Everdrop Putzen muss auch ohne Plastik gehen

Ein Start-up verschreibt sich dem nachhaltigen Waschen. Dabei muss nur der Verbraucher wirklich mitmachen.

Freitag, 10. März 2023 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild Putzen muss auch ohne Plastik gehen
Bildquelle: Everdrop

In der Krise werden die Zeiten für Start-ups härter. Das spürt auch Everdrop aus München, das sich Nachhaltigkeit mit plastikfreiem Waschen und Putzen auf die Fahnen geschrieben hat.

Bei Everdrop kauft der Verbraucher Reinigungsmittel in Pulverform und rührt diese in einem – idealerweise auch von Everdrop stammenden – Gefäß an. Vor allem jüngere Verbraucher fühlen sich ernst genommen in ihrem Bestreben, Plastik zu sparen und damit die Welt ein bisschen besser zu machen. Über die sozialen Medien halten die Gründer Chris Becker und David Löwe (Bild) die Community auf dem Laufenden.

Doch seit dem Ukraine-Krieg „sind die Leute preisbewusster und greifen häufig zu Spargrößen oder Eigenmarken“, sagt Mitgründer David Löwe. 2022 konnte Everdrop dennoch „eine Umsatzsteigerung erzielen und sich gut positionieren.“ Dies trotz Krise erreicht zu haben, zeige, „dass das Thema Nachhaltigkeit einen großen Stellenwert in der Gesellschaft einnimmt“.

Seit März 2021 ist das Unternehmen im Einzelhandel vertreten. „Mittlerweile gibt es die Produkte in 9.000 Stores in fünf Ländern“, sagt Löwe. Neben Deutschland sind dies Österreich, die Schweiz, Italien und Frankreich. Für die internationale Expansion schossen Investoren nochmals etwa 80 Millionen Euro zu.

Dennoch: Kritiker warfen (etwa in „Die Welt“) den Münchnern vor, dass einige Aussagen nicht nachvollziehbar seien (wie CO2 gespart wurde etc.) oder dass das nicht ganz so strenge Ecocert-Label für ausgewählte Produkte eingesetzt werde.

Everdrop reagierte: Auf der Internetseite gehen die Münchner offen mit ihren sogenannten Fails um. So hatten etwa die Papiersachets mit einer Beschichtung aus Ernteabfällen das Pulver nicht durchgängig vor Feuchtigkeit geschützt. „Wir werden in den kommenden Monaten übergangsweise wieder auf Verpackungen zurückgreifen, die Polymere beinhalten. Das ist nicht ideal, aber trotzdem die nachhaltigste Lösung für diese Produkte“, heißt es bei Everdrop. Für alle Produkte den Product Carbon Footprint (PCF, C02-Fußabdruck) zu erstellen, „ist auch kostenintensiv“. Everdrop will aber „den CO2-Fußabdruck unserer Putzmittel-Tabs herausfinden und mit dem eines herkömmlichen Flüssigreinigers vergleichen“. Nachhaltigkeit will glaubwürdig vermittelt werden. Die Community wird es irgendwann einfordern.

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