InterPack Alles auf Grün

Ressourcenschonung und neue Werkstoffe auf der Basis von Mais waren wichtige Trends der InterPack.

Sonntag, 05. Juni 2011 - Sortimente
Susanne Klopsch
Artikelbild Alles auf Grün
Bildquelle: iStockphoto

Die Anforderungen sind schnell formuliert: nachhaltig und das Füllgut optimal schützend. Das muss die moderne Verpackung leisten können. Wer sich über die verschiedenen Lösungen bei der Messe Interpack einen Überblick verschaffen wollte, der brauchte angesichts von 2.700 Ausstellern in 17 Hallen eine ordentliche Kondition und vor allem gutes Schuhwerk.

Dichtes Gedränge herrschte an allen Tagen in Halle 9 am Stand des Branchenverbands European Bioplastics, wo es vor allem um Bio-Kunststoffe ging. Nach einer Studie des Branchenverbands und der FH Hannover werden sich die weltweiten Produktionskapazitäten für Bio-Kunststoffe bis 2015 auf bis zu 1,7 Mio. t verdoppeln. Voraussichtlich schon in diesem Jahr wird der Schwellenwert von 1 Mio. t überschritten: Bereits im ersten Halbjahr 2011 bestehen Kapazitäten für mehr als 900.000 t. Im gesamten Jahr 2010 lag dieser Wert bei 700.000 t.

Von 14.000 auf 74.000 t steigerte Anfang 2011 BASF seine Produktionskapazitäten für den bioabbaubaren Kunststoff Ecoflex sowie den zu 75 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen bestehenden Polymer-Werkstoff Ecovio. Typische Anwendungen sind Tragetaschen, Biomüllbeutel sowie Verpackungen für Lebensmittel. Mit der Neuentwicklung Ecovio FS Paper können Papierbecher und Kartonagen mit bioabbaubaren, wasserfesten Innenbeschichtungen versehen werden: Diese verhindern bei Kartonverpackungen, die aus recyceltem Papier hergestellt werden, dass Mineralölrückstände aus den Druckfarben ins Lebensmittel wandern können (Migration).

Danone stellte den gemeinsam mit Ingeo entwickelten Becher für die Activia-Joghurt-Range vor (s. auch LP 09/11). Das Behältnis basiert auf aus Mais gewonnener Polymilchsäure (PLA). Dabei greift Danone auf gentechnikfrei angebauten Mais zurück. Laut Rainer Barthel, Head of R & D Packaging Central Europe bei Danone, ist die Produktion des Bechers noch etwas teurer als der herkömmliche Becher, aber: „Wir begrüßen jeden, der diesen Weg mit uns gehen will", das werde auch die Produktion günstiger machen.

Im Fokus vieler Unternehmen steht der Wunsch, fossile Ressourcen einzusparen. Erreicht wird dies entweder durch weiterentwickelte Materialien, die zudem die Verpackung leichter machen (was sich auch in der CO2-Bilanz niederschlägt) oder durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe. So ersetzt bei der Käseverpackung Repak PaperTop (im Einsatz beim belgischen Hersteller Dupont Kaas) von Wipak FSC-zertifiziertes Papier in der Deckelfolie zum Teil das Polyester.

ES-Plastic machte die Schale in der Range Skin-Pack Eco Pro ohne Stabilitätsverluste um 2,5 g leichter. Das Produkt wird in der Schale fixiert, Fleisch kann zudem weiter reifen. Aus recyceltem PP hergestellt ist die speziell für Spießchen-Produkte designte Schale, bei der die Spieße durch Vertiefungen im Schalenboden fixiert werden.

Erstmals gemeinsam präsentierte sich in Düsseldorf die Metallverpackungsbranche. Dabei haben vor allem die Verwender von Verpackungsstahl mit hohen Rohstoffkosten zu kämpfen. Bei ihnen im Fokus: die hohen Recyclingquoten der Materialien und die Erfolge bei der Gewichtsreduktion der Verpackung.

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WICHTIGER ROHSTOFF: Aus Mais gewonnene Polymilchsäure ist die Basis vieler biobasierter Kunststoffe.

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