Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel Die Suche erleichtern - Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel: Teil 2

Henkel wollte es genau wissen: Wie suchen Kunden im WPR-Regal ein Produkt? Wie kann aus Suchen schnelles Finden werden? Erkenntnisse aus dem Category-Management helfen Hersteller und Handel.

Montag, 17. April 2017 -
Susanne Klopsch
Artikelbild Die Suche erleichtern - Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel: Teil 2
Bildquelle: Carsten Hoppen
Viel zu tun

Gut riechen sollte es, Heim und Textilien schonend säubern, und die Umwelt nicht belasten: ein Blick auf die Trends bei WPR.

Ein Umsatzplus von 2,3 Prozent weist die Gesellschaft für Konsumforschung für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel (WPR) in LEH und DM für 2016 aus. Zurückzuführen sei dies vor allem auf erhöhte Bonbeträge, etwas mehr Käufer und Neuheiten wie Wäscheparfüm (u. a. Procer & Gamble, P & G) oder Farbfangtücher (Henkel). Einige Trends:

Duft
Seien es nun Wäscheparfüms wie die Unstoppables von P & G oder Dufteditionen für Waschmittel, Weichspüler oder WC-Produkt wie die „Viererkette“ von Henkel – neue Duftvarianten setzen neue Kaufimpulse.

Konzepte aus der Kosmetik
Fit hat für die Premium-Kuschelweich-Varianten aus der Kosmetik bekannte Öle wie Argan- oder Moringa-Öl im Einsatz. Haut und Wäsche werden gleichermaßen gepflegt

Convenient
Klein und kompakt bleibt bei Waschmitteln Trumpf. Caps (Henkel) und Pods (P & G) sind immer richtig dosiert und schonen Ressourcen bei Transport (und in der Herstellung). Für Vileda bleiben elektrische Reinigungsgeräte im Fokus, egal ob für Boden oder die Fenster, die das Reinigen einfacher machen sollen.

Konzentriertere Formeln
So lassen sich auch bei Flüssigwaschmitteln Wasser und Verpackung sparen.

Nachhaltigkeit
ein weites Feld mit vielen Facetten. Beim belgischen Hersteller Ecover basieren Tenside nun auf Rapsöl aus heimischem Anbau statt auf Palmöl. Öko-Pionier Werner & Mertz („Frosch“) kann dank seiner Recyclat-Initiative Flaschen für Reiniger aus 100 Prozent recyceltem PE fertigen – Basis sind Verpackungen, die im Gelbem Sack bzw. in der gelbem Tonne gesammelt werden. Derzeit arbeiten die Mainzer an der Entwicklung nachhaltiger Etiketten.

Die nächste Generation

Wie wirkt mein Produkt im Regal? Ist der Gondelkopf wirklich optimal bestückt? Stimmen die Laufwege in meinem Geschäft? Der virtuelle Store von Henkel Laundry & Home Care kann helfen, diese Fragen zu beantworten. Ganz bequem am PC, und ganz einfach per Mausklick. Die Vorbereitung war allerdings aufwendig: Ein moderner Supermarkt sowie eine Drogerie-Filiale wurden mit allen Details fotografiert, die Bilder grafisch aufbereitet und maßstabsgetreu zu zwei virtuellen Läden zusammengefügt. Und während etwa in der Obst- und Gemüseabteilung sogenannte Wallpaper die Früchte der Saison symbolhaft darstellen, sind die Regale in der WPR-Abteilung mit echten Produkten bestückt: Jedes einzelne wurde von allen Seiten fotografiert. Es kann per Mausklick aus dem Regal genommen und auch von allen Seiten betrachtet werden – wie in einem echten Laden eben. Diese Darstellung zeigt dann schnell Schwächen in der Präsentation im Regal oder bei der Verpackungsgestaltung.

Im virtuellen Laden kann die Filiale zudem aus der Vogelperspektive betrachtet werden, können Regale samt Inhalt verschoben werden, um über neue Platzierungen und die Folgen für die Laufwege diskutieren zu können. Oder es wird klar, dass der Gondelkopf des Verbrauchermarktes doch besser mit einem Ankerprodukt bestückt wird, weil der Kunde so direkt weiß: Hier gibt es Waschmittel. Und falls der Standort einer Zweitplatzierung noch in der Abstimmung ist, kann der virtuelle Laden die Entscheidung erleichtern. Zurzeit nutzt Henkel den virtuellen Store vor allem für Kundengespräche. „Ich kann mir gut vorstellen, dieses Projekt in Zukunft mit Handelspartnern gemeinsam zu verfolgen und dadurch den Umbau in einer Musterfiliale zu ersetzen“, sagt Rainer Bock, Director Category Management bei Henkel Laundry & Home Care.