Formate für den convenienten Einkauf sind sehr speziell. Die Kriterien: schneller, unkomplizierter Einkauf, Direktverzehr, Frische-Angebot ausgerichtet auf eine junge, oftmals ernährungsbewusste Klientel. Ein Segment, das auch schon zumindest versuchsweise die Discounter auf den Plan gerufen hat. Die ersten Ergebnisse bei „Penny to go“ oder die kassennahe To-go-Lösung bei Netto wirken da noch ein wenig unbeholfen – to go eher zum Weglaufen und vielmehr eine Randerscheinung, mit viel Potenzial nach oben.
Aber die Discounter bleiben dran, wie uns das Beispiel der Cool-Box von Hofer (Aldi Süd) in Österreich zeigt. Rund 20 Artikel von Eiskaffee über Snack-Salate bis hin zu Sandwiches und Süßwaren sind hier zu finden. Aber immer noch nicht spezifisch genug für ein To-go-Angebot bzw. der Einfachheit des Discounters unterworfen.
Sicherlich ein Hingucker in der To-go-Szene ist der Pilotmarkt des Coop-to-go im Züricher Bahnhof Stadlhofen. Auf 100 qm werden rund 500 Artikel angeboten, mit Wechsel im Tagesverlauf, aber alle auf den Direktverzehr ausgerichtet. Für den Start in den Tag steht morgens eine Müslitheke mit einer großen Auswahl an Früchten, Joghurts und Cerealien bereit. Auch ein veganes Müsli ist darunter.
Für den nicht belastenden Mittags-Snack verwandelt sich die Müslitheke in eine abwechslungsreiche Salatbar. Hier kann nach Lust und Laune kombiniert werden. Handwerkliche Brote und Hot Panini runden das Angebot ab. Dazu kommen Kaffee, frischgebrühter Tee in einer guten Auswahl oder hausgemachte Smoothies. Von den Artikeln sind insgesamt etwa 20 Prozent allein in diesem spezifischen auf hochfrequente Standorte zugeschnittenen To-go-Format zu finden. Strategischer Partner für Food ist Hilcona., Die Liechtensteiner steuern etwa 80 Artikel zum Gesamtangebot.
Darüber hinaus liefern Backsteinwände und Holzbodenoptik optische Unterscheidungsmerkmale zu den landläufigen Coop-Supermärkten.
Die Preise: Ein Smoothie kostet rund 4,50 Euro und der 100-g-schwere Minisalat umgerechnet 5,95 Euro. Es gibt aber auch Mineralwasser, Dosenbier etc. zu den den üblichen Supermarktpreisen Mit dem Schnellverzehr erwirtschaftet die Coop Schweiz etwa 626 Mio. Euro.
Drei weitere Standorte sollen noch in diesem Jahr folgen, die dann auch Sitzplätze und WC bieten. Mit der konsequenten Beschränkung des Sortiments auf Produkte zum Sofortverzehr trägt Coop laut Selbsteinschätzung zwei Trends in der Schweiz Rechnung: Zum einen gäben dort Teenager und Twens immer mehr Geld für schnelle Verpflegung aus – umgerechnet 2,38 Mrd. Euro seien es im vergangenen Jahr insgesamt gewesen. Zum anderen steige die Nachfrage nach frischer und gesunder Nahrung. Zielgruppe sind Pendler und vor allen junge Kunden.
Convenience Coop Möglichst direkt zum Verzehr
Neues Format der Coop Schweiz. Ein To-go-Konzept, das sich an speziellen Kundenbedürfnissen orientiert, Auch der Self-Check-out ist möglich. Eindrücke von den convenience-affinen Eidgenossen.
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