Premiumfleisch Das beste Steak der Welt

Die Cousins Udo und Frank Albers beliefern den LEH und die gehobene Gastronomie mit High-End-Fleisch. Vor sieben Jahren gewannen sie den Weltmeister-Titel für das beste Steak.

Freitag, 09. Dezember 2022 - Fleisch
Jens Hertling
Artikelbild Das beste Steak der Welt
Bildquelle: Steffen Schulte-Lippern

Meine erste Begegnung mit der Firma Albers aus Düsseldorf fand bei einem Edeka-Händler in NRW statt, dessen Metzgermeister mir eine Vielzahl von Cuts zeigte. Vor allem die edle Tierrasse Black Angus von Jack’s Creek aus Australien hatte es dem jungen Metzgermeister angetan. Bei dem Händler gibt es viele Cuts, vor allem die besonderen: Petite Tender, Picanha und Chuck Roll – insgesamt über zehn. Alle Cuts stammen von der Firma Albers. Neugierig geworden, vereinbarte ich einen Besuchstermin bei den Cousins Udo und Frank Albers, die die Firma Albers leiten und die zu den Pionieren unter den deutschen Premiumfleisch-Importeuren zählen.

2015 wurde die Firma Albers bei der „World Steak Challenge“ (WSC) in London Weltmeister. Ein Jahr später konnten die Cousins Albers ihren Weltmeistertitel für das beste Steak der Welt verteidigen. Ausgezeichnet wurden sie für ihr Wagyu-Roastbeef – ein Steak von einem zweieinhalb Jahre alten Rind, dessen Fleisch lange abgehangen und gereift ist. Doch wie wird man Steak-Weltmeister? „Die Auszeichnung war einer der Höhepunkte der Suche nach dem perfekten Steak – das wir dann letztendlich in Australien gefunden hatten“, berichtet Frank Albers.

Die Erfolgsgeschichte der Albers GmbH begann vor 60 Jahren mit der Gründung einer Firma, die von den Brüdern Helmuth und Herbert Albers, den Vätern der heutigen Inhaber, aus der Taufe gehoben wurde. Beide Brüder boten damals auf dem Düsseldorfer Großmarkt Eier, Geflügel und Milch an. „Der Weg zu einem der ersten Premiumfleisch-Anbieter in Deutschland war aber nicht geplant und ist eher zufällig entstanden“, berichtet Frank Albers. Die Firma Albers war in Deutschland einer der ersten Importeure für Straußenfleisch. Nach dem Ausbruch der BSE-Krise in den 1990er-Jahren gab es im Land einen Hype um das Vogelfleisch. Als Albers den wachsenden Bedarf an südafrikani‧schem Straußenfleisch nicht mehr abdecken konnte, wurden sie bei ihrer Suche nach neuen Produzenten auf dem fünften Kontinent fündig. „Wir haben neben dem Straußenfleisch noch das Wagyu-Rind in Australien gefunden“, berichtet Frank Albers. Der Grundstein für den erfolgreichen Aufbau eines Fleisch-Premium‧lieferanten war gelegt. Das Konzept der beiden Cousins ist dabei ganz einfach: Ohne Zwischenhändler einzuschalten, arbeiten Udo und Frank Albers nach dem „Farm to Table“-Prinzip exklu‧siv mit Fleisch-Erzeugern zusam‧men. Dabei beliefern sie Kunden aus Handel, Gastronomie und Hotellerie in ganz Europa. „Wir suchen weltweit nur das beste Fleisch“, wie Frank Albers betont.

Seit 2014 wird Kobe-Rind importiert
Beim Verkauf sei es wichtig, die Geschichte zum Produkt zu erzählen, berichtet Frank Albers. Das perfekte Beispiel für eine gute Story bauen laut Albers die Japaner mit der Geschichte um die Genetik ihrer Kobe-Rinder auf. Von jedem Tier lässt sich der Stammbaum weit zurückverfolgen. Natürlich steht Fleisch vom Kobe-Rind auch in den Bestellbüchern der Firma: Das Kobe-Beef ist nach der Meinung vieler Experten das beste Fleisch auf der Welt – vor allem das teuerste – und stellt deshalb ein unvergleichliches Premiumprodukt dar. Seitdem Kobe-Fleisch vor acht Jahren erstmalig nach Europa exportiert wurde, arbeiten die Cousins Albers eng mit der Kobe Beef Association aus Japan zusammen, die die internationale Distribution steuert. Japanisches Kobe-Fleisch sei aufgrund seiner hohen Qualität in Deutschland immer beliebter geworden, be‧richtet Albers. Wer in den Genuss des Kobe-Geschmacks gelangen will, muss aber mit einem Kilo-Preis von 500 Euro rechnen.

Trend geht zu Klasse statt Masse
Wie erkennt eigentlich der Experte ein Stück gutes Fleisch? „Ob das Tier nun artgerecht aufgezogen, gut ernährt und ihm eine ausreichende Mastzeit gegeben wurde, kann man an äußerlichen Anzeichen erkennen“, erklärt Frank Albers. Anhand von Merkmalen wie der Fleischfarbe lassen sich Rückschlüsse auf die Qualität ziehen. Der Trend gehe laut Frank Albers trotz der Krise zu hochwertigem Fleisch. Auch bei Verbrau‧chern setzt sich der Gedanke von „Klasse statt Masse“ zunehmend durch, weiß Albers zu berichten. Und wie sollte ein Verkäufer gutes Fleisch verkaufen? „Die Besonderheit dieses Fleisches muss von den Verkäufern fachkom‧pe‧tent präsentiert werden. Ein Besuch beim Produzenten hilft, das Prinzip hinter der Ware gegenüber dem Kunden glaubhaft zu vertreten“, sagt Albers.

Die Firma Albers
Die Cousins Udo und Frank Albers beliefern unter anderen das Londoner Kaufhaus Harrods und die gehobene Gastronomie. Sie importieren laut Albers nur das Beste von ihren Lieferanten und waren 2014 die Ersten aus Deutschland, die die Lizenz für Kobe-Fleisch aus Japan bekommen haben.
Die Fleisch-Produkte

Die Firma Albers bietet vor allem Premium-Rindfleisch. Vom original japanischen Kobe-Rindfleisch über australisches Wagyu, amerikanisches Nebraska Beef, irisches Dry-Aged Beef, französisches Geflügel, spanisches Iberico bis hin zu deutschen Färsen reicht das Sortiment.

Die Schlachtung ist entscheidend

Wie gut Fleisch schmeckt, hängt auch von der Schlachtung der Tiere ab, so Firmeninhaber Frank Albers. Wenn das Tier bei der Schlachtung Stress gehabt hat, sei das Fleisch sehr trocken und zäh.

 

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