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Wie viele Tafeln Ritter Sport übereinander gestapelt sind so hoch wie der Berliner Fernsehturm? Im Obergeschoss des rund 1.000 qm großen Ritter-Sport Stores in Berlin-Mitte gibt es ein Museum, das Anbau, Ernte und Verarbeitung von Kakaobohnen zeigt – und zusätzlich mit einem 3D-Film und Quizfragen das Markenerlebnis abrundet. Wir vermuten, auch Sie würden auf eine viel höhere Zahl tippen.
Die komplette Markenwelt zeigen
Aber dazu später mehr. Vor rund zehn Jahren begab sich das schwäbische Familienunternehmen Ritter weiter hinein in das Spannungsfeld zwischen Handel und Hersteller. Damals fiel die Entscheidung, einen Flagship-Store zu eröffnen, um die Marke erlebbar zu machen. Die deutsche Hauptstadt sollte es sein, weil diese als internationalster Anziehungspunkt des Landes gilt − und weil ein Objekt direkt zwischen Friedrichstraße und Gendarmenmarkt, neben den Galeries Lafayette und gegenüber des legendären Promi-Lokals Borchardt zu haben war. Doch dies war mitnichten eine Top-Lage, eher ein „knapp daneben ist auch vorbei“: Die Französische Straße ist keine Haupt-Laufroute, und das Objekt ist ein langer Schlauch, der geschickt bespielt werden muss.
Shop-Highlight: die Produktion
Doch das Team um Thomas Mönkemöller, dem Geschäftsführer Vermarktung Mitteleuropa (ME), hatte nicht nur viele Ideen, sondern plante auch geschickt. Zur Straße hin wurde der Laden geöffnet, Stehtische und Hocker in den starken Ritter-Farben schaffen Coffee-Shop-Ambiente und ziehen Kunden hinein – erst einmal zur langen Theke mit den Schokoladenmachern. Diese nehmen die persönlichen Bestellungen für die eigene Tafel-Kreation auf. Mehr als 30 verschiedene Zutaten stehen bereit dazu und können in oder auf die Schokolade gepackt werden. Vor den Augen der Kunden kommt die gewünschte Schokolade samt Zutaten in die Ritter-typischen quadratischen Kunststoffformen, wird glatt gestrichen und gekühlt. In der stylischen bunt-karierten Verpackung kann die Tafel dann mitgenommen werden. Reproduzierbar sei das nicht, erklärt Thomas Mönkemöller. Es sei auch nicht als Test für neue Sorten gedacht, sondern solle zeigen, dass Schokoladenher-stellung gutes Handwerk ist – und soll darüber hinaus einfach nur Spaß machen und Fans schaffen soll.
Zu Fans werden sicher auch die Skeptiker, wenn sie an der handwerklichen Produktion vorbei dann im eigentlich, bunten Shop stehen.
Schokolade und Merchandising
Denn hier gibt es alle Sorten von Ritter Sport, inklusive den veganen und laktosefreien Varianten, und zwar in der klassischen Größe und auch in der 250-g-Tafel. Mini-Tafeln und Schoko-Würfel gibt es auch lose zum Mischen. Sondereditionen oder Sorten, die erst in den Test gehen und erst künftig zu erwerben sind, stehen in Sonder-Displays bereit. Auch die 2-kg-Tüte mit verschiedenen Größen und Sorten ist beliebt. Daneben gibt es, passend zu der bunten Farbwelt, Merchandise-Artikel wie Polo-Hemden, T-Shirts, Tassen, Geschenkdosen mit Berlin-Motiven und vieles mehr. Natürlich gibt es auch einen Bären mit bunten Karos. Rezeptbücher und sogar ein Schoko-Krimi warten auf die Fans. „Die Folientragetaschen aus RS-Folien im Ritter-Design waren nach der Eröffnung fast unser wichtigstes Werbemedium, denn Kunden wurden von anderen Passanten vielfach gefragt, wo sie diese Tasche gefunden hätten“, schmunzelt Mönkemöller.