Mars Wrigley Sauberer Kakao für Europa

Sauber soll sie sein, die Kakaolieferkette, an der Mars arbeitet. Ein wichtiges Etappenziel beim Streben nach Nachhaltigkeit hat der Süßwarenriese bereits erreicht, doch es bleibt noch einiges zu tun.

Freitag, 10. März 2023 - Süßwaren
Manuel Glasfort
Artikelbild Sauberer Kakao für Europa
Bildquelle: Mars

Der US-Konzern Mars Wrigley hat mit Snickers, Twix und weiteren Riegeln einige Snacking-Klassiker in seinem Portfolio. Wie in der Branche üblich ist Mars auf Zulieferer aus dem globalen Süden angewiesen. Der Kakao für die Schokolade stammt beispielsweise überwiegend von Zulieferern aus Afrika. Unter welchen Bedingungen die Bauern vor Ort die Rohstoffe anbauen, kann dem Hersteller allerdings nicht gleichgültig sein. Sowohl der Verbraucher als auch der Gesetzgeber legen inzwischen größeren Wert auf die Herkunft der Produkte.

Mars hat den Trend erkannt und bereits im Jahr 2018 beschlossen, über zehn Jahre eine Milliarde Dollar in das Nachhaltigkeitsprogramm Cocoa for Generations zu investieren. Das Ziel: eine nachhaltige Kakaolieferkette. Das Erreichen eines ersten Etappenziels konnte Mars kürzlich im Rahmen der Grünen Woche in Berlin verkünden: Seit Januar dieses Jahres stammen 100 Prozent des Kakaos für die europäische Produktion von Mars aus dem Programm für nachhaltigen Kakao. „Das ist eine große Sache, denn Europa ist ein riesiger Markt“, findet Ellen Jacobs, die für Mars die Kommunikationsarbeit in Sachen Kakao managt. „Der Rest des Globus folgt bis 2025“, verspricht die gebürtige Belgierin. Der Kakao für Europa stamme überwiegend aus Ghana und von der Elfenbeinküste. Dort gebe es auch die größten Risiken, weshalb Mars seine Anstrengungen auf diese beiden Länder fokussiere.

Der Konzern verpflichtet seine Zulieferer auf die Einhaltung bestimmter Standards. Das Programm ruht dabei auf drei Säulen: Menschenrechte, Umweltschutz und bessere Einkommen für die Bauern. Neben dem Kampf gegen Kinderarbeit bildet auch die Stärkung von Frauenrechten einen Schwerpunkt. Dafür kooperiert das Unternehmen mit der Hilfsorganisation Care International. Caroll Milocky leitet für Care das Programm „Women for Change“ in Ghana und der Elfenbeinküste. „Wenn wir über die Kakaolieferkette sprechen, denken wir zumeist an Männer“, sagt Milocky. Sie seien die Bauern, die den Kakao anbauten. Man müsse sich aber klarmachen, dass der Kakaoanbau ohne die Frauen nicht denkbar sei. Beim „Women for Change“-Programm gehe es um die Stärkung und Anerkennung der Rolle von Frauen im Kakaoanbau.

Finanzielle Bildung ist zentral
Die Unterstützung der Frauen richtet sich etwa auf die finanzielle Bildung sowie Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter. „Es geht beispielsweise darum, ihnen Wege aufzuzeigen, das Einkommen der Familie zu diversifizieren.“ Die Frauen unterstützten ihre Männer beim Kakaoanbau, könnten aber zudem noch weitere Einkommensquellen für die Familie aufbauen. „Es geht uns darum, das Einkommen zu verbessern, und zwar nicht das Einkommen des Bauern, sondern das der gesamten Familie. Gleichzeitig wollen wir gegen Gewalt in den Familien vorgehen“, sagt Milocky. Außerdem wolle man Kakaobäuerinnen unterstützen. Von ihnen gebe es nur wenige. „Aber wir wollen ihnen dabei helfen, ein Vorbild für andere Frauen zu sein, die ins Kakaogeschäft einsteigen wollen.“

Zentral für die Arbeit vor Ort sind die „Village Savings and Loan Associations“, kurz VSLA. Diese dörflich organisierten Spar- und Darlehensgemeinschaften bestehen aus 20 bis 25 Menschen, zumeist Frauen, wie Vidhya Sriram sagt. Sie betreut für Care die VSLA und erklärt: „Wenn die Leute sich einmal wöchentlich in Sachen Finanzen treffen und anschließend eine Stunde beisammensitzen, können wir sie bei verschiedenen Themen unterstützen.“ Dabei gehe es etwa um neue landwirtschaftliche Praktiken, Ernährung, Gesundheit oder Anpassung an den Klimawandel.

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