Fisch und Fischfeinkost Vollkommene Transparenz

Rohstoffpreise und -versorgung sowie das Thema Nachhaltigkeit beschäftigen die Hersteller von Fischerzeugnissen auch in diesem Jahr.

Donnerstag, 09. Februar 2012 - Sortimente
Dieter Druck
Artikelbild Vollkommene Transparenz
TK-Fisch-Umsätze im Lebensmittel-Einzelhandel.
Bildquelle: Hoppen
Aber auch die Private Labels des Handels unterliegen nicht zuletzt aufgrund eines oftmals missionarischen Nachhaltigkeitsdenken in den Zentralen vielfältigen, selbst auferlegten Zusatzanforderungen, die sich zwangsläufig auf den Preis durchschlagen müssen. „Die Handelsmarken haben naturgemäß die höchsten Ansprüche, sind diese ja Aushängeschilder des Handels in Richtung der NGO’s“, sagt ein Marktteilnehmer aus einem anderen Segment der Fischerzeugnisse. Dazu komme, dass die Ansprüche von Handelsseite und der NGO’s oftmals variierten, bzw. gar nicht zu erfüllen seien. Daraus resultiere eine allgemeine Unsicherheit und eine zunehmende Komplexität der Aufgaben. Angesichts der Verknappung aufgrund einer weltweit steigenden Nachfrage erwarten die Hersteller keine Entspannung am Rohstoffmarkt und daher steigende Endverbraucherpreise sowohl für Marken als auch Handelsmarken in diesem Jahr.

Auch für Appel sind die Rohstoffpreise ein vorrangiges Thema. Im rückläufigen Segment der Fischkonserven wächst die Marke als einzige zweistellig (GfK Consumer Panel, Deutschland gesamt MAT September 2011). Dabei standen vor allem die neuen Produkte in der Feinkostschale (Snacks & Salate; Genießerhappen) im Vordergrund. Im laufenden Jahr wird das Angebot in dieser Verpackung ausgebaut. Den Anfang macht in der ersten Jahreshälfte Appel Gourmetklasse - Lachsfilets in drei Saucen. In Sachen Markenkommunikation wird im zweiten Halbjahr die TV-Kampagne ihre Fortsetzung finden und am PoS kommen Zweitplatzierungen sowie Verkostungen zum Einsatz. Ebenso soll die Verarbeitung von Fischen aus zertifizierter Aquakultur angegangen und forciert werden.

Trotz rückläufiger Tendenzen im Markt der Fischfeinkost, erkennt Homann Potenzial, wenn es gelingt, über neue Konzepte Einsteiger für die Kategorie anzusprechen und den demografischen Wandel über die Ansprache einer marken- und gesundheitsorientierten Zielgruppe 50 plus für sich zu nutzen. Gleichzeitig gelte es die Penetration bei Verwendern auszubauen und neue Verzehranlässe zu schaffen, heißt es in Dissen. Für zusätzlichen Marktdruck sorgen die Rohstoffpreise. Die Preise für gefrorene Heringslappen beispielsweise stiegen zuletzt in der Spitze um 156 Prozent. Diese Entwicklung wirkt besonders negativ im Segment der Aufguss- und Bratmarinaden.

Die Marken Homann und Nadler entwickeln sich in der Gesamtbetrachtung derzeit mehr oder weniger marktkonform. Im Detail offenbaren die Marktzahlen im umsatzstärksten Segment der Filets in tafelfertigen Saucen für die Marke Homann ein Umsatzplus von 6 Prozent gegenüber Vorjahr (Markt: minus 3 Prozent). Aber auch ein Bekenntnis zu den Marinaden, wo die Marken zu kämpfen haben: „Für Homann und Nadler sind und bleiben Marinaden ein wesentlicher Sortimentsbestandteil, bedürfen aber einer genaueren Beobachtung.“ Positiv hervorgehoben werden u. a. die Nadler Sahneheringsfilets, Topseller im Fischfeinkostmarkt. Der soll in diesem Jahr weiter kräftig unterstützt werden. Ebenso die Neuprodukte Nadler Fischer’s Beste und Homann Kräuter Fischfilet. Für den Herbst wird der „Launch einer Innovation“ unter Homann angekündigt sowie Sortimentserweiterungen unter Nadler. Darüber hinaus werde aufgrund eines neuen, schonenden Herstellungsverfahrens, das 2012 für beide Marken umgesetzt werden soll, die „Qualität der Heringsfilet signifikant verbessert“.

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