Drogerieartikel Grüne Welle - Drogerieartikel: Teil 2

Neue sowie traditionelle Waschmittel- und Reinigungsmarken kommen dem Verbraucherwunsch nach ökologischeren Produkten nach. Mit neuen Verpackungen rückt der Kampf gegen Plastik in den Fokus.

Montag, 05. November 2018 - Drogerieartikel
Bettina Röttig
Artikelbild Grüne Welle - Drogerieartikel: Teil 2
Bildquelle: Getty Images

Verpackungs-Initiativen
Doch nicht nur Newcomer punkten mit Nachhaltigkeits-Engagement als Differenzierungsmerkmal. Procter & Gamble beispielsweise will mit der Geschirrspül-Marke Fairy einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. Kompaktierte Spülmittel wie Fairy Ultra Plus Konzentrat seien besonders nachhaltig, weil sie ressourcenschonender in der Herstellung sowie beim Transport seien, heißt es aus dem Unternehmen. Fett und Schmutz lassen sich mit dem Produkt zudem bereits bei 30 Grad Celsius entfernen. Bis 2019 sollen die transparenten Fairy-Flaschen (450- und 520-Milliliter-Gebinde) zu 50 Prozent, bis 2020 zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik bestehen. Aktuell bestehen die Flaschen bereits zu 40 Prozent aus recyceltem Plastik und sind selbst zu 100 Prozent recycelbar. Ein Zeichen setzen will Procter & Gamble im Herbst mit einer limitierten Fairy-Flasche, die bis auf die Kappe vollständig aus recyceltem Material besteht, davon 10 Prozent aus Ocean Plastik, das an Stränden, in Meeren, Flüssen oder Seen gesammelt wurde.

Das erste Geschirrspülmittel in einer „Ocean Bottle“ hatte vor einigen Jahren bereits Ecover in limitierten Auflagen auf den Markt gebracht. 2017 hatte die Marke den Anteil des gesammelten Meeres-Plastik auf 50 Prozent hochgeschraubt. Das Unternehmen hat sich hohe Ziele gesetzt: Bis 2020 soll das gesamte Ecover-Sortiment auf 100 Prozent Recycling-Kunststoff umgestellt sein und die Verwendung von Neukunststoff damit vermieden werden. „Wir möchten ein grundlegendes Umdenken in Bezug auf die Herstellung, Verwendung und Wiederverwendung von Plastik bewirken“, sagt Monique Klebsattel, Head of Brand Experience DACH bei Ecover. Seit diesem Jahr sind bereits die Hand-Spülmittel in einem neuen Flaschenkörper erhältlich, der aus 100 Prozent recycelbarem Plastik besteht.

Auch Henkel arbeitet daran, die Wiederverwendung von Wertstoffen für Verpackungen deutlich zu erhöhen. „Aus Marktforschungsstudien wissen wir, dass viele Verbraucher den Anspruch haben, dass ein Reinigungsprodukt gleichzeitig leistungsfähig und nachhaltig sein muss“, sagt Paul Vetter, General Manager Deutschland und Schweiz, Henkel Laundry & Home Care. Unter dem Dach Pro Nature bieten die Düsseldorfer Premiumprodukte der Marken Pril, Biff und Sidolin an, die diesen Ansprüchen gerecht werden und das Siegel des Blauen Engels tragen. Seit Juli 2018 werden alle Flaschenkörper der Linie aus 100 Prozent Altplastik gefertigt. Das gemeinsame Engagement mit dem Sozialunternehmen „Plastic Bank“ gegen die Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll ergänzt die Pro Nature Initiative. In Sammelcentern in Ländern wie Haiti tauschen dabei Sammler Altplastik gegen Geld oder Sozialleistungen. Henkel verwendet das sogenannte „Social Plastic“ nun erstmals für seine eigenen Verpackungen. In 25.000 Flaschen für Wasch- und Reinigungsmittel ist es bereits enthalten. „Unser Engagement für nachhaltige Verpackungslösungen beschränkt sich aber nicht nur auf das Pro Nature Sortiment. Allein im vergangenen Jahr haben wir konzernweit in über 1,2 Milliarden Produktverpackungen recyceltes Material eingesetzt – mehr als jemals zuvor“, so Vetter. Rund 99 Prozent des eingesetzten Rezyklats ist sogenanntes „Post-Consumer“-Rezyklat. Ein Großteil der Henkel-Produkte ist laut Vetter zudem bereits recyclingfähig.

Globale Trends
Das Marktforschungsteam von Mintel identifizierte folgende drei globale Trends in der Haushaltspflege:

  1. Transparenz: Über zwei Drittel (77 Prozent) der deutschen Nutzer von Oberflächenreinigungsmitteln glauben bereits, dass Marken deutlicher machen sollten, wie sicher ihre Inhaltsstoffe sind. Nur 11 Prozent der Deutschen denken, dass Reinigungsprodukte für die menschliche Gesundheit unbedenklich sind.
  2. Probiotische Reinigungsprodukte: In Großbritannien interessieren sich bereits 81 Prozent der Käufer an probiotischen Produkten für Oberflächenreinigungsmittel. Diese verwenden gute Bakterien, um Oberflächen zu reinigen und Gerüche zu vermeiden. „Die Einführung probiotischer Produkte für die Haushaltspflege hilft, den Bedarf an Desinfektionsmitteln zu reduzieren. Sie machen gleichzeitig Häuser ‘gesünder’. Die Inspiration für solche Produkte könnte besonders aus der Hautpflege und Kosmetik kommen, wo es bereits solche Produkte gibt. Diese richten durch Inhaltsstoffe bereits darauf aus, eine gesunde, ausgewogene Bakterienflora zu schaffen“, so Henrik Møller Jørgensen, Global Household Analyst bei Mintel.
  3. Automatisierung: In China besaß 2016 bereits jeder Fünfte einen Reinigungsroboter. 2014 war es nur jeder Zehnte (9 Prozent). In den USA interessieren sich bereits 25 Prozent der Verbraucher für Haushaltsreinigungsroboter.

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