Feinkost Geschmackvolles Fernweh

Ethnische Produkte prägen den Feinkostmarkt. Feines aus dem Orient ist stark im Kommen und geht in die Breite. Das Angebot wird differenzierter.

Donnerstag, 09. August 2018 - Sortimente
Dieter Druck
Artikelbild Geschmackvolles Fernweh
Bildquelle: Gettyimages, Mirco Moskopp, Rewe Gruber

Popp hat sich da einen „feinen Happen“ an Land gezogen. Nicht ganz, aber erst einmal teilweise. Denn die Edmund Merl GmbH & Co. KG aus Brühl bei Köln strebt eine Mehrheitsbeteiligung der Popp Food Group aus Kaltenkirchen an. Die Inhaberfamilie will damit langfristig den Fortbestand des Unternehmens mit einem starken Partner absichern. Die Inhaberfamilie lenkt dabei weiterhin als Anteilseigner die Geschicke des Unternehmens mit. Neue Finanzkraft und neues Distributionspotenzial sowie die zu erwartenden Synergieeffekte können die Marke weiter voranbringen, und die Popp Food Group setzt ihren nachhaltigen Expansionskurs im Feinkostbereich fort.

Snacking, To-go-Produkte und Frische sowie das Umfeld Grillen / BBQ sind unter dem großen Feinkostdach der Kaltenkirchener die prägenden Trends. Als Wachstumssegmente bei Popp werden insbesondere die seit Jahren weiterentwickelten Brotaufstriche, klassische Feinkost wie Kartoffel- und Gemüsesalate aber auch Fleischsalate herausgestellt. Unter Grossmann sind es die bedarfsgerechten Kleinportionen sowie das SB-Salatbar-Konzept für den klassischen Lebensmittel-Einzelhandel (LEH). Hier wurde für Thekenkunden im LEH die „Grossmann Theken App“ installiert, als Newsletter-Tool für einen engeren Kundenkontakt und als Info-Quelle für Produkte, Aktionen und Themen rund um die Theke. Ein besonderes Augenmerk gilt innerhalb der Feinkost-Gruppe dem Thema Bio. Eine stetig steigende Nachfrage präge auch den Feinkostmarkt. „Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt, und Popp ist im Bio-Fachhandel der Feinkost-Marktführer mit der Marke Grünhof“, hebt Neumann hervor.

Im 1. Halbjahr lag der Fokus bei Popp auf den Brotaufstrichen. Mit den Varianten Koch-Salami und Schinken wurden zwei Neuprodukte eingeführt. Dazu kamen noch zwei Humus-Varianten mit Topping (Pesto, Muhammara). Für die zweite Jahreshälfte steht die Einführung neuer Wurstsalate sowie orientalischer Feinkostsalate an. Bei Grossmann ist im zweiten Halbjahr ein Ausbau des Sortimentes unter der Vertriebsmarke Neni angesagt, die für originale, orientalische Rezepturen steht und auf den Wiener Naschmarkt verwurzelt ist, sowie über Restaurants in Hamburg und Berlin Präsenz zeigt.

Luft für Aktionen
„Wir sehen zwei Trends: die orientalische Küche und Bio-Feinkost“, sagt Thomas Neumann, Geschäftsführer Kattus. So setze man mit der Marke Bamboo Garden klar auf Bio und verzeichne eine steigende Nachfrage. Nach der Erweiterung des Basissortiments mit Bio-Kokosprodukten und Bio-Teriyaki-Sauce werden in der zweiten Jahreshälfte neue Saucenspezialitäten mit Bio-Siegel die Linie erweitern.

„In allen Länderküchen sind Saucenspezialitäten ein wichtiger Impulsgeber“, sagt Neuman. Das liege sicher daran, dass man Saucen vielfältig einsetzen könne und dass sie unkompliziert eine Crossover-Küche ermöglichen. „Wir wissen, dass vor allem unsere Bamboo Garden Saucen auch als Dip und zur Würzung von Standardgerichten verwendet werden.“

Ebenso bieten sich hier Ansätze für nicht preisgetriebene, aber dennoch aufmerksamkeitsstarke Platzierungen. Aktuelles Beispiel ist die Bamboo Garden Asia Promotion „Mondfest“. Sie startet Mitte August. Erstmals geht Kattus auch mit der orientalischen Feinkostmarke Jadira in die Zweitplatzierung – vom 17. September bis zum 3. November.

Veränderte Essgewohnheiten
Viele Makro- und Mikroeinflüsse bewegen den deutschen Feinkostmarkt aus Sicht von Rila Feinkost- Die Genussentdecker. Einerseits verreisen die Deutschen weiterhin gerne und möchten das dort Erlebte daheim nachkochen. Andererseits ist es die Veränderung der Essgewohnheiten bei den Verbrauchern, die die Produkte und die Nachfrage nach besonderen Spezialitäten steigen lässt. Vegetarisch/vegan, Bio, Clean Label, Zuckerreduktion sind dabei prägende Merkmale für Neuprodukte. „Als Anbieter von Bio (Rinatura) seit mehr als 30 Jahren sehen wir eine immer größere Verbraucherakzeptanz. Die Diskussionen um Plastik und Diesel sensibilisieren die Verbraucher weitergehend und sorgen für eine andere Wahrnehmung im Konsum“, analysiert man bei Rila Feinkost.

Auf Basis der von Rila initiierten „Fernkost Studie“ (siehe auch LP 12/2017) wurde Potenzial aufgedeckt, das über verschiedene Ansatzpunkte von Handel und Hersteller genutzt werden kann. Dazu zählen beispielsweise:

  • erweiterte Sortimente
  • strukturierte Regale und optimierte Präsentation, die Kunden Orientierung gibt
  • Nutzung von Zweitplatzierungen, beispielsweise im Verbund mit Frischprodukten.

Veränderte Einkaufs- und Konsumgewohnheiten bieten hierzu einen passenden Rahmen, den Handel und Hersteller ausfüllen können.

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