Öle Öl-Förderung am Point of Sale

Speiseöle bieten Profilierungs- und Umsatzpotenzial. Der Handel geht das Sortiment an. Vorrangig benötigt der Kunde am Regal eine Orientierung, Führung und im Idealfall auch eine Beratung.

Donnerstag, 09. August 2018 - Sortimente
Dieter Druck
Artikelbild Öl-Förderung am Point of Sale
Bildquelle: Getty Images, Pödör

In einem dünnen Strahl läuft Öl aus einer Stempelpresse in eine Auffangschale, ein angenehmer Duft nach Haselnüssen macht sich breit. Kunden verkosten das frischgepresste Öl und ihre Mimik offenbart ein besonderes, intensives Geschmackserlebnis. Das ist Öl-Gewinnung live im neuen Markt von Zurheide in Düsseldorf. Für diese PoS-Präsentation hat Pödör, Anbieter hochwertiger Öle und Essige, eine mobile Presse entwickelt und sie in Düsseldorf installiert. Das Umfeld passt, denn die Wertschätzung für hochwertige Produkte steigt, und für ein solches gibt der Kunde gerne den entsprechenden Gegenwert, weil er damit gleichzeitig ein positives Lebensgefühl verbindet, konstatiert Helga Wachtmeister, verantwortlich für den Vertrieb von Pödör Deutschland.

Aber der Handel reagiert aus ihrer Sicht auf diesen Trend oftmals noch zu zögerlich. „Herausragende Produkte werden in Reih und Glied mit durchschnittlicher Ware präsentiert. Das ist zu wenig. Dann registriert der Kunde nur den Preisunterschied, nicht aber die geschmackliche Dimension.“ Daher sind Verkostungen im Handel ein zentraler Ansatz. „Jeder noch so untrainierte Gaumen nimmt sofort die außergewöhnliche Geschmacksintensität wahr. Das wirkt sich unmittelbar auf den Abverkauf aus“, berichtet Helga Wachtmeister.

Das familiengeführte Unternehmen in Ungarn entwickelt seit seiner Gründung vor sieben Jahren Premium Essige und Öle. Das Sortiment ist eine Spezialitätensammlung mit derzeit 27 kaltgepressten Ölen

(Aprikosenkernöl, Kressesamenöl, Leindotteröl etc.) und mehr als 20 verschiedenen Essigen und Balsamicos. Die Öle sind meist Bio-zertifiziert. Die Kunden von Pödör siedeln in der Spitzengastronomie, dem Fachhandel und der Upperclass des Lebensmittelhandels.

Für eine höhere Wertschätzung der Kategorie und bessere Wertschöpfung im Handel engagiert sich Gerd Beilke, Geschäftsführer der Teutoburger Ölmühle. „Die Kategorie der Öle ist zwar nicht gerade ‘en vogue‘, aber dennoch empfangen wir von Handelsseite Signale, dieses Sortiment anzugehen und weiter auszubauen, beispielsweise mit Aktionen und Saisonartikeln.“ Ebenso sei eine anhaltend steigende Nachfrage nach Bio-Produkten zu registrieren. „Dies ist aber auch verknüpft mit der Herausforderung einer mengenmäßigen und qualitativen Sicherung der Bio-Saaten für unsere Raps-Kernöle.

Markt und Trends
  • Der Pro-Kopf-Verbrauch von Olivenöl liegt in Deutschland bei 0,7 Liter im Jahr.
  • Der Markt für Olivenöl in Deutschland ist volumenmäßig rückläufig (2017: minus 5,3 Prozent; LEH ohne Discount) bei steigenden Durchschnittspreisen (pro Liter von 8,49 Euro in 2016 auf 8,90 Euro im vergangenen Jahr.
  • Reichweite: Nur etwa 50 Prozent der Haushalte hierzulande verwenden bislang Olivenöl.
  • Deutschland ist in Europa nach Frankreich der zweitgrößte Markt für Bio- Olivenöl.
  • Der Handelsmarkenanteil bei Bio-Olivenölen steigt und liegt derzeit bei knapp 50 Prozent.

Generell ist bei Rapsöl die Preiswahrnehmung geprägt durch die kostengünstige 1-Liter-PET-Flasche der Rapsraffinate. Entsprechend preissensibel zeigt sich der Verbraucher und das mag auch ein Grund dafür sein, dass es in der Breite beim Konsumenten weniger Wertschätzung erfährt als Olivenöl. Ein kaltgepresstes Raps-Kernöl habe es daher definitiv schwerer im Einkaufswagen zu landen, analysiert Beilke. Aber das Beispiel der Marke „Teutoburger Ölmühle zeige, dass es eine anhaltende positive Entwicklung gäbe, die für das Segment der hochwertigen Raps-Kernöle weiteres Potenzial aufzeige und dem Handel mehr Wertschöpfung verspreche. Ebenso zum Tragen käme das differenzierende, patentierte Verfahren „echter Kernöle“ aus geschälter Saat, die gentechnikfrei zertifiziert (VLOG) und deutschen Ursprungs seien.

Mit vergleichbaren Merkmalen ist die Marke Rapso unterwegs: zu 100 Prozent aus österreichischem Vertragsanbau und garantiert gentechnikfrei. Rapso ist laut Nielsen die Nr. 1 im Segment der Rapsöle und aktuell die Nr. 2 im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) gesamt.

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