Tierwohl Vom Acker bis zum Verbraucher

Fritz Floimayr im Interview über Tierwohl in Österreich und die Vorreiterrolle seines Unternehmens bei der Herkunftskennzeichnung von Fleischprodukten.

Dienstag, 28. Mai 2024, 17:02 Uhr
Jens Hertling
Artikelbild Vom Acker bis zum Verbraucher
Fritz Floimayr ist Gründer des Fleischproduzenten Gourmetfein aus Österreich. Schweine- und Rindfleisch liefern ausschließlich Partnerbauern aus Österreich. Gourmetfein hat eine einzigartige Herkunftskennzeichnung – auf allen Etiketten ist „hofgenau“ nachvollziehbar, von welchem Bauernhof das Fleisch stammt.
Bildquelle: Silvia Zellinger

Wie ist es aktuell um das Thema Tierwohl in Österreich bestellt?
Fritz Floimayr: Auf gesetzlicher Ebene wurden in Österreich bereits die Weichen für das Thema Tierwohl gestellt. Aber die gesetzliche Grundlage ist das eine, die Umsetzung das andere. Viel wichtiger wird sein, dass den Landwirten auch eine sichere Zukunft aufgezeigt werden kann, damit in das Thema Tierwohl investiert wird. Und das kann nur gelingen, wenn es auch auf der Absatzseite Sicherheit gibt. Unser Unternehmen ist hier mit seiner Wertschöpfungskette – vom Feld bis auf den Teller – einen Schritt voraus. Das zeigt uns auch das große Interesse der Landwirte an unserem System. Mittlerweile haben wir über 200 Partnerbauern.

Steht das Thema Geld – wie in Deutschland – auch aufgrund der Situation mehr im Vordergrund?
Natürlich muss Qualität auch immer leistbar sein, damit es die breite Bevölkerung erreicht. Deshalb ist auch die Gefahr groß, dass sich das Thema Tierwohl aufgrund des Preises am Markt vorbeibewegt. Daher wird es wichtig sein, die Landwirtschaft bei der Umsetzung der Tierwohlkriterien auch mit Fördermitteln zu unterstützen, um die Produkte auch für den Verbraucher attraktiver zu machen.

Wie kann man Tierwohl weiter vorantreiben?
Ganz klar den Tierschutzstandard deklarieren und auch die klare Herkunftsdeklaration. So kann der Verbraucher erkennen, woher das Fleisch stammt, und sich klar für oder gegen Fleisch aus dem Ausland entscheiden. Wir haben das schon so weit umgesetzt, dass man auf jedem Etikett lesen kann, von welchem Partnerbauern das Fleisch kommt.

Wie wird das Thema Tierwohl in Ihrem Unternehmen konkret umgesetzt?
Unsere Partnerbauern haben die Möglichkeit, sich in dem Tempo zu entwickeln, das sie sich wirtschaftlich zutrauen. Wir wollen gesunde Tiere und Böden, aber auch wirtschaftlich gesunde Bauern. Das funktioniert. Ein Landwirt nach dem anderen investiert in Tierwohl.

Wie kann dies wirtschaftlich realisiert werden?
Wir pflegen eine offene Kommunikation mit unseren Partnerbauern. Bereits in der Vergangenheit wurden alle Kriterien bewertet und in Zuschläge umgesetzt.

Gibt es bereits Nachahmer von Gourmetfein in Bezug auf Rückverfolgbarkeit?
Nachahmer unserer Art der Rückverfolgbarkeit sind uns leider nicht bekannt. Wir würden uns das aber wünschen. Dies würde nicht nur das notwendige Vertrauen zwischen Produzenten und Verbrauchern schaffen, sondern auch den Verbrauchern durch lückenlose Transparenz zugutekommen.

Zur Person

Fritz Floimayr ist Gründer des Fleischproduzenten Gourmetfein aus Österreich. Schweine- und Rindfleisch liefern ausschließlich Partnerbauern aus Österreich. Gourmetfein hat eine einzigartige Herkunftskennzeichnung – auf allen Etiketten ist „hofgenau“ nachvollziehbar, von welchem Bauernhof das Fleisch stammt.

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