Glutenfrei Verbraucher steigen um – auf günstige Alternativen

Obwohl nicht neu, ist und bleibt eine glutenfreie Ernährung bei vielen Konsumenten beliebt, sagen Marktforscher.

Dienstag, 29. November 2022 - Sortimente
Silke Wartenberg
Artikelbild Verbraucher steigen um – auf günstige Alternativen
Bildquelle: Getty Images

Der Anteil der Produkte an den Neueinführungen insgesamt liegt seit 2017 stabil bei 13 bis 15 Prozent. Wachstumstreiber am Markt sind die Sortimente Snacks, Frühstücks-cerealien sowie Brot- und Backwaren. Nach Angaben vom Marktforschungsunternehmen Mintel waren im Zeitraum August 2021 bis August 2022 europaweit insgesamt 20 Prozent der neu eingeführten Snacks glutenfrei (gegenüber 24 Prozent 2017/18), 13 Prozent der Müsliartikel und 11 Prozent der Brot- und Backwaren.

Nährwert und Natürlichkeit
Die größten Herausforderungen für die Akzeptanz der Konsumenten sind der Geschmack, der Nährstoffgehalt und die Zutaten glutenfreier Produkte.

Nach den Ergebnissen der Mintel-Studie bemängeln 17 Prozent der deutschen Verbraucher den niedrigeren Nährstoffgehalt der Produkte; in Frankreich schmecken 39 Prozent der Kunden die Produkte schlechter als ihre regulären „Counterparts“. Und jeder vierte Italiener beklagt die unnatürlichen Inhaltsstoffe.

Für US-amerikanische Verbraucher sind glutenfreie Produkte „zwar besser als in der Vergangenheit“, aber offenbar noch verbesserungsfähig.

Vor dem Hintergrund, dass glutenfreie Produkte häufig teurer sind als die glutenhaltigen Lebensmittel und die überwiegende Anzahl der Konsumenten nicht an Zöliakie leidet, sondern sich aus anderen Gründen glutenarm ernährt, reagiert der Markt besonders empfindlich auf Preiserhöhungen. „Die aktuell steigenden Lebenshaltungskosten stellen eine Herausforderung für die meist höher bepreiste ‚Frei von‘-Kategorie dar“, erklärt Marktanalyst Valentin Thies. „Einer Mintel-Studie vom August 2022 zufolge waren 79 Prozent der Deutschen in den letzten zwei Monaten vor der Umfrage von Preiserhöhungen bei Lebensmitteln und Getränken betroffen. Zudem geht es 44 Prozent der Befragten finanziell schlechter als noch vor einem Jahr.“

Preissensible Verbraucher würden auf günstigere Alternativen umsteigen, meint Thies. Dies betreffe auch Produkte, die als glutenfreie Alternativen fungieren – wie etwa Reisgerichte.

Glutenunverträglichkeit

Ohne eine gesicherte Diagnose mache eine glutenfreie Ernährung keinen Sinn, sagen Experten. Im Gegenteil: Eine tatsächlich vorhandene Zöliakie, sprich Glutenunverträglichkeit, könne dadurch gegebenenfalls nicht erkannt werden.

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