Abschriften vermeiden Retouren richtig managen
Die Kaufleute Lara Stengel, Rocco Capurso und Michael Radau berichten über ihre Lösungen für Brot und Backwaren und wie auch KI dabei hilft.

Pop-Up-Event in Berlin Ein Discounter feiert sich selbst

Mal ganz anders in Szene gesetzt: Mit der groß angelegten Werbekampagne „Teuer? Nee, Aldi. So geht Eigenmarke.“ wirbt der Discounter aus dem Norden für die Qualität seiner zahlreichen Private Labels.

Donnerstag, 12. Oktober 2023 - Zentrale
Santiago Engelhardt
Artikelbild  Ein Discounter feiert sich selbst

Seit Wochen schmücken große Aldi-Plakate mit verführerischen Speisen und bunten Drinks den öffentlichen Raum. Die linke Hälfte der Plakate zeigt leckere Getränke oder geschmackvolle Gerichte, über denen das Wort „Teuer“ mit einem Fragezeichen prangt. Auf der rechten Hälfte liefert das Handelsunternehmen die Antwort mit den Worten: „Nee, Aldi.“ und zeigt die Zutaten des jeweiligen Gerichts oder Getränks, das ausschließlich aus Eigenmarken des berühmten Discounters besteht. Die wenigen Kunden, denen die bunten Plakate entgangen sind, sollen über den Fernsehspot der Kampagne erreicht werden. Aber damit nicht genug. Um das junge, urbane Publikum zu erreichen, eröffnete Aldi Nord für zwei Abende die „Own“-Pop-up-Bar in Berlin-Mitte. Dort wurden geladenen Gästen und fast 1.000 Berlinern, die einen anderthalbstündigen Slot ergattert hatten, in Club-Atmosphäre ausgefallene Drinks und speziell für die Veranstaltung kreierte Gerichte serviert – aus Eigenmarken natürlich. Vom Interieur im kultigen Tütendesign bis hin zur Bewirtung – alles war Marke Aldi Nord.

Eigenmarke goes Clubbing
Drinks mit stylishen Namen wie Apice Highball, Own Apricot Sour oder Nord Berry Fizz sollten die Berliner Partyszene begeistern. Auch wenn die Getränke an dem Abend kostenlos waren, konnten die Besucher den Wert der Zutaten von der Wand über der Bar ablesen und die Rezepte aus dem Netz herunterladen.

Im Falle des Apice Highballs, der aus den Handelsmarken Crystal Glacier Vodka, Apice Aperitivo, Quellbrunn Mineralwasser und Grapefruits gemixt wird, sollten das 1,29 Euro sein. So zeigte Aldi das enorme Sparpotenzial der Eigenmarken, das nach Angaben des Unternehmens bis zu 50 Prozent betragen soll.

Kochen wie im Sternerestaurant
Zur Verdeutlichung ließ Aldi Gerichte der hauseigenen Food-Creators Anja Romaniszyn, Martin Wegner und Daniel Schmitz servieren, ebenfalls ausschließlich mit Produkten des Eigenmarkensortiments zubereitet. Kleine blaue Fähnchen auf den Gerichten deuteten auf den niedrigen Preis jeder Portion hin. Als Vorspeise stand beispielsweise eine vegane Grüne Gazpacho für 1,85 Euro bereit. Diese wurde bald durch einen Teller Rösti mit Lachs-Topping und Rucola für 0,77 Euro abgelöst. Für Vegetarier wurden zeitgleich Karotten-Tagliatelle, deren Zutaten pro Portion nur 0,57 Euro kosten sollen, serviert.

360-Grad-Kampagne gestartet
Moderatorin Aminata Belli führte gemeinsam mit Gianfranco Brunetti, Managing Director Marketing & Communications bei Aldi Nord, durch die Welt der Eigenmarken. Diese hätten teilweise eine sogar bessere Qualität als andere Marken, führte Brunetti aus. Das würden regelmäßige, unabhängige Prüfungen, etwa von Stiftung Warentest und Ö̈kotest, bestätigen.

Deswegen fokussiere sich das Unternehmen mit seinen Kommunikationsmaßnahmen komplett auf Eigenmarken. Immerhin habe Aldi den Discount erfunden und würde zu 90 Prozent Eigenmarken vertreiben. „Es freut uns sehr, dass das ,Own‘ großen Anklang fand. Die Pop-up-Bar war nur eine temporäre Aktion, in unseren rund 2.200 Märkten findet man aber alles, was man zum Nachkochen und Nachmixen der Kreationen benötigt.“ Danach überließ Gianfranco Brunetti die Bühne den zahlreichen DJs und dem Publikum.

Zur Person Giancarlo Brunetti (37) war zuvor Head of International Marketing Strategy bei Lidl. Seit April 2022 ist er Director Marketing & Communications bei Aldi Nord. Er zeigte sich im Interview mit der LP begeistert über das Pop-up-Event in Berlin.
GiancarloBrunetti

Sichere Qualität?
„Wir haben alles in der Hand, von Logistik über Werbung bis zur Verpackung. Und dann müssen wir nicht zur Handelsmarke gehen, deswegen haben wir eine Freiheit, auch die Preise zu steuern. Mit 90 Prozent Eigenmarken ist das ganz wichtig und dann können wir auch immer garantieren, dass wir den günstigen Preis haben.“

Wie entsteht der Preis?
„Also erst einmal dadurch, dass wir 90 Prozent Eigenmarken haben. Wir sind ja Erfinder des Discounts und wir versuchen, das Ganze auch auf die Produkte reinzubringen. Ich nenne hierfür ein Beispiel: Wir haben River Coke im Sortiment. Diese produzieren wir gemeinsam mit unserem Partner. Wir müssen sie also nicht bei einem anderen Unternehmen einkaufen und diese Kosten weitergeben. So können wir unsere Preise nach unten setzen.“

Warum dieses Event?
„Wir wollten ein paar wichtige Botschaften der Aldi-Eigenmarken rüberbringen. Damit der Kunde besser versteht, was mit unseren Eigenmarken alles möglich ist.“

Neue Produkte

Aktuelle Podcasts

SDJ 2024 Videos

Viel gelesen

Highlights

Nachhaltigkeit

Handel Management

Personalien

Sortiment

Im Gespräch

Neue Läden

Warenkunden

LP.economy - Internationale Nachrichten