Edeka Eble Regionalität bringt den Erfolg

Der Edekaner Michael Eble hat schon einige Preise gewonnen, 
wie den Fleischstar 2023. Die vielen regionalen Lieferanten, die er für sich gewinnen konnte, sind ein Grund für diesen Erfolg.

Donnerstag, 29. Februar 2024 - Fleisch
Jens Hertling
Artikelbild Regionalität bringt den Erfolg
Bildquelle: Michael Eble

Der Altfuchshof in Saarburg-Kahren liegt im Saargau inmitten einer herrlichen Naturlandschaft, umgeben von Wäldern, Streuobstwiesen und Feldern mit Blick auf die Weinberge. Ein Familienbetrieb in der sechsten Generation – Landwirt Ronny Fuchsen produziert hier Käse, bewirtschaftet 125 Hektar Land und mästet über 80 Bullen und Ochsen. „Wir führen den Betrieb auf eine andere Art und Weise weiter als früher – wir haben auf die Selbstvermarktung gesetzt. Für die Vermarktung unseres Käses und vor allem unserer Fleischwaren setzen wir hauptsächlich auf den örtlichen Supermarkt Edeka Eble“, sagt Ronny Fuchsen, Inhaber des Altfuchshofs.

Der örtliche Supermarkt Edeka Eble in Saarburg bezieht wöchentlich ein Simmentaler Rind aus Freilandhaltung. Das Rind wird eigens für den Markt geschlachtet und vermarktet. „Wir legen Wert darauf, dass die Fleischqualität stimmt und die Tiere als Ganzes vermarktet werden“, sagt Michael Eble, Inhaber von Edeka Eble in Saarburg.

Kurze Transportwege sind ein Plus
Von der Wiese bis zur Theke im Supermarkt sind es nur 3 Kilometer. „Nicht nur kurze Transportwege, sondern auch eine faire Bezahlung der Landwirte für eine gute und zukunftsorientierte Tierhaltung sind für mich Nachhaltigkeit“, sagt Eble. Der Inhaber betont, dass er seinen Landwirten immer mehr bezahlt, als es der Marktpreis hergibt. „Das ist mein Beitrag, um zu helfen, die Zukunft der deutschen Landwirtschaft zu sichern. Das Geschäft muss für beide Seiten gewinnbringend sein. Nur wenn die Bedingungen fair sind, kann etwas bewegt werden“, erklärt der Kaufmann.

Doch warum wird Regionalität bei Eble so großgeschrieben? Als Michael Eble am 28. November 2018 sein Unternehmen gründete, stellte er sich die Frage: „Was kann ich tun, um meine Kunden noch zufriedener zu machen?“ Dass rund um seinen Supermarkt in Saarburg viele Produkte aus der Region hergestellt werden, hat der frisch aus Baden-Württemberg zugezogene Eble schnell gemerkt. Eine Bündelung und Strukturierung der Kundenprodukte erfolgte in der Region Trier-Saarburg jedoch nicht. Durch intensive Gespräche mit den Landwirten konnte der Händler innerhalb von zwei Monaten mehr als 100 Produzenten aus der Region gewinnen. „Am Anfang war es nicht so einfach, neue Lieferanten für mich zu begeistern. Jetzt hat es sich herumgesprochen und es kommen immer mehr Produzenten auf mich zu“, betont Eble.

So konnte in Saarburg ein kleiner Regionalmarkt entstehen: Die Lieferanten befinden sich in einem Umkreis von zehn Kilometer um Edeka Eble. In fast jeder Warengruppe gibt es ein Produkt aus regionaler Produktion. Dies gilt vor allem für den Fleischbereich. Die Zahl der regionalen Anbieter hat sich in der Zwischenzeit auf 140 erhöht. „Jeder Lebensmittel-Händler kann ein regionales Standardsortiment anbieten. Es gibt leider nur wenige Händler, die Regionalität wirklich leben.“

Mitarbeiter sind ein wichtiger Faktor
Für Edekaner Michael Eble sind vor allem die Mitarbeiter an der Fleischtheke ein wichtiges Glied in der Kette: Sie sind nicht nur Verkaufskräfte, sondern auch Botschafter der Marke und des Produkts. Ihre Aufgabe gehe weit über den bloßen Verkauf hinaus: Sie erzählen die Geschichte hinter dem Rindfleisch, informieren über die artgerechte Haltung der Tiere. Durch ihre Fachkenntnisse und ihr Engagement machen sie den Mehrwert des Produkts für den Kunden erlebbar, so Eble.

Szenenwechsel: Hofgut Serrig – bis zu Edeka Eble sind es – Luftlinie – nur 6 Kilometer. Der Hof wird von den Lebenshilfe-Werken Trier betrieben. Er gehörte zu den ersten Lieferanten von Michael Eble. Auf dem Hofgut Serrig leben und arbeiten 180 Menschen mit Beeinträchti-gungen. Dazu kommen 60 Fachkräfte. Von dort bezieht Edeka Eble vor allem Puten-, Schweine- und Rindfleisch. In der Weihnachtszeit sind es vor allem Gänse. Jede Woche werden zum Beispiel etwa fünf Puten zu Edeka Eble geliefert.

Christoph Halbe, Marketingleiter auf dem Hofgut, ist mit der regionalen Partnerschaft mit dem Supermarkt sehr zufrieden. Es sei von Anfang an ein Kontakt auf Augenhöhe gewesen, so Halbe. Inzwischen habe sich das Konzept von Eble in der Region herumgesprochen, so Halbe. Für jeden einzelnen Anbieter sei die regionale Zusammenarbeit daher ein Aushängeschild, so Halbe.

3 Fragen an

Michael Eble, er ist Inhaber des Edeka-Marktes in Saarburg bei Trier.

Was ist die Idee, die hinter 
Ihrem Markt steht?
Michael Eble: Meine Vision ist die Zusammenführung aller regionalen Produzenten auf unserem lokalen Lebensmittelmarkt. Für unsere Umwelt ist jeder Kilometer, der weniger gefahren wird, ein Gewinn. Die Kunden erhalten im Supermarkt alles aus der Region, ohne lange Transportwege und zu fairen Preisen.

Wie verfolgen Sie die Idee denn nun weiter?
Für mich liegt die Zukunft in der Region. Deshalb werden wir das Konzept weiter ausbauen. Regionalität ist für mich das neue Bio. Regionalität bedeutet für mich nicht nur ein regionales Produkt. Es bedeutet auch Nachhaltigkeit für den Landwirt in Bezug auf Einkommen und Umwelt. Meine Einschätzung von Regionalität ist maximal 15 Kilometer. Alles, was darüber hinausgeht, ist überregional.

Warum ist der regionale Vertriebsweg für Sie so wichtig?
Der Aufbau einer regionalen Vermarktungsschiene ist für uns selbstständige Kaufleute eine Herzensangelegenheit. Leider ist es in der Branche oft so, dass zwar viel über Tierwohl und Regionalität geredet wird, aber in der Praxis nichts passiert.

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