Popp Feinkost Klassiker 
vor vegan

Bei Brotaufstrichen läuft im Markt nichts ohne Popp: ein Gespräch über gute Zahlen, neue Produkte, Zielgruppen sowie die Zukunft.

Donnerstag, 29. Februar 2024 - Sortimente
Thomas Klaus
Artikelbild Klassiker 
vor vegan
Bildquelle: Popp Feinkost

Welche grundsätzlichen Trends im Bereich der Brotaufstriche beobachten Sie?
Philip Harland (Foto): In unserem Teilsegment der herzhaften Brotaufstriche dominieren Klassiker wie Eiersalat – der ist übrigens der meist verkaufte Marken-Feinkostsalat in Deutschland –, Seelachs, Eiersalat mit Bacon, Geflügelsalat, Tomate Mozzarella und Thunfischsalat. Es gibt hier 
nur geringfügige Verschiebungen. Seit knapp 
20 Jahren verzeichnet das Segment der herzhaften Brotaufstriche auf dem Markt kontinuierlich Rekordzuwächse. 2023 erreichte Popp hier einen Marktanteil von 97 Prozent; der Umsatz wurde um 3,7 Prozent erhöht.

Und wie sieht es mit veganen Brotaufstrichen aus?
Wir haben vegane Brotaufstriche im vergangenen Jahr eingeführt und passen aktuell das Sortiment an. Vegan ist ein langfristiger Trend auch bei Brotaufstrichen. Momentan sehen wir, nach Rücksprache auch mit dem Handel, eher eine leichte Kaufzurückhaltung und Sättigungsphase nach den starken letzten Jahren. Die Nachfrage wird unserer Meinung nach aber grundsätzlich weiter anziehen. Das wachsende Klima- und Umweltbewusstsein der Verbraucher und der Wandel ethischer Werte wird auch 2024 Thema sein. Für den Erfolg ausschlaggebend bleibt dabei der Geschmack der veganen Produkte. Denn immer mehr Konsumenten wollen sich zwar alternativ ernähren und probieren dabei auch immer wieder gerne neue Produkte aus. Doch diese müssen geschmacklich überzeugen, wollen sie sich langfristig durchsetzen. Übrigens: Wir verzeichneten 2023 bei veganen Produkten einen Umsatzanteil bei den Meistersalaten, Brotaufstrichen und Frischcremes von sechs Prozent. Somit haben wir unser angestrebtes Ziel von fünf Prozent Umsatzanteil bis 2025 bereits im Jahr 2023 überholt.

Sie haben 2023 gleich vier Hummus-Spezialitäten eingeführt. Liegen diese innerhalb des Gesamtmarktes besonders im Trend?
Hummus ist eine wichtige zukunftsfähige Produktgruppe mit hoher Akzeptanz der jüngeren bis mittleren Alters-Zielgruppen. Wir leiten insbesondere aus der starken Performance in anderen Ländern wie Frankreich oder Spanien ein großes Potenzial für den deutschen Markt ab. Hummus liegt als proteinreiche, vielseitig einsetzbare Spezialität voll im Trend. Trotzdem können wir momentan noch nicht von einem Boom sprechen. Diesen erwarten wir aber in den kommenden Jahren.

Welche Innovationen führen Sie 2024 ein?
Mit meiner Antwort landen wir wieder beim Vegan-Thema, das wir eben bereits angeschnitten haben. Denn ab Mitte April werden wir neue Geschmacksakzente mit den veganen Brotaufstrichen Thun-frei-Salat und Ei-Bacon-frei-Salat setzen. Ausgewogene Rezepturen stellen sicher, dass die Käufer in puncto Geschmack im Vergleich zu den klassischen Varianten keine Abstriche machen müssen. Neben insgesamt fünf veganen Brotaufstrich-Sorten und den vier neuen Hummus-Spezialitäten umfasst Popps Sortiment heute 13 verschiedene Geschmackssorten in 150-Gramm-Bechern, sieben Sorten im 250-Gramm-Maxibecher sowie sieben Sorten in praktischen 3-x-40-Gramm-Miniportionen.

