Bio Wachstum gebremst

Die Preisrunden der Discounter haben auch im Bio-Markt ihre Spuren hinterlassen. Vollsortimenter und Hersteller geben sich jedoch weiterhin optimistisch.

Dienstag, 07. September 2010 - Sortimente
Bettina Röttig
Der Ausbau des Sortiments mit starker Fokussierung auf die sich verändernden Verbraucherwünsche, u.a. hin zu Nachhaltigkeit und Hochwertigkeit, stehen bei der Bio-Zentrale Naturprodukte GmbH für 2010 auf der Agenda. Das Unternehmen erweitert unter der Marke Biozentrale seine Cerealien-Range um hochwertige Produkte. Zudem werden ein Asia-Sortiment sowie eine Gebäck-Linie eingeführt.

„Fair, Bio und klimaneutral sind Themen, die auch in den kommenden Jahren auf dem Teller eine wichtige Rolle spielen, daher wird Differenzierung zum Wettbewerb anhand von Verbandsware immer wichtiger“, so Luis Löhle, Vertriebsleiter von BioGourmet. Die Marke hat gerade Sultaninen, Aprikosen und Feigen mit dem Naturland-Zeichen versehen. Die Produkte stammen aus dem eigenen Anbauprojekt in der Türkei und sind fair gehandelt.

Auch die SHB Stellisch Hanseatische Biomanufaktur setzt ab sofort auf die Kombination Bio plus fair. Ab Frühjahr 2010 erweitert das seit vergangenem Jahr zu Darboven gehörende Unternehmen sein Sortiment um getrocknete, entsteinte Datteln und Mango in Stücken aus Fairem Handel.

„Der konventionelle LEH kann den Absatz der Bio-Produkte durch die Fokussierung auf das Thema Genuss und weniger auf die Bio-Schiene weiter steigern“, ist man auch bei Rila Feinkost-Importe der Meinung. Das Unternehmen hat seine Bio-Linie rinatura einem Relaunch unterzogen. Der neue Markenauftritt wird auf der BioFach erstmals dem Fachpublikum vorgestellt.

Das Thema Premium-Genuss stellt auch Roggenkamp Organics in den Vordergrund. Das Unternehmen erweitert ab April/Mai sein Chilled-Food-Sortiment um frische Salatsaucen. Darüber hinaus wird es ab Sommer zwei Weine in Kooperation mit dem Weingut Dreissigacker geben, einen Riesling und einen Grauburgunder.

Nicht nur mit Innovationen wollen Bio-Markenartikler 2010 punkten. Vor allem Verkostungsaktionen im Handel sollen die Abverkäufe ankurbeln. Auf „witzige und interessante Aufklärungskampagnen“ setzt die Großbäckerei Mestemacher. Für die Monate März bis Juli hat das Unternehmen die Couponing-Aktion „Ernähr-Bär“ geplant. Per Aufkleber und Website-Information unterstützt Mestemacher so gemeinsam mit der Deutschen Adipositas-Gesellschaft die Aufklärung über die gesundheitlichen, psychischen und sozialen Folgen von Übergewicht und Diabetes von Kindern und Erwachsenen.

Sportsponsoring und eine Aktion für die Deutsche AIDS-Stiftung stehen bei dem Trockenfrüchte-Experten Richard Janssen im Fokus der Marketingaktivitäten rund um die Marke Della Natura. Von jedem verkauften Della-Natura-Produkt gehen 5 Cent an die Stiftung. Das Unternehmen Fish&More unterstützt den Absatz seiner Produkte unter der Marke followfish erstmals mit Radiospots. Noch Ende Februar wird die erste Funkspot-Serie mit mehr als 1 Mio. Kontakten im SWR starten. „Eine für unseren Bereich eher außergewöhnliche Maßnahme“, so Geschäftsführer Jürg Knoll. Höhepunkt der Aktion, die auch durch Flugblatt-Aktionen bei Edeka und Rewe unterstützt wird, ist die Woche vor Ostern. Im zweiten Halbjahr soll die Kampagne voraussichtlich national ausgeweitet werden.

Marktentwicklung

Distributionsaufbau und Neulistungen im Lebensmittelhandel hatten dem Bio-Markt in den vergangenen Jahren zweistellige jährliche Zuwachsraten beschert. Dieses dynamische Wachstum wurde 2009 vorerst gestoppt. Nach Angaben von Nielsen legte das Segment über alle Warengruppen hinweg in den ersten neun Monaten im LEH (inkl. Drogeriemärkte) um 1 Prozent zu. Zum Vergleich: der Food-Markt insgesamt war um 2,4 Prozent rückläufig. Nach einer vorläufigen Schätzung der AMI für das Gesamtjahr stagnierte der Bio-Markt auf dem Niveau von 2008 (5,8 Mrd. Euro) oder war sogar leicht rückläufig.

Neben dem Preisverfall waren auch Sortimentsreduzierungen bei den Discountern, beispielsweise durch die Fusion von Plus und Netto, eine Ursache für diese Entwicklung. Laut AMI zählten folgende Warengruppen in den ersten neun Monaten 2009 mit zweistelligen wertmäßige Zuwachsraten zu den Rennern im Bio-Segment: Babynahrung (16,5 Prozent), Alkoholhaltige Getränke (13,4 Prozent), Frischfleisch (13,1 Prozent) und Brotaufstriche (11,8 Prozent). Besonders deutlich gingen die Umsätze bei Kartoffeln (-13,5 Prozent), Milchrahmerzeugnissen (-12,2 Prozent), Obst (-9,8 Prozent) und Backwaren (-9,7 Prozent) zurück. Auch in den Kategorien Alkoholfreie Getränke, Käse und Süßwaren in Bio-Qualität waren die Umsätze rückläufig.

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