Süßwarenmonitor „Discounter sind die großen Gewinner“

Marktdaten zeigen: Aldi & Co. gewinnen als Vertriebsschiene bei den Süßwaren weiter an Boden. Auch die Eigenmarken werden populärer.

Dienstag, 07. November 2023 - Süßwaren
Manuel Glasfort
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Bildquelle: NielsenIQ

Wo kauft der Verbraucher am liebsten Schokolade, Chips oder Fruchtgummis? Immer öfter lautet die Antwort: Bei Aldi, Lidl oder einem anderen Discounter. Sie kommen inzwischen auf 44,6 Prozent Umsatzanteil bei den Süßwaren, einen halben Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. Das geht aus dem neuen Süßwarenmonitor von NielsenIQ hervor. „Die Discounter sind die großen Gewinner. Während der Pandemie waren es die großen Verbrauchermärkte, weil das One-Stop-Shopping sehr angesagt war. In Zeiten der Inflation sind die Discounter die Vertriebsschiene der Stunde“, ordnet Nielsen-Experte Konstantin Lehr die Zahlen ein.

Dabei beobachten die Marktforscher auch, dass sich die Verbraucher trotz deutlich gestiegener Preise wieder etwas häufiger etwas zum Naschen gönnen. „Die Nachfrage nach Süßwaren zieht wieder etwas an. Es wird wieder mehr gekauft, trotz der höheren Preise“, sagt Lehr. Über alle Süßwarensegmente hinweg wuchs der Mengenabsatz in den ersten acht Monaten 2023 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent, der Umsatz um 13,6 Prozent.

Während Schokoladenwaren, salzige Snacks und Zuckerwaren beim Absatz leicht zulegten, gab es beim Gebäck ein Minus von 2,5 Prozent. Nur dank deutlicher Preissteigerungen lag der Umsatz mit Gebäck im August 2023 gegenüber dem August 2022 um 21,3 Prozent höher. Die höheren Preise spielten beim Absatzminus eine Rolle, glaubt Lehr. Zudem wechseln viele Konsumenten beim Gebäck bereitwilliger zu Eigenmarken. Diese kommen bei den Süßwaren auf 29,2 Prozent Umsatzanteil. Vor zwei Jahren waren es nur 27 Prozent.

„Konsumenten nicht überfordern“
Und wie geht es nach Einschätzung des Fachmanns weiter im Süßwarenregal? „Ich glaube, dass die größten Preiserhöhungen durch sind. Aber die großen Player werden aufgrund ihrer Marktmacht versuchen, ihre Marge weiter zu erhöhen.“ Er warnt: „Man muss aufpassen, dass die Konsumenten von den ­hohen Regalpreisen nicht überfordert werden und am Ende nur noch Aktionsware kaufen. Damit wäre den Herstellern auch nicht gedient.“ Zweistellige Preiszuwächse werde man in den nächsten Jahren wohl nicht mehr sehen.

Zu den Zahlen

Die Marktforscher von NielsenIQ durchleuchten regelmäßig den Markt für Süßwaren. Als Verbrauchermärkte stuft NielsenIQ alle Märkte mit mehr als 1.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ein, darunter handelt es sich um Supermärkte.

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