Roundtable Tiefkühlkost „Kunden muss es Spaß machen, die TK-Sortimente anzuschauen“

Der gemeinsame Wettbewerb TIEFKÜHL STAR von Deutsches Tiefkühlinstitut und Lebensmittel Praxis will die besten TK-Abteilungen des Handels auszeichnen. Die Fachjury aus Handel und Industrie diskutierte in Kassel über Probleme und Potenziale bei TK.

Freitag, 24. April 2015 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild „Kunden muss es Spaß machen, die TK-Sortimente anzuschauen“
Bildquelle: Thienemann

Rund 5 Mrd. Euro setzt der Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) pro Jahr mit tiefgekühlten Produkten um (Nielsen; inkl. Drogeriemärkte). Für den Handel ist die Kühlung, egal ob Plus- oder Minuskühlung, vor allem aber auch ein Kostenfaktor. Da sind, nicht nur dem Händler, neue Ideen und Konzepte willkommen, die der TK-Abteilung Umsatz- und Absatzimpulse bringen, sie in der Wahrnehmung der Kunden stärker hervorheben und zur Profilierung beitragen. Genau diese Themen wurden beim ersten Treffen der Jury für den neuen Branchenpreis TIEFKÜHL STAR 2015 von Deutsches Tiefkühlinstitut (dti) und Lebensmittel Praxis engagiert und kontrovers diskutiert. Der Preis soll profilierte und verbrauchergerechte TK-Abteilungen im deutschen LEH würdigen. Und diese Abteilungen mit Vorzeigecharakter sollen Mitbewerber zur Nachahmung anregen und so mittel- bis langfristig die Qualität der TK-Warenpräsentation im deutschen Lebensmittelhandel fördern.

Beim Roundtable-Gespräch kristallisierten sich mehrere Ansätze heraus, mit deren Hilfe nach Ansicht der Jury-Mitglieder die TK-Abteilung weiter an Profil gewinnen könnte:

Emotionalisierung: den Erlebnis- bzw. Wohlfühlfaktor für den Kunden erhöhen, um eine längere Verweildauer zu erreichen. Helfen könnten etwa eine veränderte Lichtführung, in der Optik verbesserte TK-Truhen, aber auch Verkostungen oder Kochen in der Abteilung.

Orientierung für den Kunden: Und das gilt nicht nur bei der Erkennbarkeit der Abteilung innerhalb eines Outlets. Es gilt vielmehr, es dem Kunden zum einen leicht zu machen, die richtige Truhe anzusteuern, in der sich die gesuchte Produktkategorie befindet (etwa Kartoffelprodukte), zum anderen ihn dann in der Truhe nach einer für ihn nachvollziehbaren Suchlogik das gewünschte Produkt finden zu lassen. Sichtbarkeit der Sortimente auf der einen Seite und Struktur in der Truhe auf der anderen Seite seien essenziell. Neue Produkte müssen in den Truhen auffallen.

Wissensvermittlung: TK-Gemüse enthält mehr Vitamine etc. als frisches Gemüse oder das aus der Konserve – grundsätzlich ist das vielen Konsumenten bekannt. Am PoS sollten, so die Runde in Kassel, die Vorzüge der TK-Produkte stärker ins Bewusstsein der Käufer gerückt werden, etwa über QR-Codes, Flyer.

Veränderte Einkaufsgewohnheiten: Kunden gehen seltener einkaufen, stehen dabei meist (gerade junge, berufstätige Menschen) unter Zeitdruck: Für sie bietet die Tiefkühlkost schnelle und geling-sichere Lösungen.

Image: TK-Komponenten beim Kochen einzusetzen, ist kein Zeichen mangelnder Kochkunst. Kunden könnten am PoS durch Kochvorführungen erleben, wie etwa TK-Gemüse den Speiseplan bereichern kann. Der Erfolg von TK-Fisch zeige, so die Jury, dass Konsumenten tiefgekühlte Produkte mit Qualität assoziieren.

Wie lässt sich die TK-Abteilung emotionalisieren? Darüber wurde in Kassel ausführlich diskutiert. „Eine professionelle Ausleuchtung und attraktive Kühlmöbel“, nannte etwa Tilo Lehmann (Karstadt Perfetto Wiesbaden) als Beispiele. „Für uns im Handel ist Licht wesentlich, um Sortimente in Szene zu setzen“, sagte auch Edeka-Kaufmann Axel Schroff. Für Tilo Lehmann sind der Emotionalisierung der Abteilung jedoch auch Grenzen gesetzt: „Eine durchdachte Sortimentsstrategie führt die Kunden eher in die Abteilung.“ Spezialitäten, Seafood, Fisch und Convenience-Produkte ließen Kunden gezielter zu tiefgekühlten Produkten greifen.

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