Grillen Freude am Grillerlebnis

Im Sommer erfreut sich das Grillen großer Beliebtheit, doch auch in der kalten Jahreszeit bietet der Grill viele Möglichkeiten. Vor allem Hähnchen- und Naturfleisch, Bratwurst und hochwertige Grillprodukte liegen im Trend.

Dienstag, 16. März 2021 - Fleisch
Jens Hertling
Artikelbild Freude am Grillerlebnis
Bildquelle: Getty Images

Koteletts und Würstchen nur an warmen Sommertagen auf den Grillrost zu legen, ist aus der Mode. Heute grillen die Deutschen schon bei den ersten frühlingshaften Temperaturen. Die Tendenz geht zu „alles, immer und überall“. Das hat eine Umfrage des Marketinginstituts KeyStat Marketing unter deutschen Grillern ergeben. Bereits 28 Prozent grillen nicht nur ab dem Frühjahr, sondern ganzjährig, 20 Prozent der Befragten zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Silvester.

Grillen ist und bleibt ein beliebter Volkssport in Deutschland: Drei Viertel aller Haushalte (75 Prozent) grillen regelmäßig. Der Zusammenhang zwischen Sommer, Sonne und Grillen gilt hierbei jedoch nur noch bedingt, denn Grillen entwickelt sich immer mehr zu einem Ganzjahresthema. Das ermittelten Marktforscher der Nielsen Company in ihrer zweiten Grillstudie, für die 11.000 Haushalte in Deutschland befragt wurden. So verzichten 5,6 Millionen Haushalte in Deutschland auch im Winter nicht auf Grillwürstchen. Die Deutschen grillen hauptsächlich draußen und zu unterschiedlichen Anlässen. Knapp 20 Millionen Haushalte grillen als Ersatz für das tägliche Kochen. Fleisch kommt bei fast allen Haushalten auf den Grill (96 Prozent). Auf dem zweiten Platz folgen Grillwürstchen (67 Prozent).

Bei Tegut startet die volle Grillsaison ab KW 17
Beim Händler Tegut geht die Grillsaison als Basissortiment ab der Kalenderwoche 12 los. „Ab der KW 17 haben wir das volle Grillsortiment“, sagt Lieven van der Stelt, Fachberater Frische bei Tegut. Laut van der Stelt liegen die hochwertigen Grillprodukte und nicht mehr das gewürzte Fleisch im Trend. „Die Kunden wollen immer mehr Naturfleisch“, sagt er. Beim Grillen sei auch ein Umdenken zu beobachten. Das Thema Beilage werde ebenfalls immer wichtiger, so van der Stelt. Außerdem sei es wichtig, zu wissen, wo das Grillprodukt herkommt. Deswegen sei bei Tegut Landprimus – „wissen wo´s herkommt“ – über alle Gattungen die Tierwohlmarke mit der Haltungsstufe 3 sehr gut im Abverkauf bei den Grillprodukten. „Bio/Regional, spezielle Cuts wie Tomahawk-Steaks werden bei uns ebenfalls oft nachgefragt. Das ‚Selbermachen‘ ist auch beim Thema Grillen zu erkennen. Soßen, Dips und Marinaden werden immer öfter frisch zubereitet. Grillen hat in den vergangenen Jahren deutlich an Qualität gewonnen“, so van der Stelt.

Wo sehen die Hersteller Trends? Der österreichische Produzent Marcher hat in seinem Online-Shop www.fleischwerkstatt.at, der auch nach Deutschland liefert, einen Trend zum Sous-vide-Garen mit anschließendem Grillen festgestellt. „Im LEH sind nach wie vor marinierte Ripperln der Renner. Im Wurstbereich sind weiterhin Klassiker von Landhof gefragt und hier auch gerne Mix-Packungen, bestehend aus Käsekrainern, Berner Würsteln und Bratwürsteln“, sagt Sonja Vikas, Pressesprecherin von Marcher. „Wir haben unseren Vertrieb in Deutschland verstärkt und bemühen uns sehr, hier Listungen für unsere Produkte zu erreichen“, so Vikas. Im Bereich der Grillprodukte hat der Hersteller mit den Moink-Balls – Rindfleischbällchen aus 100 Prozent Rinderhack – die Listung eines völlig neuen Produkts in Deutschland erreicht. Um auf dem Markt bekannt zu werden, nutzt der Hersteller Flugblattwerbung und setzt auf digitale Werbung in den sozialen Medien.

Grillen und Corona
Wie sieht Hersteller Wiesenhof das Thema Grillen und Corona? „Durch Corona mussten im vergangenen Jahr große Grillpartys ausfallen, und auch 2021 wird Grillen im kleinen Rahmen stattfinden – das gebietet der Infektionsschutz. Aber Grillen ist auch innerhalb des eigenen Haushalts, sei es im Garten oder auf dem Balkon, eine schöne – und sichere – Freizeitaktivität“, sagt Ingo Stryck, Leiter Marketing bei der PHW-Gruppe. Der Marketing-Fachmann sieht eine Verschiebung von „consumption away from home“ in die eigenen vier Wände beziehungsweise in den eigenen Garten. „Das wird wohl auch noch eine Zeit lang anhalten und die Nachfrage nach convenienten Lebensmitteln im LEH hochhalten“, sagt Stryck.

„Die Deutschen sind nach wie vor grillbegeistert. Produktinnovationen stoßen immer auf Interesse“, sagt Ingo Stryck. Deshalb erweitert Wiesenhof seine Bruzzzler-Range um den Berner Style. Die Geflügelbratwürstchen sind mit Geflügel-Bacon umwickelt und mit Emmentaler Käse gefüllt.

Der Kunde wird anspruchsvoller
„Der Markt für Berner Würstchen hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt: Rund 20 Prozent Absatzwachstum von 2017 bis 2020 zeigen, dass die Kombination aus Würstchen, Käse und Bacon sehr gut bei den Verbrauchern ankommt“, sagt Stryck. Er ergänzt: „Aktuell beobachten wir zudem, dass Flügel und Keulen als Grillprodukte immer beliebter werden.“ Um diese Nachfrage zu bedienen, hat der Hersteller mit TV-Koch Timo Hinkelmann die Produktrange Chicken Schmiede entwickelt. Mit „Crazy Duck“ – das sind Entenbruststreifen – bietet der Hersteller hier erstmals ein mariniertes Entenprodukt für den Grill an. Ebenfalls neu von Wiesenhof sind vier Kreationen: Hähnchen-Minutensteaks „Hawaii“ in zwei Verpackungsgrößen, das ganze Hähnchen „Mediterrane Kräuter“ und die fixen Schnitzel in den Sorten „Spicy BBQ“ und „Tomate-Joghurt“.

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