Bayern Hand in Hand mit Handel

Mit dem Qualitäts- und Herkunftssicherungsprogramm „Geprüfte Qualität – Bayern“ setzt der Freistaat Akzente bei der Vermarktung von regionalen Lebensmitteln.

Donnerstag, 02. September 2010 - Länderreports
Elke Häberle
Artikelbild Hand in Hand mit Handel
Bildquelle: iStockphoto

Der Fahrplan steht: „Wir werden das 'Spezialitätenland Bayern – Heimat der Genüsse' als Dach unserer Maßnahmen weiter kommunizieren“, beschreibt Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den Kurs der bayerischen Ernährungswirtschaft.

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Schamel Meerrettich: Kren mit Biss
Erdinger Weissbräu: Mit Sixpack in den Sommer
Alte Hausbrennerei Penninger: WM-Offensive
Fleischwerke Zimmermann: Die Frische schmecken
Hans Henglein & Sohn: Die Arbeitnehmer-Abnehmer
Rudolf und Robert Houdek: Kochen mit Starkoch Schuhbeck
Settele Schwäbische Spezialitäten: Leicht und Lecker
Martin Drexler GmbH: Chili für den Frühling

Unter diesem Dach befindet sich die reinste kulinarische Schatzkammer. 230 regionaltypische Spezialitäten – vom Abensberger Spargel über bayerische Brezen und Weißwurst bis hin zum Zwickelbier – gibt es im Freistaat. Und obwohl Bescheidenheit ja wahrlich nicht zu den bayerischen Tugenden zählt, darf mit Fug und Recht gesagt werden, dass kein anderes Bundesland über eine derartige Vielzahl heimischer Spezialitäten verfügt. Genau darauf basiert auch das vor einigen Jahren initiierte Marketingkonzept „Spezialitätenland Bayern“.

Besondere Schwerpunkte bilden laut Brunner der weitere Ausbau regionaler Produkte, insbesondere mit dem Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität – Bayern“ sowie die Kennzeichnung weiterer bayerischer Produkte mit dem EU-Herkunftsschutz. Übrigens: „Mit 17 bei der EU eingetragenen Produkten mit geschützten Ursprungsbezeichnungen (g.U.) oder geschützten geographischen Angaben (g.g.A.), wie Bayerisches Bier, Allgäuer Emmentaler oder auch die Nürnberger Rostbratwurst, liegen wir bundesweit an der Spitze“, unterstreicht Brunner die regionale Kompetenz Bayerns. Weitere 25 bayerische Spezialitäten befinden sich aktuell im Eintragungsverfahren, darunter so bekannte Produkte wie beispielsweise der Hopfen aus der Hallertau oder das Bayerische Rindfleisch.

Für die Zukunft von heimischen Produkten ist Brunner guter Dinge: „Als Reaktion auf die zunehmende internationale Standardisierung der Lebensmittel sehnen sich viele Verbraucher wieder stärker nach dem Authentischen, dem Ursprünglichen und Vertrauten – genau das, was sie in regionalen Produkten finden können. Wir gehen davon aus, dass die Bedeutung regionaler Herkunft in diesem Umfeld künftig noch weiter zunehmen wird.“

Und genau hier setzt das Ministerium an und unterstützt mit gezielten Maßnahmen auf der Absatzseite die Unternehmen, um ihre Produkte in den Handel und an den Verbraucher zu bringen. Denn schließlich müssen sich auch diese im derzeit schwierigen Umfeld behaupten – auch wenn ihre Position gut und die Situation nicht ganz so dramatisch wie in anderen Branchen ist. Dabei profitiert Bayern von seinem guten Image und der hohen Produktkompetenz. Bei den Konsumenten am höchsten im Kurs sind bajuwarische Milch- und Käseprodukte – zum einen traditionellen Käse wie der Allgäuer Bergkäse, aber auch die vielen innovativen Milchfrischprodukte. Highlight im Ausland ist und bleibt das Bayerische Bier.

Um die Nachfrage weiter anzukurbeln, bietet die Politik dem Lebensmittel-Einzelhandel (LEH) maßgeschneiderte Aktionen mit bayerischen Spezialitäten an. Herzstück ist die Internetplattform www.food-from-bavaria.de mit der bayerischen Hersteller-Datenbank, der Online-Bestellung von Werbemitteln und eine Bilddatenbank für die Gestaltung von Bayern-Aktionen, Tipps zur Umsetzung von Bayernaktionen unter verschiedenen Mottos.
Mit einigen Handelsketten, insbesondere der Edeka werden Verkostungsaktionen für Produkte mit dem bayerischen Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität – Bayern“ organisiert, die wiederum von bayerischen Bäuerinnen übernommen werden.

Noch relativ jung und darüber hinaus Vorreiter im Segment, ist Bayern mit seinem staatlichen Qualitäts- und Herkunfts-Sicherungsprogramm „Geprüfte Qualität – Bayern“. Was die Nachfrage von Seiten der Hersteller betrifft, ist hier noch ein wenig Aufbauarbeit zu leisten. Schließlich ist es nicht gerade einfach, die durchgängigen Nachweise zu erbringen, die von dem Programm gefordert werden. Allerdings „können wir insbesondere seit dem verstärkten Einstieg des LEH eine positive Entwicklung verzeichnen“, heißt es aus dem Ministerium. So findet der Verbraucher beispielsweise Gemüse, Salate, Eier und Backwaren mit dem Siegel „Geprüfte Qualität – Bayern“ bei der Edeka Südbayern.

Und auch der Discount hat die Marktpotenziale schon entdeckt: Seit Anfang des Jahres führt Lidl Milch und Molkereiprodukte mit dem Prüfsiegel. Künftig soll auch Rindfleisch mit dem bayerischen Herkunftszeichen im Handel angeboten werden. Hierzu laufen aktuell die Verhandlungen.

Und wie ist der Freistaat beim anderen Trend, dem Wunsch nach Bio-Produkten aufgestellt? Gerade im Biobereich sei für den Verbraucher die regionale Herkunft von besonderer Bedeutung, heißt es. Bayern hat hier mit dem bayerischen Öko-Zeichen „Öko-Qualität – garantiert Bayern“ ein Programm geschaffen, das dem Verbraucher freiwillig höhere Qualitätsstandards und nachvollziehbare bayerische Herkunft garantiert. Mehr als 120 bayerische Hersteller nutzen bereits das bayerische Ökozeichen (www.oeko-qualitaet.bayern.de; www.oekoland-bayern.de).

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Mehr Informationen für den Handel gibt es im Internet unter der Adresse www.food-from-bavaria.de

Helmut Brunner, Minister für Ernährung, Forsten und Landwirtschaft
Bayern ist reich an landwirtschaftlichen Rohstoffen. Die Schatzkammer umfasst rund 230 regionale Spezialitäten. Darunter viele geschützte und schützenswerte Rohstoffe wie beispielsweise Hollertauer Hopfen, bayerisches Rindfleisch und die Reben aus Franken. Wenig Wunder, dass die Nahrungsmittelbranche zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen im Freistaat zählt.

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