Brot- und Backwaren Marke forcieren

Der Verbraucher greift verstärkt zur Preiseinstiegsware. Wie reagieren die Markenhersteller? Verstärkte Promotions sind nur ein möglicher Weg.

Donnerstag, 18. August 2022 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild Marke forcieren
Bildquelle: Santiago Engelhardt

Inflation, weiter stark steigende Heizkosten und Preise: Die Verbraucher passen dieser Gemengelage ihr Kaufverhalten an – sie sparen (auch) beim Lebensmitteleinkauf. Der Preis ist wichtiger als der Genuss, so das Ergebnis einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung.

„Wir haben in den vergangenen Monaten festgestellt, dass Endverbraucher vermehrt zu Preiseinstiegsartikeln greifen wie unserem Weizenklassiker oder Kaiserbrötchen“, sagt Holger Wüpping-Sinnack, Mitglied der Geschäftsführung von Handelsmarken-Spezialist Sinnack Backspezialitäten. Aber auch Mehrwertartikel wie die Bio-Brötchen erlebten weiterhin eine starke Nachfrage.

Die größte Unwägbarkeit seien derzeit die Energiepreise, sagt Wüpping-Sinnack. Das Unternehmen bereitet sich auf verschiedene Szenarien vor, etwa Umstellung einzelner Backlinien auf andere Energieträger oder die Konzentration der Produktionsmöglichkeiten auf ausgewählte Artikel oder Warengruppen.

Den Mehrwert der Markenprodukte herausstellen will Lieken durch Promotions. „Sie helfen, die Benefits von Traditionsmarken wie Golden Toast oder Lieken Urkorn am PoS deutlich zu kommunizieren“, sagt Felix Neuberger, Head of Marketing bei Lieken. Sie setzten „starke Kaufanreize“ gerade bei neuen Markenartikeln. Neu ins Golden-Toast-Sortiment kommt im September der Butter Bagel; später folgen zwei Sorten Sandwiches: Bio Hafer und Bio Weizen. Und das im komplett neuen Look. Lieken habe zudem günstigere Einstiegsprodukte in der Range und werde weiter sehr stark darauf achten, „die Geldbeutel unserer Kunden zu schonen“, sagt Neuberger.

Auch wenn der Endverbraucher verstärkt zu Preiseinstiegsprodukten greift: „Nein“, sagt von Björn Hautmann, Geschäftsführer des Gelsenkirchener Start-ups B. Just Bread, auf die Frage, ob Preiseinstiegsprodukte geplant seien. „Eigenmarken alleine bieten letztendlich zu wenig Spanne für den selbstständigen Einzelhändler.“ Das Unternehmen sei kein Massenhersteller und verfolge weiterhin seine Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie, „wobei wir preislich aber nicht überziehen“.
Und auch Prof. Dr. Ulrike Detmers, Sprecherin der Mestemacher-Gruppe, sagt Nein: „Großbäckereien und Handwerksbäckereien profitieren vom Fleischverzicht zugunsten des Grundnahrungsmittels Brot.“ Die Präferenz der Verbraucher für ernährungs- und umweltbewusste Produkte komme der Marke zugute.

Foto: Auffallend: Im Handel wird wieder verstärkt über den Preis kommuniziert.

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