Spargel Service für Genießer

Spargelschälmaschinen können den Spargelverkauf deutlich steigern. Doch dieser Service bindet Personal. Hersteller bieten nun neue Modelle an. Hier gehen die Kunden selbst ans Werk.

Donnerstag, 04. Mai 2023 - Sortimente
Hedda Thielking

Viele Händler fragen sich, ob sie eine Spargelschälmaschine anschaffen sollen oder nicht: Kein Platz, ein generell geringer Spargelabsatz, zu wenig Personal für die Bedienung und Anschaffungskosten von ca. 20.000 bis 30.000 Euro (je nach Hersteller, Modell und Ausstattung) sind nun mal kein Pappenstiel.

Für Marc Zierles, Geschäftsführer von Edeka Zierles in Oer-Erkenschwick, ist ein Schälautomat allerdings unverzichtbar: „Seitdem wir das Gerät haben, konnten wir den Spargelabsatz um 60 bis 70 Prozent steigern.“ Dass nur eingewiesene Mitarbeiter den Schälautomaten bedienen dürfen, ist für den Edekaner kein Problem, denn: „Wir führen unsere 300 Quadratmeter große Obst- und Gemüseabteilung in Teilbedienung. Somit ist ohnehin immer ein Mitarbeiter dort, der das Gerät bedienen kann.“ Die Stangen werden gewogen, geschält und an der Kasse bezahlt. Etwa 70 bis 80 Prozent der Kunden, die hier Spargel kaufen, nutzen den kostenlosen Service. Und wohin mit dem rund 2,40 Meter breiten Gerät nach der Spargelsaison? Dann nimmt der Kaufmann den Service von Hersteller Hepro in Anspruch: Die Maschine wird per Spedition abgeholt, vom Hersteller gereinigt, getestet, eingelagert und zur nächsten Saison wieder ausgeliefert. Kostenpunkt für diesen Service: rund 600 Euro netto pro Jahr.

SB-Modell von Tenrit
Auf den Personalmangel im LEH haben die von der LP befragten Hersteller Tenrit und Hepro reagiert. Tenrit beispielsweise hat mit dem Tenrit Schälmaster kürzlich ein SB-Modell auf den Markt gebracht, das auch gemietet werden kann. Der Mietpreis ist auf einen späteren Kauf voll anrechenbar. Die Bedienung ist intuitiv: Der Kunde legt den Spargel auf ein Band und der Schälvorgang erfolgt automatisch. „Längerfristig geht der Trend im LEH aufgrund des Personalmangels wahrscheinlich zu SB-Geräten“, berichtet Sascha Wietbrauk, Vertriebler bei Tenrit. Seine Beobachtung: „Regiegeführte und kleinere Märkte nutzen eher die SB-Variante, während viele größere Märkte, die Wert auf Bedienung und Kundenkontakt legen, den Spargel lieber selbst für ihre Kunden schälen.“

Edekaner Marcel Vieler aus Aachen testet derzeit den Tenrit Schälmaster und hat ihn in der Obst- und Gemüseabteilung platziert. „Er ist sehr benutzerfreundlich, trotzdem hat ein Mitarbeiter zumindest hin und wieder ein Auge darauf. Manche Kunden müssen wir höflich darauf aufmerksam machen, dass sie den Spargel erst auswiegen und dann schälen – obwohl ein Hinweis auf dem Gerät steht“, sagt der Kaufmann. Einen klaren Mehrwert biete auch bereits selbst vorgeschälter Spargel. Dieser wird in eine mikrowellengeeignete Schale gelegt, mittels Einschweißgerät mit Folie versehen und auf ein Eisbett gelegt. „Rund ein Drittel des Spargels verkaufe ich als vorverpackte Ware“, so Vieler.

SB-Modell von Hepro
Mitbewerber Hepro bietet folgende SB-Varianten an. „Wer bereits das Modell Hepro Eco besitzt, kann es für rund 1.000 Euro so umrüsten lassen, dass die Systematik gesichert ist und die Kunden das Gerät eigenständig bedienen dürfen“, informiert Christoph Wolter, Geschäftsführer von Hepro. Und das tägliche Reinigen der Maschine dauere wie bei den bisherigen Modellen höchstens 15 Minuten.

Des Weiteren hat Hepro die neue Selbstbedienungs-Schälmaschine HSM-180/ECO SB auf den Markt gebracht. Sie funktioniert wie das bisherige Eco-Modell, ist nur durch ein Sicherungssystem SB-fähig gemacht worden. Kostenpunkt je nach Ausstattung: 21.000 bis 23.000 Euro netto. Händler können dieses Gerät ebenfalls mieten und sich den Mietpreis bei einem späteren Kauf auch anrechnen lassen.

Thomas Barbarski, Inhaber von Edeka Barbarski in Meerbusch, hat dieses Gerät zum kostenlosen Schälen am Markteingang platziert. Er sagt: „Der Kunde möchte heute ein positives und schnelles Einkaufserlebnis haben. Auf einen Mitarbeiter an der Spargelschälmaschine zu warten, kann deshalb schnell zu Unmut und schlechter Laune führen, die sich negativ auf unser gesamtes Geschäft auswirkt. Deshalb ist die Selbstbedienung hier eine Win-win-Situa-tion für beide Seiten: Meine Mitarbeiter können anderweitig eingesetzt werden und der Kunde wird schneller ‚bedient‘.“

Bilder zum Artikel

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