Erdbeersaison Auf die Herkunft kommt es an

Die Provenienz bestimmt den Geschmack: Erfahrungen aus der Erdbeersaison zeigen LP und InQuality auf.

Donnerstag, 18. August 2022 - Sortimente
Anselm Elles, Janine Hahn
Artikelbild Auf die Herkunft kommt es an
Bildquelle: InQuality

Auch wenn sich, zumindest auf die deutsche Provenienz bezogen, die Erdbeersaison langsam dem Ende nähert, ist das Geschäft insgesamt für 2022 noch nicht gelaufen. Aber auch diese Saison hat wieder gezeigt, wie unterschiedlich die Qualitäten der einzelnen Herkunftsländer gewesen sind und dass die Performance am PoS stark gelitten hat. Bezogen auf Saisonartikel verzeihen die Verbraucher dies, beim Ganzjahresartikel werden allerdings, je nach Preissegment, die preisaffineren Verbraucher doch eher abstinent bleiben. Dies gilt ebenfalls für Beerenarten wie Himbeeren, Brombeeren und Blaubeeren.

Sorten oft nicht ausgezeichnet

600 Sorten Erdbeeren, sogar weiße: Bedauerlicherweise fehlen im Supermarkt häufig die Produktkennzeichnungen. Bei der Auswahl insbesondere neuer Sorten gilt es, nicht nur Kriterien zu beachten, die Anbau und Provenienz betreffen. Für die Verbraucherakzeptanz ist wichtig, wie die jeweiligen Sorten optisch wirken, welchen Zucker- und Säuregehalt sie aufweisen und wie es um ihre Festigkeit bestellt ist.

Am Ende zählt natürlich der Geschmack. Dennoch lassen sich die anderen Faktoren sowohl sensorisch als auch mit einfachen technischen Verfahren überprüfen und bilden ein breites Spektrum unterschiedlicher Kriterien. Vergleiche von Ware aus Deutschland und Übersee zeigten deutlich, dass regionale Beeren eine bessere Qualität und Geschmack aufweisen. Die Ware vor/nach der deutschen Saison weist überwiegend einen faden Geschmack auf, meist infolge eines zu geringen Zucker- und Säuregehaltes.

Transportschäden sichtbar

 Auch die längeren Transportwege haben einen signifikanten Einfluss und führen zu deutlich mehr Druckstellen und daraus resultierendem Verderb der Ware. Hier reagieren die Verbraucher bereits durch die Auswahl der Fruchtkörbchen, sodass bei Store-Checks gegen Nachmittag bis frühen Abend die präsentierte Ware oft wenig attraktiv wirkt. Zwischenzeitliches Aus- und Umsortieren lohnen in diesem Zusammenhang, insbesondere bei nicht gekühlter Ware.

Store-Checks und Shelf-Life-Untersuchungen zeigen recht eindeutig, dass die Haltbarkeit und die Aromaentwicklung am besten bei einer Kühlschranktemperatur von 7 bis 10 Grad ausgeprägt sind. Dann ist die Ware rund ein bis zwei Tage haltbar. Von der Ernte bis zum Verbraucher vergehen allerdings auch schon einmal einige Tage.

Zudem muss bei der Lagerung und der Warenpräsentation berücksichtigt werden, dass Erdbeeren keine klimakterischen Früchte sind. Was heißt das? Klimakterische Früchte sind Obst- und Gemüsesorten, die nach der Ernte nachreifen. Tomaten gehören dazu ebenso wie Bananen, Äpfel, Birnen oder Mangos. Vor allem wenn sie in Kontakt mit dem Gas Ethylen kommen, reifen diese Früchte auch nach der Ernte noch nach. Deswegen empfiehlt es sich, beispielsweise Äpfel neben unreifen Avocados zu lagern. Äpfel geben das Gas Ethylen ab, welches die Avocado reifen lässt. Nicht so bei Erdbeeren. Erdbeeren werden nach der Ernte nicht mehr süßer.

Verpackung mit grossem Einfluss

Auch in dieser Saison wurden unterschiedliche Verpackungsmaterialien eingesetzt, die im schlechtesten Fall einen direkten Einfluss auf die Haltbarkeit der Erdbeeren haben.

Insbesondere Kunststoffverpackungen stehen auf dem Prüfstein, sowohl aus ökologischen Gründen als auch hinsichtlich des Bindevermögens von Feuchtigkeit. Oftmals konnte bei Store-Checks beobachtet werden, wie die Ware im Tagesverlauf „schwitzt“, sodass sich Kondens- beziehungsweise Fruchtwasser in der Verpackung ablagert. Für die Verbraucher ist dies ein Ärgernis, für den Handel eine zusätzliche, hygienische Herausforderung. In der Regel bevorzugen sie deshalb Ware in Kartonverpackungen.

Foto: Verkaufsrenner Erdbeeren: So sollten sie nicht aussehen und schon gar nicht verkauft werden.

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