Block Gruppe Plus durch eigene Aufzucht

Durch regionale und nachhaltige Konzepte will sich die Block Gruppe differenzieren. Das Aufzuchtprogramm steht für Weidehaltung mit regionalem Futter und faire Preise für die Erzeuger.

Montag, 10. April 2023 - Fleisch
Jens Hertling
Artikelbild Plus durch eigene Aufzucht
Bildquelle: Volker Wenzlawski

Die Block Gruppe sei nach dem Corona-Lockdown mit 444 Millionen Euro im vergangenen Jahr wieder gut durchgestartet, resümiert Karl-Heinz Krämer. Er ist Vorstand der Division Block Foods, einer von drei Säulen der Block Gruppe. „Unser Lebensmitteleinzelhandelssortiment hat sich in den Corona-Monaten nahezu verdoppelt“, sagt Krämer. Die Auswirkungen der aktuellen Krise sind aber auch bei Block Foods spürbar: „Wir stellen eine Abwanderung der Kunden in den Discount fest. Gleichzeitig geht es in der Gastronomie bergauf.“ Mit dem Produktions- und Großhandelsgeschäft der Division Block Foods steuerte Krämers Bereich 2022 rund 211 Millionen Euro zum Gruppenumsatz bei.

Es waren vor allem die Burger, die laut Krämer den „Durchbruch“ für das Lebensmittelsortiment gebracht haben: „Unsere Burger haben sich im Vergleich zum Markt überdurchschnittlich gut entwickelt. Sie sind nah am Markenkern und verkörpern die Themen Restaurantqualität und Rindfleischkompetenz im Sortiment des LEH am stärksten.“ Er ergänzt: „In diesem Segment sind wir Marktführer, knapp 38 Prozent der verkauften TK-Pattys im Lebensmittelhandel sind Block-House-Burger.“ Der American Burger sei dabei mit einem Marktanteil von 24 Prozent der meistverkaufte TK-Burger in Deutschland, so Krämer. Der vegane Burger auf Basis von Sonnenblumen-Protein und Ackerbohnen sei ebenfalls sehr gut im Abverkauf. Neu in das Sortiment aufgenommen wurde ein Bio-Burger.

Ein Erfolgsmodell sind die dem Handel zur Verfügung gestellten Combi-Kühlmöbel. Dort, wo die Combi-Kühlgeräte im Einsatz sind, hat sich laut Vorstand Krämer der Absatz von Block-House-Produkten um 50 bis 100 Prozent erhöht. Insgesamt bietet Block House Produkte aus rund zehn verschiedenen Warengruppen an. Die jeweilige Listung der entsprechenden Warengruppen wird durch regional unterschiedliche Geschmackspräferenzen und Konsumgewohnheiten beeinflusst. Besonders in Norddeutschland und im Einzugsgebiet der Restaurantstandorte haben die Block-House-Produkte laut Krämer einen hohen Marktanteil. National gelistet sind zum Beispiel die Block-House-Burger und das Block-House-Brot. Nahezu alle Produkte stellt die Block Foods AG in ihren eigenen Produktionsbetrieben selber her, darunter die umsatzstärksten Eckprodukte Sour Cream und die verschiedenen Burgervarianten.

Noch Potenzial im Süden
„Mit dem Lebensmitteleinzelhandelssortiment haben wir überwiegend Vollsortimenter im Visier, die etwas Besonderes für ihr Sortiment suchen“, so Krämer. Er ergänzt: „Es ist unser erklärtes Ziel, die Distribution bundesweit auszuweiten.“ Vor allem im Süden der Republik sieht der Vorstand noch Potenzial.

Seit vielen Jahren wird ein großer Teil des Block-House-Fleisches von Angus- und Hereford-Rindern aus Uruguay, Argentinien und Irland bezogen. Neben dem Rindfleisch aus Südamerika verarbeitet die Fleischerei reinrassige Black-Angus-Weideochsen aus einer Züchter-Kooperation im rumänischen Siebenbürgen sowie Uckermärker Rinder, die von 33 Vertragslandwirten in Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg aufgezogen werden. „Durch solche regionalen und nachhaltigen Konzepte wollen wir uns differenzieren. Das Block-House-Aufzuchtprogramm steht für Tierwohl, Weidehaltung mit regionalem Futter und fairen Erzeugerpreisen“, fasst Krämer zusammen.

Das 2014 gestartete Programm entwickelt sich laut Krämer gut und soll weiter ausgebaut werden: So verkauft der Händler Famila die Ware aus dem Aufzuchtprogramm derzeit in 23 Märkten an der Bedientheke, in 43 Märkten als abgepackte Ware in der Selbstbedienung. „Als erstes Gastronomieunternehmen haben wir die gesamte Wertschöpfungskette des Rindfleisches – von der Weide bis auf den Teller – in die eigene Hand genommen“, sagt Krämer. Er ergänzt: „Der Nachhaltigkeitsgedanke spielt bei den Haltungsanforderungen an unsere Partnerlandwirte eine große Rolle. Aus diesem Grund vergüten wir die Leistung mit einem deutlichen Preisaufschlag auf die mittlere Notierung der amtlichen Preisberichtsstelle AMI.“

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