Fritz-Kola /Franken Brunnen Neue Glas-Front

Fritz-Kulturgüter und Franken Brunnen kooperieren an einem Standort bei Leipzig. Das Investment in eine neue Anlage wird sich für beide lohnen.

Freitag, 11. März 2022 -
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Neue Glas-Front
Bildquelle: Fritz-Kulturgüter

Der Hamburger Getränkehersteller Fritz-Kulturgüter (Fritz-Kola) setzt seit Beginn auf eine Underdog-Rolle in der Getränkeindustrie. Neben dem konsequenten Verzicht auf Einwegflaschen und -dosen gehört die regionale Abfüll- und Vertriebsstruktur zu den Kernelementen der Fritz-Kola-Story. 2019 kam mit dem Gaensefurther Schlossbrunnen der fünfte Abfüllstandort in Deutschland hinzu. Der Hauptabfüllbetrieb für Fritz-Kola liegt in Wagenfeld (Niedersachsen), ein weiterer in Güs‧trow (Mecklenburg-Vorpommern), und zwei andere Standorte befinden sich in Süddeutschland, nämlich in Haigerloch (Baden-Württemberg) und Siegsdorf (Bayern). Jetzt wurde bekannt: Gemeinsam mit Franken Brunnen wird auch die Region Sachsen versorgt, und zwar in Eilenburg bei Leipzig. Der Betrieb ist mit den Marken Sachsen Quelle und Ilis Brause nach eigenen Angaben eine der größten Getränkeproduktionsstätten in Mitteldeutschland. Allein im Jahr 2021 betrug der Absatz rund 180 Millionen Liter. Teil der Zusammenarbeit wird auch der Bau einer Glasmehrweg-Flaschenabfüllung. Die komplett neue Abfülllinie soll ab Januar 2023 helfen, in der Region Glasmehrweg für Fritz-Kola voranzubringen. „Dank der Lage in Eilenburg schaffen wir kürzere Transportwege. Sie ist einfach ideal für den Vertrieb in Berlin, Leipzig, aber auch Süddeutschland und Osteuropa. Wir zwei Lokalpatrioten sind definitiv auf einer Wellenlänge und starten das nächste Level der regionalen Produktion“, ergänzt Oliver Moritz, Leitung Operations bei Fritz-Kulturgüter.

Die Zusammenarbeit macht für beide Unternehmen Sinn. Das Geschäftsmodell von Fritz-Kola ist durch eine gestiegene Affinität der Verbraucher zu regional abgefüllten Getränken sowie Glasmehrwegflaschen im Aufwind. Auch werden kommende gesetzliche Restriktionen gegen Einweg, beispielsweise durch eine Steuer oder eine Mehrwegangebotspflicht für Händler, Glasmehrweg weiter vorantreiben. Für Franken Brunnen bedeutet der Deal eine zusätzliche Erlösquelle. Das klassische Mineralwassergeschäft ist rückläufig. Laut Verband Deutscher Mineralbrunnen sank der Pro-Kopf-Konsum von Mineralwasser von 147,7 Litern im Jahr 2018 auf 131,9 Liter im Jahr 2020. Die Brunnen brauchen kreative Lösungen, um profitabel zu bleiben. Markus Humpert, Geschäftsführer der Sachsenquelle: „Mit der neuen Linie für Fritz-Kola können wir die Frequenz an der Rampe erhöhen – ein großes Plus für die Planungssicherheit unserer Fachhändler. Durch eine Erweiterung der Lagerfläche werden vorhandene Kapazitäten optimal ausgenutzt. Es kann losgehen!“ Die Anlage sei auf dem neuesten Stand der Technik. „Bereits die Flaschenreinigungsmaschine ist etwas ganz Besonderes“, erklärt Dr. Marco Potreck, Leiter Qualität, Umwelt & Technik, bei Franken Brunnen. „Dank der neuen Technologie dürfen wir hier mit einer Wassereinsparung von 75 Prozent rechnen.“

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