Frühstücksprodukte Deutsche lieben‘s süß – das gilt auch am Frühstückstisch

Naschen erlaubt hieß es 1988. Womöglich eine Reaktion auf die damalige Diskussion, man solle ein Werbeverbot gegen alle zuckerhaltigen Produkte aussprechen. Sogar eine Zuckersteuer war im Gespräch. Und damit wurde einem Großteil der Bevölkerung bereits das Frühstück - immerhin die wichtigste Mahlzeit des Tages - verleidet.

Mittwoch, 17. Januar 2024 - Sortimente
Andrea Kurtz
Artikelbild Deutsche lieben‘s süß – das gilt auch am Frühstückstisch
Bildquelle: Getty Images

Denn viele, damals noch mehr als heute, bevorzugten ein Frühstück mit süßem Brotaufstrich. Die Situation kommt bekannt vor? Genau, die Diskussion ist heute wieder in vollem Gange, aber definitiv nicht neu. Im Prinzip sogar uralt. Schon Johann Peter Frank, Begründer der öffentlichen Hygiene und eines sozialmedizinisch geprägten Gesundheitsdienstes, fragte vor mehr als zwei Jahrhunderten: „Wäre es nicht besser den Verkauf solcher Naschwaaren besonders durch Fremde, gänzlich zu untersagen, und das ungesunde Zeug, wenn es von jemanden feil getragen würde, wegzunehmen?“

Vorausgegangen war der Diskussion in den 80ern ein stetig steigender Zuckerkonsum. Als Ende der Siebziger die Höchstmarke von gut über 40 Kilogramm pro Kopf und Jahr erreicht wurde, trat John Yudkin auf den Plan. Der englische Physiologe und Ernährungswissenschaftler konstatierte, dass nicht Fett sondern Zucker das Problem der stark zunehmenden Fettleibigkeit sowie der damit einhergehend steigenden Herzinfarktrate sei.

Rømmegrøt mit allem

Witzig auch, was die Norweger so zu speisen pflegen. Rømmegrøt, auch rømmegraut oder römmegröt ist ein norwegisches Nationalgericht. Zubereitung: Die Rømme (Sauerrahm) wird aufgekocht. Unter beständigem Rühren wird Mehl beigemischt. Das sich absetzende Fett wird laufend abgeschöpft und warm gestellt. Der sämige Brei wird in Schüsseln gefüllt. Die Hausherrin gibt etwas warmes Fett darüber. Auf dem Tisch stehen Zucker, Zimt, Moltebeeren, Schinken und Flatbrød. Sie stellt noch einen Krug mit Wasser und Johannisbeersirup auf den Tisch, bevor sie die Familie an den Tisch ruft. “Rømmegrøt er klar! – Rømmegrøt ist fertig!” Die Grütze ist die wahrscheinlich älteste warme Mahlzeit in Norwegen und wird sowohl zum Mittag als auch zum Frühstück gerne „mit allem“ gegessen.

C12 H22 O11 - Ein Übeltäter?

Zucker, Saccharose, also Haushaltzucker besteht in seiner molekularen Struktur aus 12 Teilen Kohlenstoff (C = Carbonium), 22 Teilen Wasserstoff (H = Hydrogenium) sowie 11 Teilen Sauerstoff (O = Oxygenium). Die Chemische Formel: C12 H22 O11.

Ein Stück Würfelzucker entspricht etwa einem Teelöffel bzw. vier Gramm. Bei einem Energiewert pro Gramm von 16,8 kJ bzw. vier kcal hat dieses Stück Würfelzucker 67,2 kJ respektive 16 kcal. Und deswegen auf alles, was Zucker enthält, verzichten? Selbst Mary Poppins empfahl schon: „Wenn ein Löffelchen voll Zucker bittre Medizin versüßt, rutscht sie gleich noch mal so gut“.

