Interview mit Michael Degen - ProWein China zu Gast auf der ProWein

Die ProWein legt in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf Asien und das „Reich der Mitte“. Über die aufstrebende Konsummacht China und die Trends im hiesigen Weinmarkt spricht ProWein-Projektleiter Michael Degen im LP-Interview.

Donnerstag, 14. Februar 2013 - Getränke
Reiner Mihr und Tobias Dünnebacke
Artikelbild China zu Gast auf der ProWein
Bildquelle: Messe Duu0308sseldorf

Das Messegeschäft wird für viele Warengruppen und Themen der Branche immer schwieriger. Die ProWein hingegen wächst seit der ersten Messe 1994 stetig weiter (von 1.500 auf 40.000 Fachbesucher). 2013 werden sogar zwei neue Hallen geöffnet.

Die ProWein ist ein noch junges, aber sehr erfolgreiches Messeformat. Was macht die ProWein 2013 für Lebensmittelhändler interessant?
Michael Degen: Naja, 2014 feiern wir 20 Jahre ProWein! Jung im Sinne von dynamisch und erfolgreich stimmt aber: Der Zuspruch von Ausstellern und Besuchern steigt seit Jahren. Mittlerweile ist die ProWein die Leitmesse der internationalen Wein- und Spirituosenbranche, keine andere Veranstaltung weltweit bietet einen so vollständigen Überblick über das internationale Angebot. Das macht die ProWein natürlich auch für Lebensmittelhändler zu einem Pflichttermin, denn bekanntermaßen werden hierzulande mehr als 70 Prozent aller Weine im LEH verkauft.

China spielt im Weingeschäft bisher nur eine untergeordnete Rolle. Die ProWein legt in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf Asien und das „Reich der Mitte“. Was haben die Messebesucher zu erwarten?
Chinesische Aussteller präsentieren sowohl Spirituosen als auch Wein aus drei chinesischen Anbauregionen. Unser Blick auf China betrachtet aber vor allem den wachsenden Weinkonsum und -bedarf, daher exportieren wir erstmalig das Erfolgskonzept ProWein und veranstalten im November die ProWine China in Shanghai.

Was sind aus Ihrer Sicht die Highlights der diesjährigen ProWein?
Die ProWein 2013 wächst um zwei weitere Hallen und bietet mit mehr als 4.400 Ausstellern ein einzigartig breites, internationales Spektrum. Neu sind etwa Gemeinschaftsstände mit Weinen aus Tunesien, Libanon und Großbritannien. Spannend sind auch die rund 300 Seminare und Verkostungen, die die Aussteller an ihren Ständen und im neuen ProWein Forum veranstalten.

Neu war im vergangenen Jahr, dass sich erstmals deutsche und internationale Branchenverbände und Unternehmen mit dem Schwerpunkt Bio-Wein gemeinsam präsentierten. Wie wurde dies aufgenommen und spielt Bio-Wein auch in diesem Jahr wieder eine besondere Rolle?
Die Besucher haben das äußerst positiv bewertet, daher ist die Halle 7.1 mit rund 100 internationalen Ausstellern und eigener Verkostungszone erneut die zentrale Plattform für Bioweine. Deutsche Produzenten und Verbände finden sich in der Halle 6.

Welche Trends können Sie anhand der Ausstellermeldungen im Vorfeld der Messe erkennen?
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen Produzenten ihre Präsenz im Markt verstärken und das natürlich bei der Leitmesse. Sogar Nationen, denen die Krise stärker zu schaffen macht – beispielsweise Griechenland, Spanien oder Portugal – vergrößern ihren Auftritt bei der ProWein.

Kürzlich hat Langguth Erben angekündigt, einen Wein für Veganer auf den Markt zu bringen. Welche Rolle spielen solche Randthemen bei der ProWein?
Jedes Jahr bildet die ProWein alle großen und kleinen Trends und Themen der Branche ab, sei es als Produktpräsentation am Stand oder in Vorträgen und Seminaren. Natürlich präsentiert Langguth Erben den veganen Wein bei der ProWein.

ProWein-Konzept wird exportiert
Zum ersten Mal findet die ProWine in diesem Jahr auch in China statt (vom 13. bis 15. November in Shanghai). Vertragspartner sind die Messe Düsseldorf Shanghai und China International Exhibitions. Der chinesische Markt basiere laut Veranstalter zwar auf der heimischen Produktion, öffne sich aber mehr für die Vielfalt der internationalen Weine. Die Händler in China bräuchten eine Veranstaltung, die ihnen helfe, diese parallele Nachfrage zu bedienen.

Bild: Michael Degen ist Bereichsleiter der Messe Düsseldorf und verantwortlich für die ProWein.

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