In Umsatz und Absatz zeigt sich der gesamte Süßwarenmarkt gerade deutlich im Plus: Knapp drei Prozent mehr im Umsatz und über ein Prozent im Absatz stehen dafür, so der aktuelle Süßwarenmonitor von Nielsen. Doch während die salzigen Snacks mit plus sieben Prozent im Umsatz wachsen, verlieren die Zuckerwaren mit 1,3 Prozent weiter. Getrieben werden die Verluste von Hustenbonbons, Soft- und Karamellbonbons sowie dem Kindheitsklassiker Schokoküsse. Die beiden letzten heißen Sommer haben insgesamt die Konsumlust der Verbraucher auf Süßes wohl gebremst, glaubt Ruth Hernsing, die Expertin für Süßwaren von Nielsen.
Gesunde Bonbons: Geht das?
Die Zuckerwaren stießen „allerdings seit Längerem auf ein eher wachstumshemmendes Umfeld“, sagt Hernsing. „So beeinflusst der Trend zum gesunden beziehungsweise bewussten Genuss den Konsum von zuckerhaltigen Bonbons, Gummibärchen und Co.; immer mehr Verbraucher bevorzugen zuckerreduzierte und -freie Produkte, solche mit natürlichem Fruchtzucker, ohne künstliche Farbstoffe und Aromen und vegane Produktvarianten.“ Deswegen kämpfe das Segment mit Umsatz- und Absatzrückgängen im Regal sowie im Promotiongeschäft.
Die großen Sortimente innerhalb der Zuckerwaren bleiben aber Frucht- und Weingummi, gefolgt von Kaugummi und Hustenbonbons. „Im Unterschied zu diesen großen Warengruppen sind es die kleinen Segmente Brausepulver und Lutscher, die positive Impulse aussenden“, erklärt Hernsing. „Allerdings sind sie insgesamt zu unbedeutend, um die Entwicklungen im Gesamtmarkt zu drehen.“
Promotionanteil stabil
Der Promotionanteil, so analysiert die Nielsen-Fachfrau weiter, sei zwar stabil, liege aber mit 17 Prozent Umsatzanteil deutlich unter dem der anderen Süßwaren. Auch hier punkten offenbar Nischensortimente: „Mit Lollies verzeichnet der Handel vor allem in großen Verbrauchermärkten ein erfolgreiches Aktionsgeschäft – die Absätze in diesem Segment kletterten um ein Drittel.“ Bei Brausepulver hätten sich durch ein intensives Promotiongeschäft um über 25 Prozent gestiegene Absätze in fast allen Vertriebskanälen gezeigt.
Bei den Vertriebsschienen zeigt sich ein durchwachsenes Bild: Während kleine Verbrauchermärkte mit Süßwaren deutlich punkten können, verlieren die Harddiscounter sehr.