Haben Sie eine bestimmte Zielgruppe unter den Konsumenten besonders im Auge?
Als Marktführer für Feinkostsalate in Deutschland bedienen wir die Mitte der Gesellschaft und hier insbesondere die Familien mit Kindern, die sich eben das kleine Genießer-Extra am Abendbrottisch gönnen möchten. Die Jüngeren hatten wir – da keine Kernzielgruppe für Feinkostsalate – bis jetzt nicht so im Fokus. Daher freuen wir uns über die gute Akzeptanz unserer veganen Produkte in dieser Zielgruppe. Über Social Media und vor allem Tiktok erreichen wir nun auch diese Zielgruppe regelmäßig.

Haben Sie den Eindruck, dass dem LEH die Chancen und Umsatzpotenziale bei Brotaufstrichen im Wesentlichen bekannt sind? Oder besteht da noch viel Luft nach oben und Informationsbedarf?
Der Handel fragt in den letzten Jahren vermehrt nach Unterstützung seitens der Lieferanten. Wir sind hier mit einem mehrköpfigen Category-
Management-Team gut aufgestellt und beraten unsere Kunden aus der Perspektive des Marktführers und Category Leaders bei Feinkostsalaten und herzhaften Brotaufstrichen.

Haben Sie Empfehlungen für den Lebensmittelhandel, damit der Verkauf von Brotaufstrichen weiter angekurbelt werden kann?
Die Top-Artikel der Popp-Brotaufstriche wachsen weiterhin im Absatz und sind in allen Nielsen-Regionen die gleichen. Diese Artikel empfehlen wir als Kern-Standardsortiment national. Denn sie haben alle eine hohe Rotation und somit eine hohe Akzeptanz der Verbraucher. Zum Beispiel ist der Brotaufstrich Eiersalat das stärkste Markenfeinkostprodukt in der Kategorie der „Aufs-Brot-Salate“. Ergänzen sollten Händler die Sortimente um regional wichtige Artikel, wie zum Beispiel den Brotaufstrich Käse-Champignon im Süden und Osten und den Heringssalat rot im Norden. Auch die Brotaufstrich-Minis (3 x 40 g) gehören in das Sortiment der Brotaufstriche. Diese sprechen neue Kunden an. Um bei den Verbrauchern noch mehr Aufmerksamkeit zu generieren, unterstützen wir den Handel mit verkaufsfördernden Aktionen wie beispielsweise Gewinnspielen. Die begleiten wir mit umfangreichen PoS-Maßnahmen wie auch Presse-, Online- und Social-Media-Aktivitäten. Ein Beispiel ist die jährliche Gutscheinaktion von Popp Feinkost. Dieses Jahr läuft sie noch bis zum 31. Mai.

Was sind die wichtigsten Bausteine Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie?
Mit unserer Marke Popp sind wir seit Jahren bereits sozusagen auf dem grünen Pfad unterwegs und kommunizieren auf unseren Produkten alle Aspekte der Nachhaltigkeit. Für uns ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Wort, sondern eine Verantwortung. An unseren Standorten wird weitestgehend Grünstrom bezogen. Und wir verfolgen gemeinsam mit Climate Partner eine Klimastrategie. Unser Kaltenkirchener Standort ist dabei Vorreiter. Hier lassen wir uns seit mehreren Jahren nachhaltig zertifizieren und haben ein lebendiges Nachhaltigkeitsmanagement installiert. Mit unserem neuen Logistikzentrum am Standort, das wir 2024 eröffnen werden, profitieren wir davon bereits maßgeblich.

Zur Person

Philip Harland war bis 2012 Eigentümer von Mayo Feinkost in Lübeck. Seit dem Verkauf an die Wernsing Food Family ist Harland CEO der Popp Food Group, zu der Popp Feinkost als Marktführer für Feinkostsalate in Deutschland gehört.

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