Wellfood Interview Bei Bio herrscht oft noch Skepsis

Drei Fragen an Stefan Beer, Hieber's Frische Center.

Dienstag, 30. November 1999, 00:00 Uhr
Bettina Röttig
Artikelbild Bei Bio herrscht oft noch Skepsis
Bildquelle: Hoppen

Mit welchen Fragen bzw. Themen werden Ihre Ernährungsservice-Mitarbeiter aktuell schwerpunktmäßig konfrontiert?
Stefan Beer:
Noch vor einem Jahr waren es vor allem Lebensmittelunverträglichkeiten, speziell Laktose- und Glutenunverträglichkeiten, die von den Verbrauchern thematisiert wurden. Das hat sich interessanterweise geändert. Offensichtlich haben unsere Aufklärungsaktionen sowie die der Medien dazu beigetragen, dass sich der Wissensstand der Verbraucher zu diesen Themen sehr erhöht hat. In diesem Jahr hatten wir natürlich zunächst viele Nachfragen rund um EHEC und Dioxin. Insgesamt wird verstärkt nach der Herkunft unserer Frischwaren gefragt. Skepsis herrscht noch oft bei Bio.

Sie haben im vergangenen Jahr das Thema Antioxidantien stärker in den Fokus gerückt. Wie erklärungsbedürftig ist das Thema noch?
Das Thema Antioxidantien und vor allem die neue Messgröße ORAC sind noch nicht beim Verbraucher angekommen. Daher thematisieren wir beides immer wieder im Rahmen von Kundenveranstaltungen wie einem Kundenausflug zum regionalen Essigspezialisten Balema sowie in unserem Magazin Aktiv Life. Dabei merken wir, dass die Mehrheit der Verbraucher zwar schon mal von „Antioxidantien“ gehört hat, sie meist jedoch deren Wirkungsweisen nicht kennen. Wir veranstalten auch in den kommenden Wochen Kundenabende und Mitarbeiterschulungen hierzu, z.B. unter dem Titel Wein und dunkle Schokolade.

Wird das Thema verstanden, steigt dann auch die Bereitschaft, einen Aufpreis für entsprechende Produkte zu zahlen?
Gesundheit ist ein Faktor. Entscheidend ist jedoch nach wie vor, dass zudem das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.