Cornelius Der Krise trotzen

Peter Cornelius sieht sein Unternehmen, die Cornelius GmbH, für den Wettbewerb gut aufgestellt. Für die mittelständischen Wursthersteller sieht er große Probleme aufziehen.

Freitag, 21. Oktober 2022 - Fleisch
Jens Hertling
Artikelbild Der Krise trotzen
Bildquelle: Sascha Hauk

Peter Cornelius, Inhaber der gleichnamigen Cornelius GmbH, sieht seine Firma für die kommenden Herausforderungen der Krise als gut gerüstet an. Seiner Branche droht nach seiner Einschätzung jedoch nichts Gutes: „Wenn sich nicht schnell etwas ändert, werden es viele Betriebe nicht schaffen.“ Konkret, so Cornelius, wenn alles so bliebe, würden es im nächsten Jahr 50 Prozent weniger Hersteller bei den Wurstwaren sein. Er ergänzt: „Wir würden dann die Regionalität und die Flexibilität verlieren.“ Die Unternehmer ringen jetzt mit steigenden Energiekosten. Ohne staatliche Hilfe dürften dies einige Unternehmen nicht überleben, so der Geschäftsführer.
Cornelius wies bei einer Pressekonferenz insbesondere auf die dramatisch veränderten Rahmenbedingungen hin, mit denen sich die Wurst- und Schinkenhersteller aktuell konfrontiert sehen. „Unsere Branche musste sich schon in der Vergangenheit mit erheblich gestiegenen Kosten für Rohware, Transport, Verpackungsmaterial auseinandersetzen. Dazu Afrikanische Schweinepest (ASP), eine Pandemie, Lieferkettenproblematik, Import- und Exportauflagen. Das haben wir als eine energieintensive Schlüsselbranche der Lebensmittelindustrie und Hersteller von Grundnahrungsmitteln getragen“, so der Unternehmer. Die aktuelle Situation jedoch führe viele Hersteller an die Grenzen – und darüber hinaus, so der Inhaber.

Über Politik enttäuscht
Cornelius äußerte sich zudem enttäuscht über die mangelnde Unterstützung seitens der Politik: „Wir werden nicht gehört. Man spricht nicht mit uns, sondern über uns. Das muss sich ändern.“ Daher fordert er einen Pakt von Politik, Handel und Mittelstand, „um die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass auch Wurst und Schinken fester Bestandteil der Grundversorgung mit Lebensmitteln bleiben“. Dafür, dass das wieder möglich ist, versprach der Unternehmer sich nach Kräften zu engagieren: „Ich werde mich weiter einmischen und mich persönlich für das Wohl der Branche und die vernünftige Versorgung mit Wurst und Schinken einsetzen.“
Trotz aller Widrigkeiten sieht der Spezialist für Pfälzer Leberwurst sein Unternehmen gut aufgestellt, mit einem Umsatz von 7 Mio. Euro und stabilem Absatz im Jahr 2021. Einen Absatzeinbruch durch die verstärkte Preissensibilität der Verbraucher befürchtet Peter Cornelius indes nicht: „Wir spüren keinen Rückgang – wir haben ein gutes und günstiges Produkt, dem die Krise wenig anhaben kann.“ Das Unternehmen, das bundesweit in Supermärkten und Discountern sowie im gut sortierten Fachhandel vertreten ist, steht in erster Linie für die Pfälzer Leberwurst, die den Löwenanteil des Absatzes ausmacht. Sie steht dem Handel auch geräuchert, fettreduziert und in Bioqualität zur Verfügung. Mit diesem Wurstklassiker werden über 90 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Der Unternehmer will trotz schwieriger Zeiten an seinen eingeschlagenen Zielen festhalten: Geplant seien weitere Investitionen in den Maschinenpark wie auch die Weiterentwicklung des nachhaltigen Verpackungskonzepts. Einen wichtigen Beitrag zur CO2-Neutralität des Unternehmens werde zudem die Fotovoltaik-Anlage leisten; diese soll die Cornelius GmbH bis Ende dieses Jahres weitgehend unabhängig vom öffentlichen Stromnetz machen.

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