Tabak Rauchst du noch oder dampfst du schon? - Teil 2

Der Tabak-Markt und die E-Zigaretten entwickeln sich dynamisch. Wären da nicht die dunklen Wolken der Tabakproduktrichtlinie.

Freitag, 11. Dezember 2015 - Sortimente
Tobias Dünnebacke
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Neben den Großpackungen ist auch der Volumentabak nach wie vor stark gefragt. Detlef Hoffmann, Produktmanagement und Kommunikation bei Pöschl Tabak (u. a. Black Hawk) erklärt das Erfolgsrezept wie folgt: „Je nach individuellem Stopfverhalten überzeugt der Volumentabak durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und bietet dem Handel zudem eine attraktive Spanne.“

Ein klarer Trend im Markt sind nach wie vor auch Tabakwaren ohne Aromastoffe, die mittlerweile von allen Herstellern in mehr oder weniger großem Umfang angeboten werden. Reemtsma, nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich „Make your Own“ (MYO), kombiniert diesen Trend mit dem Segment Volumentabak: JPS JUST 80 Gramm soll genau jene Verbraucher ansprechen, die sowohl additivfrei rauchen, als auch selber drehen möchten.

À propos selber drehen: Auch andere Hersteller versuchen in diesem Bereich weitere Impulse zu setzen. So stellte der Trierer Hersteller Heintz van Landewyck auf der diesjährigen Inter Tabac ein neues Feinschnitt-Angebot vor, das den „Genuss-Dreher“ ansprechen soll: Das neue Produkt mit dem Namen „Van Landewyck“ (35 g, 4,50 Euro) sei eine Reminiszenz an das „l’art de vivre“ Luxemburgs, wo sich bis heute der Stammsitz des Traditionshauses Heintz van Landewyck befindet. Die Packung im modernen Vintage-Look soll in Kombination mit der Pouch-Haptik bereits beim Anfassen Vorfreude auf den Inhalt, eine Virginia-Mischung, die durch Orient-Tabake und afrikanischen Burley abgerundet wird, vermitteln. „Wir erleben gerade ein Comeback des klassischen Genuss-Drehens. Ich bin mir sicher, dass wir für diese Zielgruppe ein tolles neues Produkt zu einem fairen Preis auf den Markt bringen. Gerade für Einsteiger in dieses Segment ist der Van Lande-wyck sehr attraktiv“, sagt Stefan Wirtz , Marketing Manager, Landewyck Deutschland.

Spannend bleibt es ebenfalls beim Thema E-Zigaretten . Während die Großkonzerne das Feld zumindest in Deutschland vergleichsweise kleinen Playern wie Red Kiwi oder Be Posh! überlassen haben, dürfte sich der Markt mit der neuen iFuse von British-American-Tobacco noch einmal deutlich verändern. Die Neuheit, die zunächst auf verschiedenen Märkten getestet werden soll, ist ein so genanntes Hybrid-Produkt , positioniert zwischen der herkömmlichen Tabakzigarette und der elektronischen Variante. Wie bei dieser wird ein nikotinhaltiges Liquid verdampft. Der Unterschied: Der Dampf wird anschließend noch durch eine mit Tabak gefüllte Kapsel geleitet. Der Tabak wird bei diesem Prozess erwärmt, jedoch nicht verbrannt, was zu einem geringeren Ausstoß an Schadstoffen wie bei einer herkömmlichen Zigarette führen soll. Auch Philip Morris ist mit der Marke Iqos in verschiedenen Testmärkten aktiv. Im Frühjahr 2015 hat Philip Morris International außerdem mit Solaris in Spanien eine E-Zigarette auf den Markt gebracht. Auch wenn es noch abzuwarten gilt, wie stark sich solche Produkte durchsetzen können, zeigen diese Einführungen der „Big Player“ doch den hohen Innovationsgrad im Bereich der E-Zigaretten. „Die in den vergangenen Jahren gestiegene Nachfrage nach E-Zigaretten hat gezeigt, dass erwachsene Raucher an Alternativen zu konventionellen Zigaretten stark interessiert sind. Derzeitig scheint sich der Markt mit einem kontinuierlichen Wachstum eingependelt zu haben. Die zukünftige Entwicklung hängt sehr stark einerseits von der nachhaltigen Konsumentenakzeptanz und von der Regulierung andererseits ab“, heißt es dazu aus dem Hause Philip Morris. Was das für den deutschen Markt bedeutet bleibt offen. Wettbewerber Reemtsma zumindest hat für den deutschen Markt offenbar noch keine großen Pläne: „E-Zigaretten sind in Deutschland auch weiterhin ein Nischenmarkt. Wir haben die Kompetenz über Fontem Ventures und sind damit in ausgewählten Märkten bereits erfolgreich aktiv und bereit, diese Präsenz auch in anderen Märkten auszuweiten. Für den deutschen Raum ist aktuell keine Einführung einer E-Zigarette geplant”, sagt Kaib.

Die Richtlinien auf einen Blick
Die TPD2 enthält u. a. folgende Regelungen, die bis zum 20. Mai 2016 umgesetzt werden müssen.

Auf Rauchtabakerzeugnissen werden Warnhinweise neu eingeführt, die aus einer Kombination von Bild und Text bestehen und 65 Prozent der Vorder- und Rückseite der Packung einnehmen.

Die Packungsgestaltung (Aufmachung und Inhalt der Verpackungen) muss bestimmten Kriterien entsprechen. So muss eine Zigarettenpackung quaderförmig sein und mindestens zwanzig Zigaretten enthalten. Für Tabak zum Selbstdrehen sind Kombidosen und Beutel erlaubt. Diese Packungen müssen mindestens 30 Gramm Tabak enthalten.

Tabakerzeugnisse, die Zusatzstoffe enthalten, die die Attraktivität, die Sucht erzeugende oder toxische Wirkung erhöhen, die Inhalation oder die Nikotinaufnahme erleichtern, werden verboten. Dies gilt auch für elektronische Zigaretten.

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