Zeitungen und Zeitschriften sind wichtiger Sortimentsbestandteil auch des Lebensmittelhandels. Die Belieferung erfolgt in der Regel über den Pressegroßhandel. Mit rund 54 Prozent Marktanteil repräsentiert der Pressegroßhandel den dominierenden Vertriebskanal im Pressevertrieb. 69 Presse-Grossisten versorgen in Deutschland täglich mehr als 120.000 Presseverkaufsstellen als stationäre Verkaufsstellen oder ambulante Händler.
„Als leistungsstarke Unternehmergemeinschaft setzen wir uns weiter für eine Fortentwicklung des als vorbildlich geltenden deutschen Grosso-Systems ein“, sagt Frank Nolte, Vorsitzender des Grosso-Verbandes. „Wir brauchen jedoch verbindliche Rahmenbedingungen.“
Zuletzt war das System zur Diskussion gestellt worden: Der Bauer-Verlag („TV Movie“, „Bravo“) hält es für eine Wettbewerbsbeschränkung und hatte dagegen geklagt. Das Kölner Landgericht (LG) gab ihm mit Urteil vom Februar recht. Es sei ein Verstoß gegen das Kartellrecht, dass der Bundesverband mit den Verlagen einheitliche Verkaufskonditionen aushandele. Damit ist theoretisch der Weg für das Verlagshaus frei, seine Handelsspannen künftig individuell mit jedem Grossisten und damit regional unterschiedlich auszuhandeln. Der Bundesverband Presse-Grosso hat gegen das Urteil Berufung beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt.
Auch das Bundeskartellamt fordert mehr Wettbewerb beim Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften. Daran führe schon aufgrund europarechtlicher Vorgaben kein Weg vorbei, sagt Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat dagegen eine Gesetzesinitiative für den Erhalt des derzeitigen Systems angekündigt. Presse-Grosso-Mann Nolte sieht publizistisch und wirtschaftlich keine bessere Alternative als das bisherige Pressevertriebssystem über den neutralen Pressegroßhandel.
Zudem gibt es Bestrebungen, das Pressevielfalt garantierende zentrale Verhandlungsmandat des Grosso-Verbandes gesetzlich zu verankern. Der Grosso-Verband ist zuversichtlich, dass eine gemeinsame Gesetzesinitiative mit den Verlegerverbänden im Rahmen der parlamentarischen Beratungen der achten GWB-Novelle konstruktiv aufgenommen wird. Nur durch vergleichbare Konditionen und Leistungen auf der Großhandelsebene könne der Produktwettbewerb an der Ladentheke ermöglicht werden. Hierfür sei die Möglichkeit einer zentralen Koordination durch die Vertriebsverbände unerlässlich, so Nolte.
Im herkömmlichen Zeitschriftenregal werden die Publikationen von links nach rechts platziert. Von Nachteil sei eine derartige Präsentation, wenn sie monoton, ungeordnet und ohne Struktur sei, meint Gabriele Evertz von „Impuls Ladenbau“. Ergebnis seien stagnierende oder sinkende Absatzzahlen.
Impuls versucht es anders. Durch eine vertikale Struktur im Regal, die Interessengruppen in Blöcke gliedert sowie Objektfamilien (Freizeit, Frauen, TV-Presse usw.) kennzeichnet. Dabei werden umsatzrelevante Titel in Griff- und Augenhöhe gebracht, dazu helfen Licht- und Leitsysteme bei der Orientierung. Impuls-Warenträger können in vorhandene Ladenbausysteme eingehängt werden, das Unternehmen garantiert eine praxisnahe Präsentation.