Brotbacken ist energie-intensiv: Wie können Sie den Energieaufwand möglichst rasch qualitäts- und produkterhaltend reduzieren?
Frank Kleiner: Wir investieren laufend in unsere zehn Backbetriebe und damit in eine zukunftsfähige Produktion. Wir verfügen über modernste Anlagen und reduzieren unseren Gasbedarf beispielsweise durch Wärmerückgewinnung.
Welche Rolle spielen erneuerbare Energien?
Für uns in diesem Kontext die wichtigste. Im vergangenen Jahr eröffneten wir unsere erste CO2-neutrale Vertriebsstelle in Oer-Erkenschwick, und seit Anfang Mai ist der neue Logistik-Standort Soltau in Betrieb. Er verfügt ebenfalls über eine eigene Fotovoltaikanlage und wird so künftig CO2-neutral betrieben. Bereits im ersten Monat konnten 80.000 kWh eingespart werden. Zudem bauen wir ein Blockheizkraftwerk am Standort Schenefeld und planen eine Biogasanlage.
Eines Ihrer Alleinstellungsmerkmale ist der Frisch-Lieferdienst in die Supermärkte: Wie können Sie dabei Energie sparen?
Auch unsere Logistik ist von unserem Nachhaltigkeitsgedanken geprägt und trägt maßgeblich zur Verbesserung unserer CO2-Bilanz bei. Von den Frischbrot-Bäckereien aus liefern wir die Produkte innerhalb weniger Stunden direkt in die Super- und Verbrauchermärkte. Transportiert wird die Ware dabei in umweltfreundlichen Mehrwegkästen. Im Vergleich zu Karton-Transportverpackungen kann die Frischdienstbelieferung dadurch mit einem um 23 Prozent geringeren CO2-Footprint punkten.
Und wie sieht es mit den Fahrzeugen aus?
Mit den zwei Gigalinern, die mittlerweile für uns im Logistiknetz im Einsatz sind, können wir drei klassische Lkw ersetzen. Das hat zwei große Vorteile: Zum einen kann dadurch der CO2-Ausstoß je transportierte Palette Brot im Gigaliner um rund 20 Prozent reduziert werden. Und zugleich verringern wir so die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße. Wir haben gute Erfahrungen gemacht und planen den weiteren Ausbau. Gleichzeitig stehen wir natürlich im ständigen Austausch mit unseren Fahrzeug-Lieferanten, um relevante Innovationen für uns nutzen zu können.