EWU Thüringer Wurst Bedeutendes Invest in schweren Zeiten

Die EWU Thüringer Wurst und Spezialitäten erweitert ihre 
Produktions- und Lagerflächen: In den weiteren Ausbau fließen 
7 Millionen Euro. Die Einweihung ist für September 2024 geplant.

Donnerstag, 29. Februar 2024 - Fleisch
Jens Hertling
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Bildquelle: Jens Hertling

Die Keunecke Feinkost GmbH aus dem Harz besteht seit 1891, gegründet von August Keunecke in Ballenstedt. Heute wird das Unternehmen in der fünften Generation von Ekkehard Heilemann und seinem Sohn Stefan geführt. In diesem Jahr wird das mittelständi­sche Unternehmen aus Ballenstedt im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt einen Umsatz von mehr als 27 Millionen Euro erwirtschaften.

Neben den klassischen Konserven mit den Marken „Harzer“, „Keunecke“ und „Carnito“ setzt das Unternehmen sehr erfolgreich auf Frischfertig­pro­duk­te. Mehr als 70 verschie­dene Produkte der Kernmarken Keunecke, Harzer und Carnito werden regelmä­ßig in Ballenstedt produziert und bundesweit vertrieben. Keunecke beliefert nahezu alle Unternehmen des LEH sowie Großver­brau­cher.

EWU: 15 erfolgreiche Jahre
Im Jahr 2009 wurde die EWU Thüringer Wurst und Spezialitäten GmbH mit Sitz in Eisenberg in Thüringen aus der Insolvenz übernommen. Das thüringische Traditionsunternehmen war durch unternehmerische Fehlentscheidungen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Das 1894 gegründete Unternehmen hat sich seit der Übernahme gut am Markt behauptet. In diesem Jahr wird ein Umsatz von rund 17 Millionen Euro angestrebt. Das Unternehmen sei rechtlich eine eigenständige Gesellschaft, erläutert Heilemann. Die beiden eigenständigen Unternehmen EWU und Keunecke haben seit diesem Zeitpunkt ihre Verwaltung zentral zusammengelegt. Sie haben einen gemeinsamen Vertrieb für ihre jeweiligen Spezialitäten aufgebaut. Der Einkauf und die Qualitätssicherung erfolgen gemeinsam und für den Handel gibt es einen gemeinsamen Ansprechpartner. „Wir ergänzen uns im Sortiment und konkurrieren nicht miteinander“, sagt Heilemann.

Zu den besonderen Spezialitäten von EWU zählen Rostbratwurst, traditionelle Thüringer Wurstspezialitäten nach eigener Rezeptur sowie Soljanka, bei der das Unternehmen laut Heilemann Marktführer ist. Die Thüringer Wurstspezialitäten haben sich inzwischen einen festen Platz auf dem Markt erobert. Für die betriebliche Zukunft setzt EWU auf die Marken Thüringer und regionale Spezialitäten, die in Ostdeutschland, aber auch in den alten Bundesländern ihre Abnehmer finden. „Die neuen Bundesländer sind für uns aber nach wie vor das wichtigste Absatzgebiet“, erklärt der Geschäftsführer. Immer noch gefragt ist die Bockwurst im Glas. Pro Tag werden 10 Tonnen Brüh-, Roh- und Kochwurst produziert. Insgesamt 150 Artikel, davon etwa ein Drittel in Glaskonserven und zwei Drittel in Frischepacks. Nach Angaben der Geschäftsführer werden fast alle Handelsketten mit Produkten beliefert.

7 Millionen Euro Investition
Doch Stillstand bedeute Rückschritt, erklärt Heilemann. Nach Jahren, in denen die Produktion aus allen Nähten platzte, wie Heilemann versichert, war eine Erweiterung des Werkes notwendig geworden. Das Werk in Thüringen wird derzeit durch Inves­titionen in den Ausbau der Produk­tions- und Lagerflächen deutlich erweitert. Mit der Erweiterung der Produktionsflächen – auf dem beste­henden Gebäudekomplex soll eine weitere Halle mit rund 1.800 Quadratmetern entstehen – werden nicht nur die Betriebsabläufe effektiver gestaltet, sondern auch die Voraussetzungen für eine Produktionssteigerung um bis zu 20 Prozent geschaffen.

Hinzu kommen der Bau eines neuen Werksverkaufs, die Errichtung einer Fotovoltaikanlage und die Erneuerung der Kläranlage. Darüber hinaus rechnet Heilemann mit einer Aufstockung der Belegschaft. Investiert werden sollen rund 7 Millionen Euro. „Für uns als mittelständisches Unternehmen ist es in der heutigen Zeit nicht selbstver­ständlich, dass wir solche Summen mithilfe der Banken aufbringen können“, sagt Heilemann. Mit den Bauarbeiten wurde Ende 2023 begonnen. Bis zum Sommer 2024 will Heilemann fertig sein. Im September soll die Einweihung gefeiert werden, gemeinsam mit der 130-Jahr-Feier des Werkes in Eisenberg.

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