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Schächten im Ausland erlaubt
Beim Schächten (in der Regel im Ausland wie Niederlande, Belgien, Frankreich, Dänemark) muss sich der Metzger an bestimmte Regeln halten, denn die Tiere sollen schnell und schmerzfrei getötet werden.
Zahlreiche weitere Lebensmittel stehen für gläubige Muslime auf der Verbotsliste: Nicht erlaubt sind tierische Fette (außer Butter), alle Arten von Alkohol, zudem verschiedene Emulgatoren und Aromastoffe. Ein Blick aufs Etikett der Produkte ist also unerlässlich! Als Einkaufsstätte für Frischfleisch kommt nur der muslimische Metzger in Frage, den es in vielen deutschen Ballungszentren gibt. Verarbeitete Produkte stellen den Muslim vor Probleme, und das nicht nur wegen des Fleischs. Er kann zudem kaum nachvollziehen, ob nur „erlaubte“ Zutaten und Hilfsstoffe verarbeitet wurden.
Gleichzeitig aber wächst – wie überall in der Bevölkerung – der Wunsch nach Convenience-Produkten für die schnelle Küche. In jüngster Zeit gibt es immer mehr Tiefkühl-Produkte, die den Regeln des Halal entsprechen. Bis vor einigen Jahren wurden solche Produkte in erster Linie über von Türken betriebene Geschäfte verkauft, doch mittlerweile haben sie sich auch im Lebensmittelhandel etabliert. In den Tiefkühltruhen sind beispielsweise zu finden: Burger, Frikadellen, Hähnchen-Nuggets, Cevapcici, Bratlinge, Würstchen, Pizza und Döner-Fleisch – das Sortiment wächst.
Bei der Herstellung dieser Produkte ist sichergestellt, dass die einzelnen Zutaten ausnahmslos halal-zertifiziert sind. Wichtig ist außerdem, dass in den Produktionsräumen nur nach den Vorschriften des Islam gefertigt wird. Viele Muslime hätten auch Schwierigkeiten, wenn in einem Kutter erst eine Charge Halal-Fleisch und (selbst nach einer gründlichen Reinigung) anschließend anderes Fleisch verarbeitet würde. Deshalb haben sich diese Betriebe spezialisiert und verarbeiten nur entsprechende Zutaten.
Die Rückverfolgbarkeit der Ware spielt hierbei eine besondere Rolle. Bei der Anlieferung der Ware werden die Rohwaren auf Herkunft, Beschaffenheit und korrekte Temperatur überprüft und mit einem Strichcode versehen. So ist die Ware nicht nur während der Produktion, sondern bis zum Endprodukt eindeutig zu identifizieren.
Mehr Informationen zum Thema
www.halal.de. Hier findet man u.a. eine Liste mit erlaubten und verbotenen Nahrungsmitteln.
www.mekkafood.de. Hinweise zur Produktion und Rückverfolgbarkeit von Convenience-Produkten nach den Regeln des Islam.
Buchtipp: „Der Muslim lebt nicht vom Brot allein“, Autor: Abu-r-Rida`Muhammad Ibn, erhältlich über die Islamische Bibliothek, Internet: www.muslim-buch.de; ISBN 3–8217–0209–5, Preis: 16 Euro.
Auf einigen Produkten findet man das entsprechende Logo der Zertifizierungsstelle Halal control e.K.
(im Internet: halalcontrol.de). Das Institut prüft ·Erzeugnisse und vergibt dieses Halal-Siegel.
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BASIS für fleischhaltige Convenience-Produkte ist Brät, das zu unterschiedlichen Produkten verarbeitet wird. Verarbeitung: Die Tiere werden im Ausland geschächtet, das Fleisch in Deutschland zu Brät zerkleinert. Daraus werden verschiedene Produkte wie hier Burger hergestellt, verpackt und tiefgefroren.
Hygiene und Rückverfolgbarkeit während der gesamten Produktion sind unerlässlich.
Frisches Obst ist immer halal.
Prüfsiegel für die Orientierung.
Convenience-Produkte werden immer beliebter, auch bei gläubigen Muslimen.