Brotaufstriche Hummus ist der Hammer

Viele Kunden haben Brotaufstriche genau im Fokus. Das ergab eine Bonial-Umfrage im Auftrage von LP. Sehr populär sind fleischlose Angebote: Hummus schlägt sich dabei besonders erfolgreich.

Donnerstag, 29. Februar 2024, 18:48 Uhr
Thomas Klaus
Artikelbild Hummus ist der Hammer
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Mehr und besser geht bestimmt immer, aber: Die Mehrheit der Verbraucher bewertet die Auswahl an Brotaufstrichen im Lebensmitteleinzelhandel als gut oder sehr gut; konkret sind das 88 Prozent. Das ist eines der Ergebnisse einer nicht-repräsentativen Umfrage der Handelsexperten von Bonial im Auftrag von LP. Bonial betreibt die größten lokalen Shopping-Apps Deutschlands, die Plattformen kaufDA und MeinProspekt. Kooperiert wird mit mehr als 1.500 Händlern und Marken. Im Februar 2024 hatte Bonial 1.252 Konsumenten zum Thema „Brotaufstriche“ interviewt. Die Befragten waren gleichmäßig über alle Alters- und Einkommensschichten verteilt. Die Umfrage ergab unter anderem auch: 71 Prozent probieren ab und zu neue Aufstriche aus. 90 Prozent achten zumindest ab und zu auf Angebote.

Unter den süßen Brotaufstrichen würden am liebsten Marmelade (53 Prozent), Honig (35 Prozent) und Nuss-Nugat-Creme (23 Prozent) gegessen. Das berichtet Sebastian Kerkhoff, Senior Vice President Brands bei Bonial. Der Umfrage zufolge dominierten bei den herzhaften Brotaufstrichen Frischkäse und Streichwurst mit 63 beziehungsweise 41 Prozent. Das Frischkäse-Segment hat sich übrigens 2023 mit 4,3 Prozent mehr Absatz und 16 Prozent mehr Umsatz besonders verlockend entwickelt. Ebenfalls ein interessanter Fakt aus Kerkhoff-Sicht: „Egal, ob süßer oder herzhafter Aufstrich – fast die Hälfte der Käufer greift regelmäßig bevorzugt zu ihren bekannten Lieblingsmarken.“

Eine weitere Erkenntnis aus der Bonial-Umfrage: Dem Großteil der Verbraucher ist aufgefallen, dass es immer mehr vegane Brotaufstriche zu kaufen gibt. Die steigende Popularität pflanzlicher Brotaufstriche wird auch von NielsenIQ bestätigt. Die Marktforscher haben sie für LP mit Zahlen unterfüttert. Demnach kletterte der Absatz in Packungen zwischen 2021 und 2023 von 151,3 auf 166,8 Millionen. Beim Umsatz ging es von 241,8 Millionen Euro 2021 rauf auf 300,8 Millionen Euro zwei Jahre später.

Im fleischlosen Segment sticht unter anderem die Anziehungskraft von Hummus ins Auge. Vegetarier und Veganer schätzen Hummus aufgrund seines hohen Gehalts an pflanzlichem Eiweiß und Ballaststoffen. Den bewirken die Kichererbsen als Hauptbestandteil. Die Nationalspeise aus dem Orient besteht aus gleich fünf Zutaten: Neben den erwähnten Kichererbsen sind das die Sesampaste Tahin, Olivenöl, Zitronensaft und Knoblauch. Angereichert wird diese Kombination mit Salz, Chili, gerösteten Tomaten oder Kümmel. Obwohl sich die Arbeit bei der heimischen Zubereitung in Grenzen hält, bleiben Fertig-Hummus-Angebote zur Freude des LEH in den Kühlregalen vieler Supermärkte oft nicht lange liegen. Und das mit steigender 
Tendenz: Nach GfK-Zahlen wuchs der Umsatz 2023 in der Kategorie Hummus hierzulande um 14,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Einheitliche Platzierung ratsam
Auf internationaler Ebene schnellte der Daumen ebenfalls nach oben. So prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Market Research Future (MRFR) für das Jahr 2032 einen Umsatz von 7,41 Milliarden US-Dollar (6,9 Milliarden Euro), während es 2023 „nur“ 2,82 Milliarden US-Dollar (2,6 Milliarden Euro) gewesen waren. Supermärkte und Verbrauchermärkte machen laut MRFR 65,4 Prozent des Marktes aus. Doch das Produkt werde – Achtung, LEH! – auch bei Convenience-Stores und Online-Shops immer beliebter. Mit speziellem Blick auf Europa wird Deutschland nach Großbritannien als der zweitwichtigste Markt ausgemacht. Das führen die MRFR-Forscher unter anderem darauf zurück, dass Essen, das Kulturen und Grenzen überschreitet, stark akzeptiert wird.
Die nüchternen Zahlen der Marktforscher zeigen: Brotaufstriche sollten im LEH auf keinen Fall unterschätzt werden. Die Kundschaft verlangt danach. Und der Abverkauf lässt sich durch verschiedene Maßnahmen erleichtern. LP hat mit Praktikern aus Handel und Industrie gesprochen. Sie raten zum Beispiel zu saisonalen oder limitierten Sondereditionen, Rezept-Tipps zum Mitnehmen und Verkostungen sowie dem gezielteren Einsatz von Displays. Nicht zuletzt empfehlen sie eine einheitliche Platzierung mög-
lichst an hochfrequentierten Regalen, damit die Suche nach den gefragten Artikeln aus der Brotaufstrich-Kategorie für die kaufwilligen Kunden nicht zu einer lästigen Geduldsprobe wird.