Anhänger des „Kölschen Grundgesetzes“ wissen: „Nix bliev, wie et wor“, übersetzt: „Nichts bleibt, wie es war“. Wenn man sich die Situation in den Käse-Abteilungen anschaut, erkennt man, dass der Bierdeckelspruch hier zutrifft. Schon seit über 20 Jahren stehen die Bedienungstheken unter Druck. Der Anteil an Selbstbedienungsware wächst. Seitdem sich aber die Personallage in den letzten fünf Jahren drastisch verschlechtert hat, gibt es zusätzlich eine Verschiebung zu Prepack-Theken.
Problem Personalmangel
Was genau damit gemeint ist? Es handelt sich um die Theken, die vom Thekenpersonal betreut werden. Aber aufgrund des Personalmangels steht nicht während der gesamten Ladenöffnungszeit geschultes Personal zur Verfügung. Daher schneiden fleißige Käsedamen oder engagierte Käseherren Stücke oder Scheiben vor, verpacken sie und zeichnen die Ware aus.
Dabei stehen Spezialitäten im Fokus, nicht Artikel zum Preiseinsteig. Oder aber die Händler nutzen den Service, den spezialisierte Firmen genau dafür bieten, dann kommt die Ware schon vorgeschnitten, sauber und korrekt etikettiert ins Geschäft.
Daniel Honner, Mitinhaber von Edeka Stadler und Honner, betreibt zehn Märkte in München und Niederbayern. Bei der Eröffnung des neuesten Standorts in Unterföhring hat er erstmals auf die klassische Bedienung verzichtet und stattdessen, wie er sie nennt, eine „offene SB-Theke“ umgesetzt. „Das Konzept der offenen SB-Theke mit den bereits fertig geschnittenen und ausgezeichneten Stücken kommt bei den Kunden sehr gut an und lädt zum Verweilen an der Theke und Durchstöbern ein“, zieht er ein erstes Fazit. Nun plant er bei Modernisierungen an weiteren Standorten ebenfalls nach diesem Konzept. Damit fährt er gut, löst er doch einen Teil seiner Personalprobleme in und um die bayerische Metropole. Und die Theken machen optisch echt was her.
Auch die Bewerbungen für den Käse-Star 2023 sprechen eine deutliche Sprache: Prepack-Theken gewinnen an Bedeutung. Grund für die Jury des Käse-Stars, eine neue Kategorie zu starten und diese Konzepte in einer eigenen Kategorie mit aufzunehmen.
Übrigens: Der Wettbewerb um die besten Käse-Bedienungstheken bleibt davon unberührt.