Seeberger bekommt die Kaufzurückhaltung der Verbraucher vor dem Hintergrund der hohen Inflation zu spüren. Man bemerke ein geändertes Verhalten der Verbraucher, bestätigt Joachim Mann (Bild), Kommunikationschef beim Ulmer Nüsse- und Trockenfrüchtespezialisten. Der Preis pro Packung sei schließlich höher als bei hochverarbeiteten Snacks wie Kartoffelchips. Auf lange Sicht, ist Mann überzeugt, wird Seeberger aber vom Trend zu gesundem Snacking profitieren.
Kurzfristig halte das Unternehmen mit Promotion-Aktionen im Handel gegen – „durchaus mit Erfolg“, berichtet Mann. Auch neue Produkte sollen den Absatz ankurbeln. Zuletzt brachte Seeberger einen Cashew-Mango-Mix auf den Markt. Mango sei inzwischen der Topseller bei den Trockenfrüchten, Cashews zählten zu den beliebtesten Nüssen, berichtet Mann. „Es ist folgerichtig, das in Kombination anzubieten.“ Zudem habe man auf Nachhaltigkeit geachtet: Die Cashewnüsse stammten zu 70 Prozent von der Elfenbeinküste und würden – anders als üblich – nicht in Asien, sondern vor Ort verarbeitet. „Wir haben es geschafft, mit Partnerbetrieben die Wertschöpfung vor Ort in Afrika zu belassen und dank des kürzeren Seewegs die CO2-Belastung zu reduzieren. Es schmeckt gut, und man tut etwas Gutes.“
B2B-Geschäft stabilisiert Umsatz
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Seeberger vor allem dank des B2B-Geschäfts den Umsatz stabil bei 293 Millionen Euro halten. „Vor dem Hintergrund der weltwirtschaftlichen Lage dürfen wir mit dem Ergebnis zufrieden sein“, sagt Clemens Keller, geschäftsführender Gesellschafter. Das Geschäftsfeld Seeberger Professional bedient Firmenkunden und Gastronomie mit Kaffee- und Teespezialitäten und verzeichnete ein zweistelliges Wachstum.
Zur Person
Joachim Mann arbeitet seit 1994 bei Seeberger. Der Betriebswirt verantwortet die Unternehmenskommunikation und die Seeberger Genusswelt am Firmensitz in Ulm.
