Interview mit Meike Sommer - Symphony IRI „Sortiment kontinuierlich überprüfen“

Meike Sommer, Team Lead im Bereich WPR bei der Symphony IRI Group, zu den Chancen fu?r Vollsortimenter nach der Schlecker-Pleite, dem steigenden Aktionsabsatz bei Waschmitteln und den Innovationen bei Maschengeschirrspu?lmitteln.

Donnerstag, 10. Januar 2013 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild „Sortiment kontinuierlich überprüfen“

Konnte der Vollsortimenter hierzulande von der Schlecker-Pleite profitieren, oder kaufen die Verbraucher nun bei den Discountern die WPR-Produkte?
Meike Sommer: Wir sehen, dass die Verbrauchermärkte eine weiterhin wachsende Bedeutung im WPR-Markt einnehmen. Diese ist sowohl auf Neueröffnungen und Vergrößerungen als auch auf strukturelle Veränderungen im Handelskanal Drogerie zurückzuführen, u.a. durch die von Ihnen erwähnte Schlecker-Pleite. Auch wenn die Discounter weiterhin mit 19 Prozent Umsatzanteil eine wichtige Rolle einnehmen, entwickelt sich dieser Kanal seit Beginn 2011 insgesamt rückläufig.

Wie kann der Vollsortimenter seine Drogeriekompetenz verbessern: Reicht mehr Fläche aus, oder sollte auch in die Beratungskompetenz der Mitarbeiter investiert werden?
Entscheidend ist, dass Händler, einschließlich Vollsortimenter, grundsätzlich die aktuellen Markt-Entwicklungen im Auge behalten, Neuprodukte beobachten und ihr Sortiment kontinuierlich überprüfen. Eine ansprechende Shop-Gestaltung und geschultes Personal können zusätzlich unterstützend und verkaufsfördernd sein, um so die Bedürfnisse der Verbraucher bestmöglich abzugreifen.

Der Aktionsumsatz bei Waschmitteln lag im vergangenen Jahr mit mehr als 29 Prozent besonders hoch. Welche Entwicklungen erwarten Sie für dieses Jahr?
Die Entwicklungen der letzten drei Jahre haben gezeigt, dass das Aktionsgeschäft an Bedeutung weiter zugenommen hat. Mit über 29 Prozent Aktionsumsatz belegt Waschmittel den ersten Platz im WPR-Markt. Vergleichen wir diesen Wert z. B. mit der Haarpflege aus dem Markt Kosmetik, liegt er aktuell ein Drittel höher. Davon ausgehend, dass sich dieser Trend fortzeichnet, kann mit einer Steigerung des Aktionsumsatzes bei Waschmitteln durchaus gerechnet werden.

Wie hoch ist der Anteil von Handelsmarken bei Waschmitteln hierzulande? Und welche Entwicklungen erwarten Sie?
Im Waschmittel-Markt gibt der Verbraucher heute jeden 5. Euro für eine Handelsmarke aus. Jedoch nimmt dieser Anteil ab, da Innovationen z. B. im Flüssigsegment von Handelsmarken bisher noch nicht übernommen worden sind.

Geschirrspülmittel für die Maschine werden immer komplexer, können immer mehr: Bleibt das weiter Trend? Und wer profitiert: Marken oder Handelsmarken?
Die Tendenz zu kleineren Verpackungen gepaart mit einem Anstieg der Durchschnittspreise pro Kilogramm sind Indizien für die vermehrte Nachfrage der Kunden nach Zusatzleistungen zu höheren Preisen. Umsatztreiber sind die Markenanbieter, die Innovationen auf den Markt geben. Handelsmarken können in dem Umfang nicht mithalten und zeigen eine leicht negative Tendenz, nämlich minus 2 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum.

LEH einschl. Aldi, Lidl, Norma + Drogeriemärkte + C & C; MAT bis 09/2012 vs. MAT bis 09/2011

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