Convenience Verändertes Frische-Bewusstsein - Die Frische und Service GmbH

Die Hersteller erwarten eine Erweiterung bei der gekühlten Frische von Handelsseite und eine weiterhin steigende Nachfrage von Verbraucherseite.

Freitag, 06. Juni 2014 - Sortimente
Dieter Druck
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Die Frische und Service GmbH in Prichsenstadt launcht derzeit zwei Neuprodukte unter der Marke Arte di Viva, die u. a. auch To-go-Charakter besitzen. So befindet sich in der 250-g-Packung eine Gabel für den Direktverzehr. Der EVP wird um die 2 Euro liegen. Platzierungen empfehlen sich im To-go-Bereich und bei den gekühlten Fertiggerichten. Für das Trendprodukt Couscous-Salat und Pastasalat Genovese gibt es bereits erste Listungen. Beide Rezepturen unterstreichen die mediterrane Ausprägung der Marke und folgen gleichzeitig dem vegetarischen Allgemeintrend. Ausgeliefert wird in einem 4er-Karton. Die Restlaufzeit beträgt 18 Tage.

Die Kochpakete von You Cook breiten sich im deutschen LEH aus. Vertriebliche Fortschritte wurden vor allem in Metropolen wie München, Hamburg, Köln sowie dem Rhein-Main-Gebiet erzielt. Die Pakete enthalten frische, küchenfertig vorbreitete, portionierte, rohe Einzelkomponenten, die nach angegebenem Rezept in der Pfanne oder der Mikrowelle erhitzt werden. Diese Angebotsform, die Frische der Zutaten und die Geschmacksrichtungen werden als deutliche Unterscheidungsmerkmale zu klassischen Fertiggerichten im Kühlregal hervorgehoben. Daraus wird die Idealplatzierung im Umfeld Obst und Gemüse abgeleitet, weil hier der Entscheidungspunkt sei: Möchte ich Gemüse schnibbeln oder erleichtere ich mir die Arbeit? Ebenso ausschlaggebend sei, dass für Single-Haushalte viele Gemüseportionen zu groß seien. Neu sind die großen Kochpakete für 2 bis 3 Personen, die weitere Kundengruppen ansprechen sollen. Die Restlaufzeit liegt bei 5 Tagen ab Anlieferung im Markt. Die Gebinde für 1 bis 2 Personen wer den für ca. 4,99 Euro angeboten, die größeren liegen zwischen 7,99 und 9,99 Euro. Gleichzeitig hat das junge Unternehmen sein Angebot um Bagels, Snacks und Desserts erweitert. Hier wurde gezielt nach Ergänzungen zum bestehenden To-go-Sortiment mit Salaten und Sandwiches gesucht. Außerdem werden diese Produkte als Zugang zur Marke YouCook gesehen. Neben neuen Varianten der Kochpakete wird auch am Launch eines „gänzlich neuen Produktes für die Frischetheke“ gearbeitet.

Weight Watchers ist derzeit in Gesprächen mit neuen Lizenzpartnern für neue Produktkategorien, um die Palette „praktischer und zeitgemäßer Lebensmittelmittel für jede Tageszeit“ zu erweitern. Inwieweit hier auch Segmente der gekühlten Frische eine Rolle spielen, bleibt offen. Als großer Erfolg wird die Kooperation mit dem Onlineshop mytime.de von Bünting herausgestellt, der ein Sortiment mit 30.000 Artikeln führt. Hier ist Weight Watchers mit eigenem Markenshop präsent. Das Angebot umfasst 79 Produkte – vom Brotaufstrich bis zur im Januar eingeführten Gemüselasagne. Damit wird u. a. der Trend „vegetarisch“, eher flexitarisch, bedient. Bereits 21 Prozent der Bundesbürger geben an, ihren Fleischkonsum reduzieren zu wollen.

Die Marke Blockhouse kommt nach eigener Aussage „gut voran“ im Umfeld der gekühlten Convenience. Im Segment der frischen Suppen habe man mit „dem Austausch des einfachen Beutels gegen den convenienten Becher quasi die zweite Evolutionsstufe gezündet“, sagt Block-Foods- Vorstand Carsten Nicolaisen. Dies ermögliche den „mobilen“ Verzehr, und mit 400 ml ergäbe sich eine vollwertige Mahlzeit. Wenngleich die Basis der gekühlten Suppen noch vergleichsweise klein sei, setzt Nicolaisen auf eine anhaltend positive Entwicklung, getragen vom allgemeinen Trend zu hochwertigen, frischen, verzehrfertigen Produkten. Zudem entwickele der Ansatz, höherwertige Produkte zu entsprechenden Preisen zu vermarkten, den Markt in die richtige Richtung. Neue Convenience-Produkte unter Blockhouse werden für den kommenden Herbst angekündigt.

Eine Pionierin im deutschen Markt der gekühlten Frischsuppen ist Gemma Michalski und ihre Marke „Yes Please“ . Seit 2007 ist sie dabei und hat Durchhaltevermögen gezeigt. Heute sind Yes-Please-Suppen in nahezu allen deutschen Großstädten distribuiert. Handelspartner sind u. a. Dohle, Kaiser’s, Kaufhof, Temma. Neben Rewe und Edeka Minden führen auch regionale Partner die Produkte. Impulskräfte für das Frischeangebot sind für Gemma Michalski ein verändertes Bewusstsein für den Körper und der Zusammenhang mit einer gesunden Ernährung. „Die relevante Differenzierung ist nicht zwischen ungekühlt und gekühlt, sondern zwischen natürlich, frisch und hochverarbeitet sowie industriell.“ Aus dieser Sicht bleibe auch Bio ein Zeichen für Qualität, wobei Kunden heute wüssten, dass Bio nicht gleich Bio sei.

Da frische Convenience überwiegend impulsiv gekauft wird, ist die richtige Platzierung im Lauf und Blickfeld des Kunden entscheidend. Nach wie vor ist die Frischeinsel / Stolpertruhe in der Obst- und Gemüseabteilung für viele Hersteller erste Wahl. Auch einige der soften Discounter wollen mitspielen und installieren To-go-Einheiten in Form von 1-m-Kühlregal an der Kasse. Netto liefert das Beispiel, wobei offensichtlich die geplante vollflächige Umsetzung noch nicht erreicht wurde. Oftmals gleicht das Angebot einer einzigen Lücke. Es sieht aus, als habe ein Zufallsgenerator die Bestückung bestimmt. Aber es ist zu hören, dass daran und auch am Sortiment gefeilt werde. Da stehen die andere Handelshäuser nicht zurück, mit Blick auf eine weiter steigende Akzeptanz der gekühlten Convenience mit all ihren Facetten.

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