Den Anfang machen Opa Josef, Raubritter und die Körnerkruste mit Mandeln: Nach einem Test in 17 Filialen verkauft die Bäckerei „Die Lohners“ aus Polch (Rheinland-Pfalz) die drei Brote in allen 177 Geschäften. Auf das Besondere weist die grüne Banderole hin: Die drei Roggenmischbrote sind „Klimabrote“. Auf dem Label steht zudem: „Dieses Produkt fördert Boden, Klima & Landwirtschaft“, via QR-Code gibt es mehr Infos. „Die Lohners“ kooperiert mit dem deutschen Start-up Klim (siehe Text unten), das regionale, regenerativ wirtschaftende Landwirte und Unternehmen zusammenbringt. Damit die Botschaft beim Kunden sofort ankommt, heißen die Brote Klimabrote. Ein Teil des Verkaufspreises jedes mit Getreide eines Klim-Landwirts gebackenen Brotes geht an lokale Bauern. Diese investieren damit in die Umstellung auf regenerative Landwirtschaft. „So wird der CO2-Fußabdruck des Produktes kompensiert“, sagt Marc Kranz, Hauptgeschäftsführer von „Die Lohners“.
Der Klimawandel ist für Landwirte eine besondere Herausforderung. Trockenheit und Dürre machen den Feldern hierzulande zu schaffen, sagt Klim-Landwirt Oliver aus der Nähe von Gießen. „Durch regenerative Landwirtschaft kann mehr Wasser im Boden gespeichert werden, der den Pflanzen dann in Trockenphasen zur Verfügung steht.“
Marc Kranz ist stolz darauf, dass das 111 Jahre alte Familienunternehmen Vorreiter der Branche sei. Die Sorten gab es schon im Sortiment, als „Klimabrote“ sind sie nun etwa vier Prozent teurer. Umso wichtiger war die positive Kundenresonanz beim Testlauf im Raum Bad Kreuznach und Wiesbaden. Verkauft werden die Brote zu einem Preis zwischen 4,40 Euro und 4,55 (750 Gramm) sowie 4,55 Euro für den 1.000 Gramm schweren Raubritter. Den gibt es auch für 3,60 Euro für 500 Gramm. Im Geschäft weisen Deckenhänger, Floor Graphics und Flyer auf die Laibe hin. Zusätzlich wird in sozialen Medien getrommelt.
Doch was nutzen klimaschonende Produkte im Regal, wenn die Mitarbeiter an der Theke dem Kunden den Hintergrund nicht näherbringen können? „Wir haben unsere Fachverkäufer über unser E-Learning-Portal geschult, aber auch Schulungen vor Ort angeboten“, sagt Christina Daub (Marketing). Jede Filiale bekam zudem ein Schreiben mit den Kernfakten zur Verfügung gestellt, zudem können die Mitarbeiter bei Rückfragen auf die Flyer zurückgreifen.
Hintergrund
Klim wurde 2020 gegründet. Ziel ist die Förderung der regenerativen Landwirtschaft: Böden sollen ertüchtigt, CO2 gespart werden. Eine digitale Plattform vernetzt Bauern und Unternehmen, vermittelt Wissen und berät.
