Sie sind sehr prominent bei Ikea im Impulsbereich platziert. Welche Rolle spielt der Lebensmittel-Einzelhandel? Was sind die strategisch wichtigsten Vertriebslinien?
Paul Bethke: Der für uns wichtigste Bereich ist weiterhin die Gastronomie. Hier können wir im Detail vermitteln, worum es bei Lemonaid und Charitea geht, nämlich hochwertige Produkte mit einem sozialen Mehrwert. Der Lebensmittelhandel ist natürlich auch ein maßgeblicher Kanal für uns. Ich würde mir jedoch wünschen, dass die bedeutenden Player mehr für Produkte mit sozialem Ansatz tun. Ich frage mich zum Beispiel, wieso niemand auf die Idee kommt, eine Bio- und Fair-Ecke zu bespielen. Ein Ort im Markt, an den der Konsument gezielt gehen kann, wenn er sich ganz und gar nachhaltig versorgen möchte. Bis dato werden auch wir meist neben Cola und Fanta gestellt. Der Lebensmittel-Einzelhandel könnte noch mehr Vorreiter der Bewegung werden.
Die Selbstständigen lassen sich schneller begeistern.
Paul Bethke, Lemonaid Beverages
Wie reagiert der Handel generell auf das Konzept? Machen Sie mit den Selbstständigen bessere Erfahrungen als bei den Zentralen?
Die kleineren erkennen leichter, was die Trends sind, sie sind schlicht näher am Kunden – und können flexibler reagieren. Insofern würde ich schon sagen, dass die selbstständigen Kaufleute sich von mehr Ideen begeistern lassen. Die „Großen“ brauchen eben meist erst eine Studie oder lange Jahre der Erfahrung bis sie einen Trend ernst genug nehmen, um ihren Apparat auch in Bewegung zu setzen.
Ich nehme an, dass Sie keine Werbekostenzuschüsse oder Listungsgebühren zahlen?
Richtig, wir zahlen keine Listungsgebühren. Wir sind jedoch bereit, unsere Partner bei gezielten Werbeaktionen zu unterstützen. Insofern gibt es hier bei der Vermarktung schon Möglichkeiten.