Frühstücksprodukte Versüßter Tagesbeginn

Hohe Fruchtanteile, fein passiert, Vielfalt, Regionalität?/?Ursprung und die Landlust bestimmen das Bild bei Marmelade und Honig .

Donnerstag, 12. Januar 2012 - Sortimente
Dieter Druck
Artikelbild Versüßter Tagesbeginn
Bildquelle: iStockphoto

Wenn es um’s Frühstück geht, liebt es der Bundesbürger unverändert klassisch. Trotz wachsender To-go-Mentalität frühstücken drei Viertel der Deutschen täglich, die meisten davon in den eigenen vier Wänden, sogar mit leicht steigender Tendenz, wie man bei Schwartau auf Grund von Verbraucherbefragungen weiß. Und das genauso häufig unter der Woche wie am Wochenende. Nur dann etwas intensiver und häufiger im Familienkreis.

Für mehr als ein Drittel der Befragten sind Marmelade oder Honig dabei unverzichtbare Frühstücksbestandteile. Der Klassiker Honig präsentiert sich derzeit als wenig expansiver, aber differenziert zu betrachtender Markt, der zuletzt ein verstärktes mediales Interesse erfuhr, u.a durch das Bienensterben und vor allem durch das „Gentechnik-Urteil“, wonach Pollen im Honig unter die GVO-Verordnung (EG) 1829/2003 fallen. „Das war in erster Linie ein großes Medien-Thema. Der Verbraucher geht mit der Problematik glücklicherweise vielfach sehr differenziert und besonnen um“, sagt Susanne Ruher, Leitung Marketing & PR bei Breitsamer & Ulrich in München. „Die Reaktionen von Verbraucherseite, die wir als Hersteller erfuhren, waren überraschend positiv und differenziert. Trotzdem ist dieses Urteil dominant für die Branche, stellt Hersteller vor große Herausforderungen und lässt die Kosten für Analytik etc. massiv steigen.“ In den Regalen der Lebe nsmittelmärkte ist schon eine Folge sichtbar: Honige kanadischen Ursprungs dürfen nicht mehr angeboten werden.

Fürsten-Reform, u.a mit den zwei führenden Marken Langnese und Bihophar im deutschen Markt vertreten, erwartet keine kurzfristigen Konsequenzen aus dem GVO-Urteil, „Wir werden das Urteil noch prüfen, können aber aufgrund von zahlreichen Analysen, die wir in den letzten Monaten durchgeführt haben, versichern, dass sich die neue Rechtsprechung nicht auf die Verkehrsfähigkeit und Deklaration unserer Produkte auswirkt“, so Geschäftsführer Heinrich Schulze.

Für den Käufer ist laut Befragungen der Geschmack das vorrangige Einkaufsargument bei Honig, aber in der Realität kristallisiert sich der Preis als solches heraus. Der Preiseinstieg repräsentiert inzwischen ca. 50 Prozent des Marktes. Wichtig ist dem Endverbraucher auch die Herkunft. „Deutscher Honig gilt als Goldener Standard“, formuliert Ruther. Allerdings stammen die Produkte des Preiseinstiegs überwiegend aus Süd- und Mittelamerika.

Wie in anderen Warengruppen verlieren die discountierenden Vertriebsformen auch bei Honig etwas an Boden. Auf Basis von Nielsen-Daten bewegten sich hier die LEH-Umsätze (inklusive Drogeriemärkte; exklusive Discount) bis zum Oktober 2011 auf Vorjahresniveau. Dagegen kommen die aktuellen Umsatzeinbrüche aus dem Discount, der wertmäßig 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebüßt hat. Vielleicht lassen sich hier aber auch Markenstärke und -vertrauen ableiten nach dem Entscheid des Europäischen Gerichtshofes.

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