Haltbarkeitsdatum MHD unter der Lupe

Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum schuld daran, dass wir so viele Lebensmittel wegwerfen? Nicht, wenn man die Definitionen kennt.

Donnerstag, 03. November 2011 - Sortimente
Heidrun Mittler
Artikelbild MHD unter der Lupe
Bildquelle: Hoppen

Spätestens seit dem Film „Taste the waste“ von Valentin Thun ist die Öffentlichkeit alarmiert und diskutiert über Verschwendung von Lebensmitteln. Zu Recht, wie eine Zahl der FAO zeigt: Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen geht davon aus, dass ein Drittel aller weltweit produzierten Nahrungsmittel weggeworfen wird – während gleichzeitig Millionen Menschen hungern. In Deutschland führte die öffentliche Diskussion dazu, dass einige Politiker eine Umbenennung des Mindesthaltbarkeitsdatum fordern. Die Begründung: Viele Verbraucher werfen Lebensmittel in den Abfall, sobald das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, obwohl die Ware noch essbar ist. Deshalb hier ein Blick auf wichtige Begriffe:

  • Mindesthaltbarkeitsdatum: Das MHD gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem ein Lebensmittel unter angemessenen Lagerbedingungen seine spezifischen Eigenschaften behält. Das betrifft in erster Linie Geruch, Farbe, Geschmack, aber bei einem Pudding mit Sahnehäubchen auch die Konsistenz dieses Toppings. Nach Ablauf des MHDs ist die Ware nicht automatisch verdorben. Sie darf weiter verkauft werden, wenn sie einwandfrei ist. Der Puddings ist ja weiter genießbar, auch wenn das Sahnehäubchen eingefallen ist.
  • Verbrauchsdatum: Leicht verderbliche Lebensmittel, deren Verderb eine unmittelbare Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen könnte, tragen ein Verbrauchsdatum. Auf den Packungen steht dann: „verbrauchen bis ...“. Außerdem müssen die Bedingungen beschrieben sein, unter denen das Lebensmittel aufzubewahren ist (Kühlung inklusive Kühltemperatur). Nach Ablauf der Verbrauchsdatums dürfen die Lebensmittel nicht mehr verkauft werden. Beispiele, bei denen das Verbrauchsdatum angegeben werden muss: Hackfleisch, frischer Fisch, Rohmilch, frisches Geflügelfleisch.
  • Festlegung: Beide Angaben, MHD und Verbrauchsdatum, legt der Hersteller des Produktes fest. Er kennt die Eigenschaften des Erzeugnisses am besten was Lagerfähigkeit und Stabilität sowie mikrobiologische Eigenschaften angeht. Deshalb ist es Aufgabe der Produzenten, aufgrund ihrer Kenntnisse das Datum so zu wählen, dass das Lebensmittel bis zur Frist nicht gesundheitsschädlich ist und die Eigenschaften besitzt, die der Verbraucher erwartet. Das heißt, dass der Hersteller bis zum angegebenen Datum für die Qualität des Erzeugnisses garantiert.
  • Fifo: Was im Handel jeden Tag gemacht wird, hilft auch im Haushalt und vermeidet unnötigen Abfall: Neue Ware wird hinten eingeräumt, damit die alte Ware vorn steht und zuerst gekauft bzw. verbraucht wird. Die Regel heißt: First in – first out, oder: alte Ware zuerst verkaufen bzw. verbrauchen.

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