Trotz eines kontinuierlich sinkenden Pro-Kopf-Verbrauchs von derzeit 5,4 l im Jahr (der Spitzenwert lag 1976 bei 8,4 l) entwickelt sich der Spirituosenmarkt in Deutschland wertmäßig stabil. Der vom Bundesverband der Spirituosenindustrie (BSI) bereits für das vergangene Jahr ermittelte leichte Umsatzanstieg setzt sich auch im ersten Halbjahr 2010 fort. So wurden nach Analysen der Symphony IRI Group im deutschen LEH im ersten Halbjahr rund 1,81 Mrd. Euro mit hochprozentigen Alkoholika erwirtschaftet (1. Halbjahr 2009: 1,79 Mrd. Euro).
Die beiden Top-Warengruppen bleiben Liköre (Bitter-, Halbbitter- und Kräuterliköre) sowie klare Spirituosen (Wodka, Obstbrand und Korn). Der von verschiedenen Marktforschungsinstituten beobachtete Trend zu einer höheren Markenaffinität wird auch von der Industrie bestätigt (vgl. Interview mit Beam Global in LP 19/10). Ein nachhaltiges Wachstum verzeichnet der Teilmarkt Wodka.
Da der Handelsmarken-Anteil in dieser Kategorie noch vergleichsweise hoch ist, wittern die großen Markenhersteller ihre Chance, um vom Wachstum zu profitieren. Bei der unter dem Dach von Campari vertriebenen Marke Russian Standard Vodka setzt man beim Auftritt seit neuem auf das Thema Authentizität. Die Flaschen werden aktuell mit einem „Certificate of Origin" der Regierung der Russischen Föderation versehen. „Genauso wie hervorragende französische Produkte den Appellation d'origine contrôlée verliehen bekommen, muss Russland, das Heimatland des Vodkas, auch sein eigenes Nationalgetränk zertifizieren", findet Roustam Tariko, Gründer und Präsident von Russian Standard Vodka.
Der französische Konzern Pernod Ricard setzt mit Absolut Vodka auf das Thema Cocktails. Rezeptvorschläge für die drei beliebtesten Flavours Citron, Kurant und Vanilia werden Teil der diesjährigen Aktion im Handel sein. Konkurrent Smirnoff konzentriert sich seit August auf den Premix Smirnoff & Cola in der Dose sowie die neuen Flavours Lime und Green Apple.
Spirituosen Stabile Lage
Vor allem Wodka-Hersteller wollen von einer steigenden Markenaffinität profitieren.
Bildquelle: Stefan Mugrauer
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