Bier Es geht aufwärts - Anheuser-Busch Inbev

Endlich positive Nachrichten: Wegen des steigenden Konsums und des wachsenden Interesses der Verbraucher an höherpreisigen Bierspezialitäten, schöpfen die Brauereien nach einer langen Durststrecke wieder Zuversicht.

Montag, 30. März 2015 - Sortimente
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Es geht aufwärts - Anheuser-Busch Inbev
Bildquelle: Shutterstock

Der Wettbewerber und Weltmarktführer Anheuser-Busch Inbev (AB Inbev) allerdings traut sich jetzt deutlich weiter: Ab sofort kommen die internationalen Spezialitäten „Amber Lager“, „1873 Pils“ und „Pale Ale“, auf den deutschen Markt. Die drei neuen Sorten von Beck‘s sind laut Unternehmen „Biere von unterschiedlicher Brauart mit sortentypischem Geschmack, allesamt gebraut nach dem Deutschen Reinheitsgebot“. Die neue Range hat eine eigenständige Verpackungslinie, einen höheren Alkoholgehalt und eine höhere Preisstellung. Mit den neuen Sorten soll zudem der internationale Charakter der Marke Beck’s gestärkt werden.

Der Vorstoß ist insofern neu, als dass eine so große Brauerei wie AB Inbev zum ersten Mal mit der eigenen Marke auf das Thema setzt und sich nicht wie Radeberger oder Bitburger bewusst davon abkoppelt. Scheinbar ist der Markt mittlerweile bereit für einen solchen Schritt: „Premium ist der wesentliche Wachstumsbereich innerhalb des Biermarktes, denn: es wird zwar weniger getrunken, dafür sind die Menschen bereit, Geld auszugeben, um ein hochqualitatives Markenerlebnis zu haben. Es ist wichtig, die richtigen Antworten auf die Markttrends und Herausforderungen zu finden und die Chancen zu nutzen, die wir identifiziert haben“, heißt es auf Nachfrage bei AB Inbev. Obwohl sich das Unternehmen zu der genauen Preisstellung noch nicht geäußert hat, werden die neuen Sorten deutlich teurer sein als das, was der Beck’s-Konsument bisher gewohnt ist. Trotzdem zeigen sich Marktbeobachter optimistisch, was die neue Range angeht. Schließlich hat der Brauriese mit Beck’s Gold und Beck’s Green Lemon schon bewiesen, dass er neue Varianten unter der Marke nachhaltig platzieren ka nn. Ein Problem allerdings bleibt: Die Unvereinbarkeit hinter dem Craft-Bier-Gedanken mit dem Image eines großen Brauereikonzerns. Die US-Amerikanische Brauervereinigung definiert “Craft Beer” als Bier „von einem Brauer, der in kleinen Mengen und unabhängig von Konzernen auf traditionelle Weise braut.“

Auch AB Inbev scheint sich über die Unvereinbarkeit einer Mainstream-Marke wie Beck’s mit dem Thema „Craft-Bier“ bewusst zu sein. „Wir haben nicht den Anspruch, ein kleines, lokales Craft-Bier zu sein. Das erwartet der Konsument nicht von einer internationalen Marke wie Beck’s. Wir zielen mit den neuen Produkten eher in die Kategorie ’Internationale Biere’ und weniger in die ’Craft-Ecke’“, sagt Oliver Bartelt, Sprecher von AB Inbev.

Auch auf die Frage, ob sich höherpreisige Biere auf längere Sicht im Massenmarkt verankern können, bleibt Bartelt noch zurückhaltend. Es gehe grundsätzlich nicht um Volumen, sondern darum, profitabel zu wachsen, um die Erträge auch wieder in die Marken zu investieren. Der Weltmarktführer unterscheide sich hier mit Ergebnismargen von fast 30 Prozent vom Großteil der Wettbewerber. „Das Premium- und Superpremiumsegment ist der richtige Ort, um profitabel in unsere Marken zu investieren.“

Egal ob die höherpreisigen Bier-Spezialitäten Mainstream werden können oder nicht: Das Interesse der Verbraucher an einem solchen Thema lässt die Brauer positiv in die Zukunft blicken: „Entscheidend bei dem Trend zu Craft- und Spezialitätenbieren ist, dass das wiedererwachte Interesse die Menschen dazu anregt, wieder mehr über das Produkt Bier an sich zu sprechen. So rückt auch die Vielfalt und der Aromen-Reichtum von Bier wieder stärker in das Bewusstsein der Verbraucher. Das tut der gesamten Kategorie gut“, sagt Bitburger-Chef Dr. Werner Wolf.

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Bild öffnen Der Trend zum Craft-Bier tut der gesamten Kategorie
gut.
Dr. Werner Wolf, Bitburger
Bild öffnen „Es gibt Bier als Durstlöscher und für den besonderen Genuss.“
Albert Siebrichhausen,
Siebrichhausen’s Weltbiere

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