Brotweltmeister Deutschland

Am 16. Oktober war Welttag des Brotes. Von Roggen-, über Vollkorn- bis zu Weißbrot, das Brotuniversum ist endlos. Für nahezu jeden Geschmack gibt es die perfekte Brotspezialität. Ein Handwerk, für das Deutschland weltweit bekannt ist. Mit mehr als 3.000 verschiedenen Brotspezialitäten wurde die deutsche Brotkultur 2014 sogar als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Grund genug einmal genau hinzuschauen. Das hat eine Nutella-Umfrage hinsichtlich Brotsorten und Belag getan. Für ganze 93 Prozent besteht das perfekte Frühstück aus Backwaren mit herzhaften und süßen Aufstrichen. Generell sind die klaren Favoriten unter den Brotspezialitäten das Körnerbrot (44 Prozent), das Baguette (27 Prozent) und das Dinkelbrot (22 Prozent). Für Abwechslung auf dem Lieblingsbrot sorgen Aufstriche und verschiedene Beläge. Für jeden Zweiten sind der klare Favorit hierbei Nuss-Nugat-Cremes, ein Drittel bevorzugt Honig und bei jedem Zehnten darf Marmelade nicht auf dem Brot fehlen.  Darüber hinaus erfreut sich Frühstück to go in der heutigen schnelllebigen Welt wachsender Beliebtheit, sei es auf dem Weg zur Arbeit, in der Schule oder beim Pendeln. Durch die Vielfalt an angebotenen Optionen, wie Joghurtbecher, Müsliriegel, Smoothies oder Sandwiches, können die Bedürfnisse und Vorlieben unterschiedlicher Menschen berücksichtigt werden.

Der Morgen macht den Tag

... hieß es schon bei den Ägyptern. Forscher fanden heraus, dass die Menschen am Nil bereits 2.500 vor Chr. gefrühstückt haben und zwei weitere Mahlzeiten am Tag zu sich nahmen. Man frühstückte wohl Gebäck, Obst oder Mandeln, zu trinken gab es Bier oder Wein. In der Odyssee des Griechen Homer (8. Jh. vor Chr.) wird ebenfalls schon von einer Mahlzeit nach Sonnenaufgang gesprochen. Was europaweit heutzutage gefrühstückt wird, erfragte eine Studie von Home to go. Wein und Bier zum Brot, wie bei den alten Ägyptern und auch unseren Vorfahren, wohl eher nicht. Obwohl: Mittlerweile gibt es 7.5oo Biermarken in Deutschland - das nur nebenbei.

Das umfangreichste Frühstück wird nach dieser Umfrage in Großbritannien eingenommen. Über 47 Prozent der Befragten bevorzugen das Full english breakfast mit allem, was dazugehört. Eher rudimentär geht es in Frankreich, Italien, Portugal, Griechenland und Kroatien zu. Da kommt neben dem Heißgetränk - Espresso, Cappuccino, Kaffee, Galao oder Tee - nur ein landestypisches süßes oder herzhaftes Gebäckstück dazu: Croissant, pain au chocolat, gefüllte Krapfen, süße Pastelaria ...

In der Schweiz und Litauen setzt man auf Müsli bzw. Hefebrei (Semolina) zum Cappuccino oder verlängerten Espresso.

Abwechslungsreicher speist man in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Dänemark, Russland und Polen. Da kommen neben typischen Brotsorten auch süße und herzhafte Aufstriche, Aufschnitt und Käse, Eier in allen Varianten und auch Müsli, Joghurt und Obst auf den Tisch. In Spanien auch schon mal Kartoffeltortilla. Exotischer muten da die in Tschechien zu findenden Sardinensprossen und Leber an.

Den Tag beknuspern

... mit Superfood? Superfoods gelten heute als Trend Lebensmittel. Samen, Beeren, Nüsse, besondere Früchte oder Gewürze gehören dazu. Man sagt ihnen außergewöhnliche, nährstoffreiche und gesundheitsförderliche Eigenschaften zu. Doch was steckt tatsächlich hinter den sogenannten Superfoods? Halten die Trend-Lebensmittel ihr Versprechen? Laut einer aktuellen Erhebung von Statista vertrauen zahlreiche Menschen auf die Wirksamkeit von Superfoods auf ihre Gesundheit. Knapp 34 Prozent der Menschen geben an, dass sie Superfoods kaufen und verzehren, da sie glauben, dass deren Verzehr das Wohlbefinden steigern könnte. Einige Superfoods, wie z.B. Chia-Samen oder Leinsamen findet man mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt. Auch Nüsse, frische Beeren, Ingwer und Kurkuma sind oft direkt im lokalen Handel erhältlich. Superfoods kann man selbst zubereiten: z.B. die o.g. Samen oder Beeren, Nüsse, Gewürze als Topping auf das Frühstücks-Müsli, den Joghurt, die Bowl streuen. Oder man kauft gleich das fertige Produkt, wie Porridge Chia Mandel (z. B. von Ruf), Müsli Ingwer Chia (z.B. Seitenbacher) oder ähnlich angereicherte Produkte.

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