Nach Übernahme von Arko, Hussel und Eilles So will Viba mit seinen Marken in die Supermarktregale

Hintergrund

Der Süßwarenanbieter Viba integriert die übernommenen Unternehmen Arko, Eilles und Hussel. Sie sollen möglichst groß im Lebensmittelhandel rauskommen.

Dienstag, 18. März 2025, 06:40 Uhr
Susanne Klopsch
Mit einem Süßwarenregal in Fachmarktoptik will Viba seine Marken und Produkte im Lebensmittelhandel präsentieren. Das Foto zeigt den Auftritt bei Edeka Zachariae in Floh-Seligenthal. Bildquelle: Viba Sweets

Sie spricht von Jonglieren, von vielen parallel laufenden Prozessen, die für das gesam­te Team ziemlich anstrengend seien. Und doch ist im LP-Gespräch bei Corinna Wartenberg die Freude über das große Projekt bei Viba Sweets in jedem Satz spürbar. Die Thüringer Nougat-Spezialisten haben sich eine Menge vorgenommen: Die im vergangenen Jahr übernom­menen Unternehmen Arko, Hussel und Eilles sollen mit Viba Sweets und der Heilemann Confiserie mit maximalem Nutzen verschmol­zen werden. „Es geht darum, die Prioritäten so zu setzen, dass das große Ganze in die richtige Richtung geht“, sagt die Geschäftsführerin Marketing & Vertrieb bei Viba Sweets.

Das bedeutete das Aus für vier übernom­me­ne Filialstandorte. Die Miete war jeweils der Knackpunkt beziehungsweise die neuen, höheren Mietforderungen der Eigentümer. Corinna Wartenberg hat dazu eine klare Ansage: „Wir haben die Standorte übernommen, um sie erfolgreich und rentabel zu machen. Unser klares Ziel ist es, Entscheidungen auf der Basis von Rentabilität zu treffen.“ Mit nun insgesamt 190 Filialen inklusive Franchisenehmer ist Viba Sweets nach eigenen Angaben der größte Süßwarenfilialist Deutschlands.

Als Vertriebskanal für ihre nun erweiterte Produktpalette haben die Thüringer auch den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ins Auge gefasst. Anlässlich der ISM stellten sie ein Perma­nentdepotregal vor, das flexibel gebrandet werden kann. „Damit gehen wir jetzt in den LEH, um zusätzliche Regalflächen zu schaffen und die Kunden dazu einzuladen, unsere Sortimente auszuprobieren. Wir wissen, dass diese Regale in den Süßwarenabteilungen gut funktionieren und zusätzlichen Umsatz generieren können.“ Das Interesse der Einzelhändler sei groß, sagt Wartenberg. Edeka-Händler Zachariae in Floh-Seligenthal hat für dieses Regal sogar seine Tchibo-Fläche geräumt. „Er hat dort ein ansprechendes, breites Regal mit Produkten von Viba, Arko und Heilemann eingerichtet. Das sieht wirklich gut aus und zeigt, was wir können“, sagt die Vertriebs-Geschäftsführerin. Mit diesem Ziel vor Augen werden nun die Sortimente der Unternehmen strategisch neu geplant (siehe Meldungen unten).

Investition in Beratungskompetenz

Zentrales strategisches Thema 2025: Recruiting und Schulung des Verkaufspersonals in den Filialen. Die Thüringer sind weiterhin fest davon überzeugt, dass es hierzulande eine Zukunft für den stationären Süßwarenfachhandel gibt. Auch wenn Corona, Inflation und Insolvenzen großer Modemarken die Besucherfrequenz in Innenstädten verändert haben. „Wir müssen mit einem herausragenden Einkaufserlebnis punkten. Das beginnt mit der Wahl einer erstklassigen, gut erreichbaren, repräsentativen Lage“, sagt Wartenberg. Der nächste Schritt: mehr Menschen „in unsere Geschäfte locken“. Dazu werden die Schaufenster überarbeitet: Visual Merchandising und optimale Warenpräsentation sollen in die Läden ziehen.

Im Geschäft müsse dann das Verkaufserleb­nis überzeugen. Beratungskompetenz schaffen in Zeiten von Fachkräftemangel? Wartenberg sagt klar: „Wir streben nach ‚Operational Excellence‘. Besonders wichtig ist uns die persönliche Ansprache: Du kannst das schönste Geschäft in bester Lage haben, aber wenn die Verkäuferin nicht freundlich ist, wirst du nichts verkaufen.“ Der Kunde soll sich wohlfühlen und vor allem wiederkommen. Also wird das Personal auf der Fläche intensiv geschult, für mehr Motivation und bessere Verkaufsfähigkeiten. „Es geht nicht um große Werbekampagnen, sondern darum, dass wir von innen heraus strahlen, anstatt nur äußerlich zu glänzen.“

Meldungen

Mehr Kontrolle durch eigene Produktion

Viba Sweets hat zwei Produktionsstandorte. In Floh-Seligenthal wird unter anderem das Nougat hergestellt, bei Heilemann in Woringen (Allgäu) die Schokoladenconfiserie. Teile der Arko- und Hussel-Produkte werden bei Partnerunternehmen in Lohnfertigung hergestellt. „Ein wesentlicher Bestandteil unseres Business Case ist, dass wir einen relevanten Teil unseres Sortiments selbst produzieren können“, sagt Corinna Wartenberg. „Dadurch reduzieren wir Abhängigkeiten und können mehr selbst steuern.“

Hussel als führende Fachhandelsmarke

Perspektivisch soll Hussel als führende Fachhandelsmarke etabliert werden. Beim Umflaggen ist Augenmaß gefragt: So sei Arko besonders im Norden sehr beliebt, habe einen starken Marktauftritt. „In Arko-Geschäften werden wir nach und nach mehr Hussel-Sortimente einführen, damit die Kunden den Übergang verstehen“, sagt Vertriebsgeschäftsführerin Wartenberg. Arko soll als Gebäck- und Kaffeemarke bestehen bleiben, auch in Hussel-Geschäften.

Die „Leipziger Lerche“ darf nicht fehlen

Die Standorte werden auf die regionalen Kundenvorlieben zugeschnitten. Mehr Lakritz im Norden und in Leipzig keine Filiale ohne die „Leipziger Lerche“, ein Mürbteiggebäck mit Marzipan und Marmelade. Gleichzeitig arbeitet Viba Sweets daran, „die Kernsortimente je nach Filialgröße zu definieren. Es soll einen festen nationalen Sortimentsanteil geben, der überall gleich ist“, sagt Vertriebsgeschäftsführerin Corinna Wartenberg.

Viba-Nougat noch 
bekannter machen

In allen Hussel-Filialen soll es ein Viba-Nougat-Regal geben. Mit der Marke Heilemann Confiserie will sich Viba Sweets auf Spezialitäten wie die Ruby-Schokolade konzentrieren, die dann auch bei Hussel und Arko im Norden erhältlich sein wird.

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