TK-Fleisch Herkunft und Transparenz sind Dreh- und Angelpunkt - TK-Wild-Convenience-Sortiment

TK-Fleisch-Anbieter haben gelitten. Im Pferdefleisch- Skandal entzogen die Konsumenten einer ganzen Branche ihr Vertrauen.

Freitag, 05. September 2014 - Fleisch
Christina Steinheuer
Artikelbild Herkunft und Transparenz sind Dreh- und Angelpunkt - TK-Wild-Convenience-Sortiment
„Bei TK-Geflügel herrscht in Sachen Herkunftsgarantie Nachholbedarf.“ Carsten Zwolski, Stolle/Plukon
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Um den genannten Entwicklungen gerecht zu werden, setzt Geti Wilba v. a. auf Convenience. Aktuell führt das Unternehmen gerade ein auf diese Trends und Herausforderungen abgestimmtes TK-Wild-Convenience-Sortiment mit Produkten unterschiedlicher Convenience-Stufen im Handel ein: Wild-Komplettgerichte für die Pfanne, Wildbraten mit Sauce als Teilfertiggericht sowie eine Wildsuppe im Kochbeutel. Mit dem Kochbeutel hat das Unternehmen gute Erfahrungen gesammelt: Seinen stärksten Artikel, Hühnerfrikassee, bietet Geti Wilba ebenfalls in der Form an. Convenience-Kompetenz schöpft das Unternehmen auch aus seinem Großversorger-Engagement. Denn Geti Wilbas Geschäftsaktivitäten verteilen sich je zu etwa einem Drittel auf Industrie, LEH und den GV-Bereich.

Plukon betont deutsche Herkunft: Die seit 2012 zur Plukon Food Group gehörende Gebrüder Stolle GmbH zählt zu den großen Herstellern von TK-Geflügel in Deutschland. Das 70 bis 80 Artikel umfassende Kernsortiment besteht aus tiefgekühlten Convenience-Gerichten und Geflügelteilstücken. Angeboten werden schwerpunktmäßig Hähnchenschenkel, Hähnchenbrustfilets und Hähnchenflügel, die den Verbrauchern sowohl ungewürzt als auch gewürzt, vorgegart oder paniert zur Verfügung stehen. Stolle setzt jährlich rund 62.000 t TK-Ware ab, 2013 im Wert von 140 Mio. Euro.

Um sich von der Konkurrenz abzuheben und um der gestiegenen Erwartungshaltung der Verbraucher hinsichtlich Deklaration, Herkunft und Rückverfolgbarkeit nachzukommen, setzt Stolle auf ein Konzept, das die deutsche Herkunft betont: „Tiefgekühltes Geflügel zu 100 Prozent aus deutscher Aufzucht und Schlachtung“. Carsten Zwolski, Produktmanager bei Stolle: „Mit diesem Konzept beschreiten wir als einer der ersten Geflügelhersteller einen neuen, zukunftsorientierten Weg. Gehört die Herkunftsgarantie bei vielen Frischgeflügel-Produkten längst zum Standard, herrscht im TK-Bereich noch deutlicher Nachholbedarf. Deshalb sind wir diesen konsequenten Schritt gegangen und bieten vor dem Hintergrund der ab April 2015 geltenden Lebensmittelinformationsverordnung mit unserer Herkunftsgarantie den Verbrauchern Orientierung und Sicherheit beim Einkauf.“ Chicken Nuggets und Hähnchenbrustfilet-Teilstücke sind die ersten Produkte, die unter dem neuen Konzept vermarktet werden. Die Einführung weiterer Produkte ist in Vorbereitung.

Ökofrost stellt Tierwohl ins Zentrum: Transparenz und Tierwohl stellt Ökofrost in den Mittelpunkt seiner Strategie. Das Unternehmen generiert rund 10 Mio. Euro Jahresumsatz, etwa 1,3 Mio. Euro entfallen davon auf Fleisch-Artikel. Zum Sortiment zählen Hackfleisch von Rind, Lamm, Geflügel, Schwein, gemischtes Hack, Hähnchen-Geschnetzeltes, Hähnchen-Keulen, Hähnchenbrustfilets, Putenschnitzel, Hähnchen und Suppenhühner. Ökofrost ist nach eigener Aussage der einzige deutschlandweit liefernde Spezialgroßhändler für Bio-TK.

In der Warengruppe Fleisch führt das Unternehmen 13 Monoprodukte und 11 Convenience-Produkte, teils unter den hauseigenen Marken Bio Cool und Biopolar (17) und teils unter der Marke Ökoland. Für die Marke Biopolar hat Ökofrost in diesem Jahr eine Transparenz-Initiative gestartet. Diese steht unter dem Motto: „Das Ganze verstehen. Bio ist besser. Mit Licht und Schattenseiten.“ Bio sei zwar nicht perfekt, aber aus Sicht von Ökofrost derzeit die beste Alternative. Die Transparenz-Initiative soll dem Kunden beim Einkauf eine mündige Entscheidung erleichtern. Dazu soll Einblick in die Herstellungsprozesse gegeben werden. Beleuchtet werden Aspekte wie Tierwohl, Umwelt, Soziales und Transparenz. Umgesetzt ist das Ganze schon beim Biopolar-Lachs. Biopolar-Geflügel- sowie Hackfleischprodukte sind in Vorbereitung. Ziel ist es, die Ergebnisse im Januar 2015 auf den Verpackungen, im Web und in der Presse zu veröffentlichen.

Von den ca. 4,5 Mio. Packungen, die Ökofrost jährlich absetzt, sind rd. 350.000 Packungen Fleisch-Artikel bzw. Fleisch enthaltende Convenience-Produkte. Etwa 80 Prozent liefert das Unternehmen an den Bio-Fachhandel. Davon wiederum geht der größte Teil an die Bio-Supermarktketten in ganz Deutschland. Ökofrost stellt fest, dass seine Kunden bei TK-Gerichten generell mehr Wert auf Transparenz und Herkunftsnachweise legen, vor allem bei TK-Fleisch. Die Verbraucher würden bei Bio-Fleisch bzw. bei der Aufzucht von Tieren unter ökologischen Gesichtspunkten zunehmend kritischer.

Der Fachhandel und die Branche reagieren darauf und befassen sich eingehend mit Themen wie dem Töten männlicher Küken bei der Aufzucht von Legehennen für die Eierproduktion (Stichwort „Bruderhähnchen“) oder der Frage nach der geeigneten Rasse für Puten. Im Gegensatz zum konventionellen Bereich arbeite die Bio-Branche hier bereits seit einigen Jahren intensiv an Lösungen zur nachhaltigen Verbesserung des Tierwohls.

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Bild öffnen „Bei TK-Geflügel herrscht in Sachen Herkunftsgarantie Nachholbedarf.“ Carsten Zwolski, Stolle/Plukon
Bild öffnen „Der Anspruch der Konsumenten an die Qualität steigt. Auch bei TK-Fleisch.“ Martin Thörner, Geti Wilba

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