Kosmetik und Körperpflege Natürlich sozial

Der Markt für Naturkosmetik zeigt sich mit neuer Dynamik. Das Engagement von Vollsortimentern und Discountern lässt den konventionellen LEH gegenüber den klassischen Vertriebsschienen für Naturkosmetik punkten.

Donnerstag, 14. November 2013 - Drogerieartikel
Bettina Röttig
Artikelbild Natürlich sozial
Marktanteile der Vertriebsschienen in Prozent im 1. HJ 2013 (Veränderungen zum Vorjahreszeitraum) (Quelle: IRI Handelspanel Infoscan Retailer; LEH ? 200 qm + DM + Parfu?merien + KWH)
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Grüne Kosmetik. Immer mehr Verbraucher legen bei Gesichtscremes, Körperbutter, Lippenstift und Co. Wert auf natürliche Inhaltsstoffe und ethische Aspekte. Die zunehmend kritische Haltung vieler Konsumenten in Bezug auf problematische Inhaltsstoffe sieht die GfK-Marktforschung als einen maßgeblichen Grund für die Entwicklung. Die Reichweite sei in den vergangenen Monaten um 2 Prozent auf 21 Prozent gestiegen. So zählen zertifizierte Naturkosmetik und -körperpflegeprodukte, aber auch naturnahe Kosmetik seit Jahren zu den Wachstumstreibern im Markt und kamen 2012 auf Marktanteile von 6,8 bzw. 7,6 Prozent.

Kein Wunder, dass der konventionelle Handel immer mehr auf den Geschmack kommt und sein Engagement in den Sortimenten ausbaut. Mit Erfolg. Während die Nachfrage in den klassischen Vertriebsschienen – Naturkost-Fachhandel, Reformhäuser und Apotheken – laut Auswertung der Marktforscher der Gfk stagniert, gewinnen der klassische LEH und Discounter Marktanteile hinzu.

„Bereits jetzt ist abzusehen, dass 2013 ein sehr starkes Jahr für die Naturkosmetikbranche zu werden scheint. Im ersten Halbjahr 2013 konnte die Warengruppe einen Umsatzzuwachs von 10 Prozent verbuchen“, sagt Expertin Elfriede Dambacher, Inhaberin Naturkosmetikkonzepte und Herausgeberin des Naturkosmetik Branchenreports. Treiber des Wachstums seien vor allem die Großflächen und Discounter. „Insbesondere Aldi hat sich stark über Aktionen engagiert. Das schlägt positiv durch auf den Gesamtmarkt.“ Aber auch der klassische LEH zählt zu den Gewinnern. Hier sei die positive Entwicklung vor allem auf Neulistungen zurückzuführen, so Dambacher. Ein Beispiel hierfür ist die neue NaTrue-zertifizierte Eigenmarke Aloive der Edeka. Aber auch der Kosmetik-Fachhandel verzeichnet laut Dambacher eine höhere Nachfrage.

Im LEH (inkl. Drogeriemärkte, Parfümerien sowie Kauf- und Warenhäusern) konnten nach Angaben der IRI-Marktforscher im ersten Halbjahr 2013 nahezu alle Produktgruppen im Segment der zertifizierten Naturkosmetik zulegen. Treiber der Entwicklung waren die Kategorien Gesichtspflege (plus 9,3 Prozent; Marktanteil 40,9 Prozent), Körperpflege (plus 8,4 Prozent; Marktanteil 25,3 Prozent) und Duschbäder (plus 11,1 Prozent; Marktanteil 13,5 Prozent).

„Zu beobachten ist, dass Produkte mit ethischen und sozialen Aspekten bzw. Benefits beim Verbraucher gewinnen und somit Potenzial bieten – in allen Vertriebsschienen“, erklärt Dambacher. Aber auch für funktionale Neuheiten sieht Dambacher noch jede Menge Luft. „Der Kosmetikmarkt insgesamt lebt vor allem von Innovationen. Im Segment Naturkosmetik besteht hier durchaus noch Bedarf“, betont Dambacher. Eine große Innovation der letzten Monate sei jedoch zu nennen: die neue Generation von Haarpflegeprodukten.

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Bild öffnen Marktanteile der Vertriebsschienen in Prozent im 1. HJ 2013 (Veränderungen zum Vorjahreszeitraum) (Quelle: IRI Handelspanel Infoscan Retailer; LEH ? 200 qm + DM + Parfu?merien + KWH)

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